Feuer und Flamme

Kapitel 23

Well, that escalated quickly...

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Ungeduldig trommelte er mit den Fingern auf dem Küchentresen. Sein Blick glitt immer wieder zu seinem Handy, doch noch immer zeigte es keine Nachricht an. Er hatte seinen Bruder seit Sonntag Mittag nicht mehr gesehen und konnte ihn nicht erreichen. Normalerweise würde er sich nicht solche Sorgen machen, Alec war alt genug und konnte auf sich aufpassen. Aber Alec war auch jemand, der nicht einfach fort blieb ohne sich zu melden, oder wenigstens zurückzurufen. Sein Bruder rief immer zurück, innerhalb von Sekunden... Doch heute hatte Jace zig Male versucht ihn anzurufen. Inzwischen war es fast 14 Uhr und Alec hatte sich immer noch nicht gemeldet. Außerdem beschäftigte ihn noch immer der Putzanfall.
Wieder ging sein Blick zum Mobiltelefon und er war überlegt seinen Bruder noch einmal anzurufen. Doch noch ehe er die Nummer anwählen konnte, hörte er den Schlüssel im Schloss der Haustür. Sofort war er auf den Beinen, denn er wusste, das Izzy noch wenigstens bis 16 Uhr Dienst haben würde.
„Gut zu wissen, dass du auch noch lebst..." meinte er vom offenen Wohnbereich aus und verschränkte die Arme vor der Brust. Er war nicht wirklich wütend, er machte sich einfach nur Sorgen.
„Ja, sorry." kam es leise von Alec, der seine Schlüssel in die Schale warf und sich der Garderobe zuwandte, um Schuhe und Jacke auszuziehen.
„Ich kann ja verstehen, dass du deine Zeit mit Magnus verbringen willst, aber melde dich wenigstens oder ruf zumindest zurück."
Kurz stockte der Schwarzhaarige in seiner Bewegung und schüttelte dann kaum merklich den Kopf.
„Kommt nicht wieder vor."
Die Antwort klang monoton. Misstrauisch zog Jace eine Augenbraue hoch. So kannte er seinen Bruder nicht.
„Und jetzt erzählst du mir was los ist!" forderte er.
„Nichts." kam es mit ausdrucksloser Stimme.
„Alec, was ist los?"
„Es ist nichts." presste sein Bruder erneut hervor.
„Verarsch' mich nicht. Ich merk doch, dass etwas nicht stimmt."
Langsam wurde er doch etwas ungehalten. Doch diesmal antwortete der andere nicht. Kurz schloss Jace die Augen und überlegte.
„Wie war die Prüfung?"
Ihm blieb nichts anderes übrig als sich langsam vorzutasten, wenn Alec nicht reden wollte. Vielleicht würde er so etwas erfahren. Und wieder war er sich sicher, dass etwas nicht stimme, als sein Bruder erneut stockte und sich versteifte. Dann jedoch griff er in die Innentasche seiner Jacke, welche er gerade aufhing. Ohne etwas zu erwidern und ohne ihn anzusehen kam er auf ihn zu und drückte ihm den Brief gegen die Brust. Erstaunt griff Jace danach und entfaltete das Papier, während Alec an ihm vorbei ging.
„Scheiße, Alec, was ist passiert?"
Als er aufschaute, hatte sein Bruder ihm den Rücken zugewandt, so dass er ihm nicht ins Gesicht sehen konnte.
„Steht doch da..."
Noch immer klang seine Stimme monoton und emotionslos.
„Ja, aber warum?"
„Ist halt Scheiße gelaufen."
„Hey, ist doch in Ordnung. Warst du deshalb so lange bei Magnus?"
Eine Pause entstand und einen Moment glaubte Jace den Dunkelhaarigen zittern zu sehen.
„Hör zu Jace, kannst du mir einen Gefallen tun? Ich hab meine Maschine am Ausbildungszentrum stehen lassen, könntest du sie bitte holen? Ich bin zu müde zum fahren."
„Sicher..." verdattert fing er die Motorradschlüssel auf, die sein Bruder ihm ohne wirklich hinzusehen zuwarf. Jetzt war er sich sicher, dass das noch nicht alles war. Alec ließ ihn normalerweise nur in Ausnahmesituationen seine Maschine fahren und nicht ohne ihn jedes einzelne Mal darauf hinzuweisen vorsichtig zu sein. Doch diesmal wandte er sich wortlos der hinauf laufenden Treppe zu.
„Erzählst du mir vorher wenigstens noch warum du unser Haus in eine sterile Zone verwandelt hast? Ich kann das Putzmittel immer noch riechen."
Jace hatte nicht vor nachzugeben, doch der Dunkelhaarige antwortete nicht.
„Verdammt, Alec..."
Am Liebsten wäre er ihm sofort nachgelaufen, aber er wusste selbst, dass es keine gute Idee war. Er fühlte die Verzweiflung und die aufsteigende Wut über das Verhalten seines Bruders in seinen Eingeweiden. Er brauchte Zeit um sich selbst wieder zu beruhigen, sonst würde er den anderen nur unnötig reizen. Und vielleicht würde er ja im Zentrum etwas erfahren.