Kapitel 24

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Früh war er an diesem Sonntag Morgen erwacht, viel zu früh, nach einer weiteren unruhigen Nacht. Sorge ließ ihn nur schwer einschlafen und bescherte ihm wirre Träume. Natürlich war das Foto eine Erleichterung gewesen, aber sein geliebter Alexander hatte darauf so unendlich müde und erschöpft ausgesehen, ganz zu schweigen davon, wie dreckig er gewesen war.
Sein Alexander? Was es wirklich seiner? Konnte er wirklich darauf hoffen?
Aber noch immer waren die Männer da draußen und kämpfen gegen das Feuer. In den letzten Nachrichten hieß es zwar, dass die Maßnahmen langsam Wirkung zeigten, aber es noch nicht abzusehen wäre, wann der Einsatz der Feuerwehrleute beendet wäre. Und auch die dazugehörigen Bilder hatten nicht sehr vielversprechend ausgesehen. Von Alexander selbst hörte er kaum noch etwas, aber Isabelle hatte ihm gesagt, dass so etwas passieren würde. Sie hatte ihm erklärt wie anstrengend dieser Einsatz für die Jungs sein würde und er konnte es verstehen... wirklich. Aber es änderte nichts daran, dass es sich seltsam anfühle, dass es schmerzte... Doch er versuchte diesen Gedanken abzuschütteln, als er in die Küche schlurfte und sich einen Kaffee machte. Dann setzte er sich ins Wohnzimmer und schaltete den Fernseher ein. Dieser war noch immer auf den Nachrichtenkanal gestellt. Gerade lief die Wettervorhersage... Wenn interessierte das schon? Wenn er Wetter wissen wollte, würde er aus dem Fenster schauen. Leise murrte er, während er an seinem Becher nippte. Als nächstes folgte ein Bericht über eine Schießerei und wieder verdrehte er genervt die Augen. Das interessierte ihn alles nicht. Er wollte etwas über das Feuer wissen, wollte wissen wie es den Feuerwehrmännern ging, wie es seinem Alexander ging. Wieder dieser Gedanke. Sein Alexander... Wie gerne würde er sich jetzt an ihn kuscheln, ihm durch das immer etwas unordentlich wirkende Haar streichen, ihn küssen. Er konnte noch immer Alexanders Gesicht sehen, nah an seinem eigenen und über sich gebeugt, die Augen vor Verlangen dunkel und verklärt, die Wangen gerötet. Er konnte den heißen Atem auf seiner Haut spüren und das von Lust erfüllte Stöhnen hören...
Seufzend öffnete er seine Augen wieder, die er verloren in seiner Erinnerung geschlossen hatte. Sein Blick viel wieder auf den Fernseher, wo nun endlich die neusten Bilder vom Waldbrand kamen. Verdreckte und erschöpfte Männer in Einsatzkleidung, Löschflugzeuge und Helikopter, Flammen und verbranntes Land. Aber die Stimmung war anders als die letzten fünf Tage. Sofort griff er wieder nach der Fernbedienung und regelte die Lautstärke hoch.
„... soweit unter Kontrolle, dass die Behörden davon ausgehen in den nächsten Tagen die Löscharbeiten beenden zu können. Tatsächlich sind einige der Feuerwehreinheiten von Außerhalb bereits wieder nach Hause geschickt worden, unter anderem auch die ersten Hilfseinheiten aus New York City..."
Sofort saß Magnus aufrecht. Konnte es sein? Würde sein Alexander nach Hause kommen? Eilig sprang er auf und holte sein Handy. Doch leider zeigte dies keine Nachricht an. Dennoch, die Chance bestand. Wie von der Tarantel gestochen sprintete er ins Bad. Er musste dringend duschen und sich fertig machen. Wie lange dauerte die Fahrt? Fünf Stunden? Irgend so was, ja. Er drehte die Heizung etwas höher und rannte zurück ins Schlafzimmer, zog sich währenddessen das Oberteil des Pyjamas über den Kopf und warf es auf das Bett. Auf einem Bein hopsend riss er seinen Kleiderschrank auf, während er versuchte sich die Hose auszuziehen. Alexander würde zurückkommen, vielleicht, ganz bestimmt. Er musste sich hübsch machen. Nur was sollte er anziehen? Er wollte gut aussehen ohne dabei zu übertreiben. Er konnte sich einfach nicht entscheiden. Dann würde er sich halt beim Duschen weiter Gedanken darüber machen. Also huschte er splitternackt wieder zurück ins Bad, drehte das Wasser auf und regulierte die Temperatur.

Er duschte ausgiebig und zugegeben, nicht nur das. Die Vorstellung Alexander bald wieder in den Armen halten zu können, erregte ihn und ließ ihn einen Moment träumen. Wieder stellte er sich den anderen Mann vor, nahe bei sich, seine Stimme, sein Geruch, das Gefühl seiner Haut unter seinen Fingern und dessen starken Hände auf dem eigenen Körper. Leise stöhnte er während seine Hände langsam auf Wanderschaft gingen, der Spur folgten, die der Traum-Alexander auf seiner Haut hinterließ, immer tiefer hinab...

Feuer und FlammeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt