Trigésimo sexto - 36.°

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Ich stand vor dem Spiegel, lustlos richtete ich meine Kleidung.

Es war Samstagmorgen, das hiess, dass das Abschlussfest meiner Jahrgangsstufe in wenigen Stunden stattfinden würde.

Wie schon zu erwarten, hatte ich recht wenig Lust auf die Feier gehabt.

Erstens musste ich mir schon die Mühe machen, mir etwas Schickes anzuziehen, zweitens musste ich dort alleine chillen, da ich in meiner Schule keine Freunde hatte.

«Ich sehe aus, als ob ich gleich nach Bridgerton gehe», jammerte Taehyung vor seinem Spiegel.

«Und ich sehe aus, als ob ich zu der Hochzeit meiner Mutter eingeladen bin», fügte Hoseok hinzu, sein Telefon wieder aufhebend.

«Zeigt euch mal, ich kann euer Herumgejammer noch kaum mit anhören», schüttelte ich leicht meinen Kopf, während ich meine Haare richtete.

«Hier», Taehyung wechselte auf seine Rückkamera und stand vor dem Spiegel. «Ach komm, du siehst süss aus», schnalzte ich genervt, «...du heulst immer um sonst herum», «Jimin, sag mal gar nichts, du warst der, der gesagt hatte, er sehe scheisse in Anzügen aus!», sagte Hoseok und Taehyung stimmte ihm zu.

«Ich sehe auch scheisse in Anzügen aus, wie ein kleiner Kellner der hinter der Garderobe popelt», «du bist derjenige, der hier noch am besten aussieht!», sagte Taehyung und richtete sich ebenfalls seine Haare.

Dann entstand wieder das reinste Durcheinander, wo jeder durch das Telefon rief.

Ich ging mit unwohlem Gefühl in die Schule, mit meinem viel zu engen Kragen und meiner viel zu engen Hose.

Es war viel zu heiss für Anzüge.

Vor dem Areal hatten sich schon etliche Schüler besammelt, in ihren kleinen Gruppen standen sie alle.

Da ich keine Gruppe hatte, noch irgendjemanden, mit dem ich abhängen hätte können, spazierte ich einfach in eine Ecke und setzte mich auf die freie Holzbank.

Die Feier ging los, Getränke wurden ausgeteilt und die Lehrer bereiteten schon die Zeugnisübergabe vor, auf die ich mich wirklich freute, denn das hiess, ich könnte dann endlich verschwinden.

Ich schwitzte, mir war heiss und ich hatte es definitiv bereut, einen schwarzen Anzug gewählt zu haben.

Mein Jackett hing schon über der Lehne der Bank, meine sonst schon zu engen Hosen klebten an meinen Beinen, beide meiner Hände wurden zum Wasserfall.

Was ein Albtraum.

Seufzend wartete ich eigentlich nur auf die Ankündigung, und als ob die Lehrer meinen Wunsch erhört hätten, hörte man bereits die schrille Stimme meiner Französisch Lehrerin, die ins Mikrophon sprach. 

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Lesenacht 3.0 incoming

Damit sie auf den Freitag ausfällt, werde ich am Donnerstag nicht updaten (ihr wisst schon, damit es aufgeht dies das)

Aber dieses mal wird es etwas mehr als spicy💃🏽

𝐉𝐮𝐬𝐭 𝐨𝐧𝐞 𝐝𝐨𝐨𝐫 𝐚𝐰𝐚𝐲 - 𝐦.𝐲𝐠 𝐱 𝐩.𝐣𝐦Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt