What happened after? LS - 4. Teil der Heptalogie

Kapitel 13

Louis POV

Ich grinste unseren Sohn an, zog ihn in meine Arme."Die Frage war jetzt nicht ernst gemeint, oder? Ob wir damit ein Problem haben?"

Harry, der ein Stück weiter stand, grinste, schüttelte den Kopf. "Und wie ich da ein Problem mit habe.", ich sah zu ihm rüber, verengte die Augen. "Ein Problem damit, dass du denkst, dass wir damit ein Problem haben könnten. Wie bescheuert ist es zu denken, dass die eigenen Väter, verheiratetet Väter, ich betone es nochmal, schwule Väter etwas dagegen haben könnten, wenn du auch aufs gleiche Geschlecht stehst?", er fuhr sich einmal durch die Haare. "Wenn du unser leibliches Kind wärst, könnte man sagen wir haben es vererbt. So heißt es nur wieder, die Erziehung macht die Sexualität.", unkte er herum, schlug aber Jamie jetzt lachend auf den Rücken.

"Ich glaube nicht, dass es an der Erziehung lag.", er kratzte sich noch immer etwas unwohl am Kopf und ich legte den Kopf schief, sah meinen Sohn an.

"Aber jetzt mal unter uns, du hattest echt Angst, dich vor uns hier zu outen?", ich deutete zu Harry rüber, der die Sache eher belustigt nahm. Ich dagegen spürte schon einen Stich, dass Jamie von uns dachte, wir könnten damit ein Problem damit haben. Gerade wir, mit unserem Lebenswandel.

"Na ja, es war vermutlich total dumm von mir.", er fuhr sich erneut durchs Haar, sah auf seine Schuhe. "Aber er ist einfach nur, er ist...", sofort trat ein absolut träumerischer Ausdruck auf sein Gesicht und mein Herz wurde so weich wie Wackelpudding. Er war wirklich verliebt, unser kleiner Jamie war gerade dabei, seine erste große Liebe zu erleben.

"Toll?", vollendete Harry den Satz und unser Sohn nickte.

"Ja, er ist großartig. Er sieht nicht nur unfassbar gut aus, nein, er ist auch noch intelligent, liebenswürdig, herzlich, loyal...", zählte er auf und ich grinste zu meinem Mann, der den Blick schmunzelnd erwiderte.

"Und wo ist jetzt der Haken? Das hört sich doch alles wunderbar an.", freute ich mich und jetzt hustete Jamie ein wenig.

"Ähm, na ja, er ist, er ist schon 25 Jahre alt.", brachte er dann fast würgend hervor, traute sich nicht aufzublicken und ich schluckte, sah zu Harry wartete darauf, wie er reagieren würde.

"Na ja, das ist schon ziemlich viel älter.", sagte dieser, etwas verschnupft. "Bist du dir denn sicher, dass er ernsthaft auf eine Beziehung mit dir aus ist und dich nicht nur ins Bett bekommen will? So eine Jungfrau ist schon..."

"Harry!", schimpfte ich und er grummelte, warf die Arme in die Luft.

"Ist doch wahr. So sind sie doch, die Kerle.", er sah zu Jamie, der auf der Lippe kaute.

"Ich, ich denke schon, dass er es ernst meint. Wisst ihr, wir haben uns beim Sport kennengelernt, beim Trampolintraining. Er, er ist erst hergezogen und seit drei Wochen trainiert er bei uns mit."

Ich hob die Augenbrauen, das war ja mal interessant. Jamie hatte den Sport schon damals geliebt, als er von uns zu seinem ersten Geburtstag bei uns das Trampolin im Garten geschenkt bekam. Seitdem trainierte er regelmässig im Verein, hatte auch an Wettkämpfen teilgenommen. Allerdings hatte er sich zuletzt mehr auf das Training für die Kids versteift, nachdem er sich mit 16 eine ziemlich unangenehme Schulterverletzung zugezogen hatte, die ihn für Wochen lahm legte.

"Und du hast es für dich behalten, gleich von Anfang an.", sagte ich und wunderte mich wirklich. Normalerweise erzählte Jamie alles vom Training, erst recht, wenn jemand Neues dazu kam. Das er bei seinem Schwarm geschwiegen hatte, war wirklich ein Wunder. Vermutlich hatte dieser Typ ihm so den Kopf verdreht, dass normales Denken nicht mehr möglich war. Aber wer kannte es nicht, wenn die Hormone im Kopf verrückt spielten.