Kapitel 25

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Louis POV

Wir waren noch eine ganze Zeit bei Liam geblieben und als wir uns dann alle verabschiedeten hatte ich zumindest das Gefühl, dass ich mir vorerst um meinen besten Freund keine Sorgen mehr machen brauchte.

Er hatte vereinbart, mit Niklas zu arbeiten und auch Timmy mit einzubeziehen und deshalb war ich mir sicher, dass er auf einem guten Weg war.

Anders ging es mir mit Harry. Wir fuhren getrennt zurück, da wir ja jeder mit dem eigenen Auto gekommen waren und grübelte, warum er so merkwürdig reagiert hatte.

Eigentlich war doch die Eifersucht nach all der Zeit passé gewesen. Schon gar wenn es um Jakob ging. Wir hatten so oft miteinander gespielt und es war tatsächlich auch immer mal wieder sein Wunsch angeklungen, dass der ältere Dom doch mal meinen Körper zur Verfügung bekommen würde, damit er zusehen konnte.

Bis dato hatte Jakob es immer abgewiesen, auch wenn ich inzwischen kein wirkliches Problem mehr damit gehabt hätte, aber der heutige Tag bewies, dass dieser scheinbar Harry besser lesen konnte, als ich.

Während ich an der Ampel stand, klingelte mein Handy und als ich den Namen des anderen Doms las, musste ich lächeln. Er war halt nach wie vor unser Anker und der, der sich immer um uns und unser Wohlergehen sorgte.

"Louis, alles o.k.? Was ist da bei euch los?", fragte er jetzt noch einmal direkt und unverblümt.

"Keine Ahnung. Ich weiß es nicht, Jakob.", gab ich zurück, vollkommen auf der Freundesebene.

"Das Verhalten von Harry hat mich verdammt beunruhigt. Gab es zuletzt wieder Anzeichen von Eifersucht bei ihm?", hakte er nach, doch ich schüttelte den Kopf, bis ich feststellte, dass er das ja durchs Telefon nicht sehen konnte.

"Nein, gar nicht.", ich starrte vor mich hin und erschrak, als plötzlich hinter mir jemand hupte, weil die Ampel umgesprungen war.

"Das ist reichlich merkwürdig. Du musst unbedingt mit ihm reden. Dringend! Irgendwas muss da vorgefallen sein.", ich hörte regelrecht wie sich die Rädchen in seinem Kopf drehten und ich seufzte.

"Es ist so anstrengend. Alles war gut und wenn es an einer Stelle eskaliert, dann gleich an einer anderen mit.", brummte ich und hörte das warme Auflachen.

"Ja, so ist es meist. Genauso mit Haushaltsgeräten. Geht eines kaputt, sind meist alle hinüber. Wenn du mich oder Luca brauchst, wenn ihr einen Vermittler benötigt...", er holte Luft, doch ich unterbrach ihn, bevor er weiter reden konnte.

"Es ging ja um dich, Jakob. Indirekt. Also...", stotterte ich. "Aber danke. Ich weiß es zu schätzen, dass du für uns da bist. Immer."

XXX

Als ich zu Hause ankam, stand Harrys Auto bereits auf dem Kies und er war dabei, die Tür aufzuschließen.

"Reden wir?", fragte ich nur, als ich hinter ihm das Haus betrat, Zoey direkt in die Küche stürzte und lautstark ihr Trockenfutter fraß, dass ich am Morgen dort schon eingefüllt hatte.

"Ja.", kam es einsilbig zurück und ich folgte ihm ins Wohnzimmer. Mit etwas zusammengekniffenen Augen sah ich ihn an, versuchte seine Stimmung zu ergründen, die aktuell scheinbar nicht die stabilste war, wie wir ja alle hatten Zeuge werden können bei Liam.

"Was war heute los?", begann ich direkt, ließ mich auf den Sessel fallen und sah zu meinem Mann, der sich auf die Couch gesetzt hatte.

"Ich, ich weiß es nicht.", sagte er und fuhr sich durch die Haare. Seine Hände schienen nervös, er selbst irgendwie aufgewühlt.

"Aber es muss doch einen Grund geben dafür, dass du plötzlich denkst, dass du mich beschützen musst und das nicht Jakob tun soll. Jakob, unser beider Freund.", ich schüttelte den Kopf, zeigte damit den Unglauben über die bescheuerte Aktion.

What happened after? LS - 4. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt