What happened after? LS - 4. Teil der Heptalogie

Kapitel 2

Harry POV

Louis sagte auf dem Weg zum Restaurant kein Wort und ich grinste innerlich. Das ich ihn nach all den Jahren doch immer mal wieder überraschen konnte, gefiel mir ungemein.

Es war toll, wie sich unsere Beziehung entwickelt hatte. Wir waren noch mehr zusammengewachsen, nach allem was passiert war. Unsere kleine Familie hatte endlich ihre Ruhe gefunden, außerhalb der Öffentlichkeit. Sicher hatten auch wir unsere größeren und kleineren Probleme. Gerade auch in der Pubertät von Jamie war es nicht nur einmal zu Streitigkeiten über die Erziehung gekommen. Alles in allem konnte man unser Zusammenleben jedoch als absolut harmonisch betrachten.

Was die Freundschaft zu Jakob und Luca anging, hatte es nach der damaligen Aussprache mit Niclas wirklich einen kompletten Neuanfang gegeben. Ich hatte damals endgültig begriffen, dass ich mir keine Sorgen machen brauchte, dass der Ältere mir meinen Mann wegnehmen wollte und so war der Weg wieder frei, für die enge Freundschaft, die wir im Vorfeld gehabt hatten.

Immer wieder trafen wir uns ganze Wochenenden, für das Teilen unserer Leidenschaft und über die Zeit hatte ich noch sehr viel von Jakob gelernt.

Dazu war er auch weiterhin der Privatlehrer von Jamie geblieben, er und sein bester Freund wurden bei uns im Haus weiter unterrichtet. Erst als er die letzten drei Jahre zurück auf eine offizielle Schule musste zeigte sich, welch hervorragende Arbeit Jakob geleistet hatte.

Sein Engagement hörte jedoch nicht mit dem Tag auf, als Jamie zurück auf eine "richtige" Schule ging. Im Gegenteil! Jamie war so eifrig, dass Jakob mit ihm noch dreimal die Woche nach der offiziellen Schule Unterricht machte. Unser Großer hatte sich vorgenommen Tierarzt zu werden und für einen Studienplatz brauchte er einen Einserschnitt und den galt es zu halten.

Da Jakob nach Beendigung seiner täglichen Arbeit bei uns nicht so recht Fuß fassen konnte, im Schulwesen, da noch immer die BDSM Sache von damals in den Büchern stand, hatte Luca beschlossen, dass sein Mann nun nur noch als Privatier Jamie unterstützen sollte und in seiner Stiftung einen Leitungsposten übernehmen.

Anfänglich war Jakob damit nicht klar gekommen, fühlte sich nicht mehr vollwertig. Erstmals hatte ich da unseren starken Mentor wirklich schwach und kurzzeitig verzweifelt gesehen. Allerdings hatte er sich dann doch in die neue Aufgabe gekniet und inzwischen war er glücklich, jungen Erwachsenen einen neuen Start ins Leben zu ermöglichen.

Zwischendrin war dann auch bei den Zweien auch noch einmal das Thema eigene Kinder aufgekommen, aber schlussendlich hatten sie sich dann doch darauf verständigt, dass sie inzwischen zu alt waren.

Außerdem hatten sie Jamie quasi adoptiert, genau wie Bear und somit hatten sie immer ein Kind um sich, wenn sie es denn auch noch in ihrer Freizeit wollten.

XXX

"Sir, du hättest hier abbiegen müssen!", holte mich Louis aus meinen Gedanken und erschrocken trat ich voll auf die Bremse.

Ein Glück, dass der Hintermann genug Abstand hatte und mit der Vollbremsung einen Auffahrunfall verhindern konnte. Das wütende Hupen jedoch schallte über die große Kreuzung und ich sah nur, wie Louis leicht verlegen nach unten sah, die Aktion nicht kommentierte.

Ich parkte unser Auto auf dem kleinen Hinterhof des Restaurants und beobachtete, wie Louis etwas ungelenk aus dem Auto stieg. Meine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen, die Hose war weit genug, damit man nicht sehen konnte, was darunter war und somit würde ich Louis zumindest nicht vor der Öffentlichkeit blossstellen. Das war etwas, was er immer ausgeklammert hatte, öffentliche Blossstellung oder Demütigung.

"Hey!", Luca strahlte uns bereits vor dem Eingang entgegen und als er einen Schritt auf uns zu machen wollte, lief auch er ein wenig ungelenk.

"Sie haben was von Pinguinen, meinst du nicht auch?", Jakobs belustigte Stimme holte meinen Blick von seinem Sub auf ihn, und ich lachte.