Kapitel 73

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Louis POV

Harry war nach dem Gespräch mit Jakob irgendwie merkwürdig gewesen. In sich gekehrt und nachdenklich. Immer wenn ich ihn gefragt hatte was vorgefallen war, hatte er abgewinkt und nur gelächelt.

Nach ein paar Tagen hatte ich es dann aufgegeben. Wenn er nicht reden wollte, würde ich bohren können bis ich schwarz wurde, ich würde nichts aus ihm heraus bekommen.

"Ich fahre nachher mal zu Niall, wenn du mit Luca und den Kids zum Krabbeln bist.", sagte er, während ich die Wickeltasche zusammenpackte.

"Das ist ne gute Idee. Vielleicht könnten die Zwei auch mal wieder zum Essen kommen.", schlug ich vor und Harry nickte.

"Amelia ist ja immer ganz wild auf Grace. Die würde sich sicher freuen. Ich sehe schon jetzt ihr enttäuschtes Gesicht, wenn nur ich auftauche.", er grinste und hob Grace auf seine Hüfte, die mir gespannt beim Packen zugesehen hatte.

"Die Arme. Na ja, ich habe ihr ja gesagt, dass sie jederzeit hier willkommen ist. Aber aktuell hat sie ja auch in ihrem Job viel zu tun und kommt selten dazu sich mal Zeit freizuschaufeln. Soweit ich weiß hat sie aber die Woche Urlaub, oder?", noch einmal überprüfte ich alles und Harry nickte.

"Richtig. Morgen wollen sie auch zu Nialls Familie fliegen. Deshalb will ich heute nochmal die Chance ergreifen. Soll ich Grace ins Auto tragen?", fragte er und ich lächelte.

"Das wäre super. Bin eh schon wieder spät dran.", ich sah auf meine Uhr und seufzte. Mein Zeitmanagement war genauso gut wie mein Ordnungssinn. So gut wie nicht vorhanden.

XXX

Ich hatte Luca abgeholt und zusammen waren wir nun auf dem Weg zu der Krabbelgruppe, die wir mit unseren Mäusen nun einmal die Woche besuchen würden. Luca hatte gemeint, dass frühkindlicher Kontakt unglaublich wichtig war und da wir beide unsere Mäuse nicht in die Kita geben würden, müssten sie über diesen Weg Kontakt zu anderen Gleichaltrigen finden.

"Ich bin schon gespannt, was sie zu uns sagen werden.", Luca hatte April auf dem Arm, die Pflegetasche über der Schulter. "Gleich zwei schwule Väter mit adoptierten Kindern..."

"Ach, darüber mache ich mir keine Gedanken.", ich schmunzelte, schloss die Tür ab und ging nun  auf die Tür zu, die plötzlich von innen her geöffnet wurde.

"Willkommen.", eine etwa Mittfünfzigerin öffnete die Tür mit einem breiten Lächeln.

"Kommt herein. Mein Name ist Monika. Ich leite die Krabbelgruppe. Ihr seid?", die warmen freundlichen Augen hießen uns und die Mädels direkt willkommen und ich hatte das Gefühl, hier waren wir richtig.

"Luca und Louis mit Grace und April.", nahm mir Luca die Antwort ab und sie lächelte breit.

"Ach ihr seid die beiden mit den Adoptivmädchen. Schön, schön! Kommt rein, die anderen sind schon alle da."

Wir folgten ihr ins Innere und betraten kurze Zeit später einen großen Raum. Der Boden war mit Parkett ausgestattet und überall saßen Mütter mit ihren Kindern auf Gymnastikmatten und sahen uns neugierig an.

Mein Blick ging durch den Raum und blieb dann aber überrascht an dem einzigen Mann hängen. Keine Mutter? Ein Vater? Attraktiver Vater! Ich schüttelte mich einmal innerlich für diesen Gedanken, wendete mich dann wieder Monika zu.

"Setzt euch auf die freien Matten. Wir machen gleich erstmal eine Vorstellungsrunde und dann kann es richtig los gehen.", sie klatschte in die Hände und wir taten, was sie sagte.

XXX

Die Vorstellungsrunde ging schnell von statten und ich versuchte mir nur irgendwie die Namen der ganzen Anwesenden zu merken. Der einzige Mann hier im Raum, neben Luca und mir, hieß Jason. Den Namen hatte ich mir gemerkt, aber auch, dass er statt seiner Frau hier war, die scheinbar den Part der Geldverdienerin in der Familie inne zu haben schien.

What happened after? LS - 4. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt