Kapitel 19

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Louis POV

Mein Herz raste, als wenig später Liam hinter die Bühne kam. Das Gesicht war noch hoch rot, die Augen glasig. An ihm hing Timmy, der quasi direkt in Toms Arme fiel.

"Endlich hat die kleine Schlampe das bekommen, was er verdient hat.", lallte Liam, deutete zu seinem Freund, der seinen Kopf an der Brust von Tom vergraben hatte, der diesem sanft über den Rücken fuhr und scheinbar ein paar beruhigende Worte ins Ohr flüsterte.

"Was hast du dir dabei gedacht?", ich packte den Größeren an den Schultern, schüttelte ihn, doch der Alkohol schien alle seine Synapsen vernebelt zu haben.

"Er hat das bekommen, was er wollte. Was willst du denn von mir?", ich merkte, wie die Stimmung von Liam kippte und da ich wusste, dass wenn er Alkohol intus hatte durchaus die Gefahr von Aggression bestand, ließ ich von ihm ab, schüttelte nur den Kopf.

"Oh Mann, oh mann. Wenn du erst wieder nüchtern wirst.", murmelte ich und spürte plötzlich Harrys warme Hände auf meiner Schulter.

"Liam, was ist mit dir los?", ich merkte, dass mein Mann erst jetzt begriff, dass mein bester Freund unter dem Einfluss von Wodka stand und flüstere mir schnell ins Ohr.

"Scheiße. Wie konnte er nur. Ich spreche mit Tom und Jakob. Ich will die Zwei heute nicht allein lassen."

XXX

Eigentlich wollten wir uns ja noch eine schöne Nacht mit Jakob und Luca machen, doch die Doms hatten besprochen, dass wir Timmy und Liam mit zu den beiden nach Hause nehmen würden. Allein sollten sie auf keinen Fall sein und Tom die beiden aufzuhalsen, empfanden wir auch als nicht richtig.

"Wie machen wir das mit dem Fahren? Wir passen ja nicht alle in ein Auto.", gab Luca zu bedenken, als wir nach draußen kamen.

"Mist. Stimmt.", fluchte Jakob, der auf unseren SUV sah.

"Es ist zwar nicht regelkonform, aber manchmal heiligt der Zweck die Mittel.", Harry packte Liam, der inzwischen vollkommen dösig neben uns stand, scheinbar nicht mehr richtig mitbekam, was eigentlich passierte. Na ja, bei einer halben Flasche Wodka war das auch nicht wirklich verwunderlich.

"Mach mal bitte den Kofferraum auf.", Harry deutete mit dem Kopf auf die Rückseite des Autos und Jakob schien zu begreifen was er vor hatte.

"Meinst du das ernst?", fragte ich, erschrocken, dass mein Mann meinen besten Freund tatsächlich im Kofferraum würde transportieren wollen.

"Er kriegt das eh nicht mit und es ist nichts los auf den Straßen. Weit ist es auch nicht. Los, jetzt.",   der Älteste öffnete die Heckklappe und als Liam nun auch endlich begriff was die Stunde geschlagen hatte, versuchte er sich halbherzig zu wehren.

"Seit brav. Es sind von hier keine 10 Minuten. Es ist ein SUV und du hast Platz und Luft dahinten drin. Ich warne dich, wenn du jetzt Terror machst, fixieren wir dich im Keller bei Jakob und dann wirst du dir wünschen, keinen Widerstand geleistet zu haben.", Harrys Stimme klang so dominant, dass Luca mich grinsend anstupste und auch Timmy, der sich inzwischen wieder beruhigt hatte, schmunzelte.

"Schon gut, schon gut.", murmelte Liam, krabbelte mit Hilfe über die Ladekante und kurz danach verschloss Harry auch schon den Kofferraum.

"Los jetzt. Wir sollten keine Zeit verlieren. Wenn dem da hinten schlecht wird und er mir das Auto... Nein, beeilt euch, los."

XXX

Wir kamen wirklich nur kurze Zeit später an und zum Glück war Liam tatsächlich nicht übel geworden.

Vorn hatten die Doms darüber diskutiert, wer wie schlafen würde und letztlich war die Einigung dahin gehend gemacht worden, dass Jakob mit Liam gemeinsam im Keller schlafen würde, Timmy im Wohnzimmer auf der Couch, Luca in seinem Bett und Harry und ich wie immer im Gästezimmer.

What happened after? LS - 4. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt