Kapitel 66

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Harry POV

Ich versuchte mich nach dem Gespräch mit Louis wieder auf Nicole zu konzentrieren, die mich gerade ins Auto schob um zur nächsten Interview Aufzeichnung zu fahren.

"Irgendwie siehst du nicht gut aus.", sagte sie, nachdem die Türen geschlossen waren und sich der Wagen in Bewegung setzte.

"Hatte gerade ein kurzes Gespräch mit Louis. Er ist für die Zeit in der ich weg bin zu Jakob und Luca.", ich sah aus dem Fenster, knetete meine Hände.

"Aber das ist doch schön, dann ist er nicht die ganze Zeit allein.", kam es von ihr und sie lächelte.

"Das kann man so und so sehen.", gab ich zurück, schüttelte den Kopf.

"Aber die Zwei sind doch eigentlich eure besten Freunde, oder hab ich was verpasst?", ihre Augen sahen mich irritiert an, doch ich zuckte mit den Schultern.

"Schon. Ja, aber trotzdem. Jetzt ist er die ganze Zeit dort. Hat Jakob um sich, Luca. Und ich, ich bin hier...allein.", während ich die Worte sprach merkte ich selbst, wie albern sich das anhörte.

"Wäre es dir lieber, wenn er mit Grace die ganze Zeit allein da sitzen würde?", fragte sie verständlicherweise auch mit gerunzelter Stirn.

"Ja, nein... Ach, ich weiß doch auch nicht. Weißt du, es ist nicht mal wirklich die Angst, Lou an Jakob zu verlieren oder so, sondern allein die Tatsache, dass Jakob jetzt für Louis da ist, Tag und Nacht, ihn in den Arm schließen kann, mit ihm abends auf der Couch sitzen. Ich weiß, da ist nichts romantisches zwischen ihnen, aber trotzdem ist der Gedanke, dass er dort all das hat, blöd.", die junge Frau zog ihren Pferdeschwanz nach vorn, zwirbelte ein paar Haare.

"Moment, auf wen bist du denn jetzt mehr eifersüchtig? Auf Jakob, weil er sich um Louis kümmern kann, oder auf Louis, weil er von Jakob umsorgt wird?", ich hörte die Worte, merkte wie mein Mund sich öffnete, dann wieder schloss.

Diese Frage, ja... was war es eigentlich tatsächlich?

In dem Moment fuhr der Fahrer auf das Gelände der Studios und hielt kurze Zeit später vor dem Filmstudio eines Nachrichtensenders.

"Wir sind da.", kam es von vorn und Nicole schnallte sich ab, lächelte zu mir rüber.

"Scheinbar habe ich da eine Frage aufgeworfen, die du selbst erstmal mit dir klären musst. Wenn du jemanden zum Reden brauchst, ich bin da, ja?"

Ich nickte nur wie paralysiert, folgte ihr dann aus dem Wagen ins Gebäude.

XXX

Zuerst war ich in der Maske und tatsächlich war ich froh, dass die Dame, die mich zurecht machte, eine echte Quasselstrippe war und noch alles über unsere 1 D Zeit wissen wollte.

So musste ich mir wenigstens nicht über diese Frage Gedanken machen, die mich tatsächlich massiv innerlich aufgewühlt hatte.

Nachdem ich gerade fertig war ging die Tür des Raumes auf und Nicole sprang auf, ging bereits auf den Mann zu, der soeben eingetreten war.

"Vielen Dank, dass wir heute da sein dürfen.", sagte sie sofort und mir war klar, dass das der Moderator sein musste.

"Ich freue mich, dass sie das Buch geschrieben haben und ich den Hauptprotagonisten heute sogar kennenlernen kann.", er drehte den Kopf zu mir und ich schluckte.

Die hellblauen Augen stachen aus seinem feinen Gesicht mit den hohen Wangenknochen heraus. Die schwarzen Haare im starken Kontrast dazu. Seine hochgewachsene Statur, seine Haltung erinnerten mich für einen Moment an Jakob und seine Ausstrahlung.

"Harry.", er trat auf mich zu und automatisch erhob ich mich. "Es freut mich dich persönlich zu treffen. Mein Name ist Matthew.", er hielt mir die Hand entgegen und ich musste mich fast gewaltsam von diesen Augen lösen, die mich durchdringend ansahen.

What happened after? LS - 4. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt