Kapitel 28

515 65 18
                                    

Jakob POV

Während Luca oben noch einen Snack für uns zubereitete, war ich gerade dabei unseren Playroom für die heutige Session vorzubereiten.

Ich hatte überlegt, wo genau ich meinen kleinen Liebling am besten platzieren sollte, sodass er sich gut genug entspannen und die anderen Beiden außerdem mit teilhaben konnten.

Schlussendlich hatte ich mich dann jetzt doch für das Bett entschieden. Mein Gedanke war, Harry unten bei mir zu belassen, während Louis am Kopf sitzen und Luca unterstützen sollte.

Wenn ich ehrlich war, klopfte auch mein Herz heute besonders heftig. Ich selbst hatte zwar schon sehr viel über Sounding gelesen, auch schon Sessions gesehen, wo diese Spielart praktiziert wurde, aber selbst durchgeführt hatte ich es noch nicht.

Es war eben etwas, wo man absolut steril und absolut vorsichtig arbeiten musste. Beim Fisting war ja bereits sehr viel zu beachten, aber beim Sounding noch umso mehr.

Denn arbeitete man nicht sauber, ging man nicht ganz vorsichtig vor, war das Risiko die Harnröhre zu verletzen, möglicherweise Bakterien in die Blase zu bringen riesig. Zum Glück hatte ich noch kurz mit Tom gesprochen, der mir letzte Hinweise gegeben und mir vor allem auch noch einmal Mut gemacht hatte. Seiner Erfahrung nach war es zwar beim ersten Mal für den Sub eine massive Überwindung, aber die Gefühle die das Einführen der Stäbe in den Penis eines Mannes hatte, waren wohl überwältigend. 

Ich drehte die kleinen sterilen medizinischen Gleitgelpäckchen in meiner Hand hin und her, bevor ich sie auf das Tablett legte. Eine angebrochene Flasche kam nicht in Frage. Hier war die Gefahr von Bakterien zu hoch. Genauso legte ich nicht einfach die Metallstäbe auf das Tablett. Diese Stäbe, in verschiedenen Stärken, manche mit kleinen Kugeln hatte ich noch einmal desinfiziert und dann luftdicht verpackt, sodass ich mir sicher sein konnte, dass alles für die Sicherheit getan war.

Zufrieden mit den Vorbereitungen deckte ich noch ein Handtuch darüber, bevor ich zum Bett ging und auch dort die Seile auf die passende Länge richtete, die breiten bequemen Manschetten anbrachte. 

Ich war mir noch nicht ganz sicher, ob ich auch die Beine fixieren sollte, aber eigentlich hatte Tom gesagt, dass es zumindest beim ersten Mal der Sicherheit des Subs dienlich sein würde.

Vermutlich hatte er Recht, wie so oft. Nicht umsonst war er für uns alle der Übervater des BDSM, der der wirklich Erfahrung in so gut wie jeder Spielart hatte.

XXX

Harry und Louis waren schon gekommen. Ich hatte die Tür oben klappen hören und so warf ich noch einen letzten Blick zurück, nickte mir selbst zu, bevor ich nach oben ging um die Beiden zu begrüßen.

"Hey.", Harry grinste mir zu, während Louis bereits mit Luca in die Küche verschwunden war. "Du siehst das erste Mal nicht wirklich entspannt aus.", sagte er und ich nickte, fuhr mir durch die Haare.

"Auch ich betrete heute Neuland. Wir alle. Ich bin zwar gut vorbereitet, aber trotzdem... die Nervosität ist ein Stück weit da.", gab ich zu und der jüngere Dom kam zu mir rüber, klopfte mir auf die Schulter.

"Du machst das schon. Mach dir keine Sorgen. Niemand ist so pedantisch und genau bei Vorbereitungen und dem Erlernen irgendwelcher neuen Dinge. Ich bin mir sicher weder du noch Luca müsst euch irgendwelche Sorgen machen. Das wird gut. Vertrau dir selbst.", die grünen Augen sahen mich aufmunternd an und das erste Mal fühlte ich eine Art Rollentausch.

Normal war ich immer der Souveräne, der der alle führte. Heute zeigte Harry mir gegenüber das erste Mal, dass er wirklich als Dom gewachsen war, als Mensch. 

"Danke.", ich nickte nur, sah an seiner Schulter vorbei in Richtung Küche. 

"Ist bei euch denn jetzt alles wieder gut?", hakte er nun nach, nachdem wir noch immer die Jungs in der Küche reden hörten.

What happened after? LS - 4. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt