Kapitel 30

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Harry POV

Die Woche nach diesem Erlebnis hatten wir wieder einmal viel zu tun und ich merkte, dass ich innerlich noch immer mit der Eifersuchtssache von Neulich zu kämpfen hatte.

Es war verrückt und Louis und ich hatten tatsächlich alles miteinander geklärt und doch kam immer wieder dieses kleine Teufelchen, das mir kleine böse Worte ins Ohr flüsterte.

"Du gefällst mir nicht.", Jakob hatte mit Jamie gearbeitet und saß nun noch mit mir auf der Terrasse, während Louis mit unserem Sohn die Abendrunde mit Zoey machte.

"Wie meinst du das?", fragte ich und sah die hochgezogene Augenbraue des Älteren, sein Kopfschütteln.

"Harry, mach mir nichts vor. Du bist nicht in Ordnung, etwas beschäftigt dich. Was ist es?", hakte er nach und ich seufzte. Man konnte vor ihm einfach nichts geheimhalten.

"Ich hänge immer noch der Eifersuchtsgeschichte nach. Mein Kopf schaltet sich einfach nicht ab. Wir hatten viel Streß die Woche, also viel Ablenkung, aber ich träume schlecht, meine Gedanken gehen immer wieder in Richtungen, die sie nicht nehmen sollten.", erklärte ich und sah in den Garten hinaus, in dem die Vögel sich gerade über die Würmer im Boden her machten.

"Es ist merkwürdig, dass es dich immer noch beschäftigt. Du sagtest doch, ihr habt geredet.", seine blauen Augen fixierten mich und automatisch senkte ich den Blick. Im Moment fühlte ich mich automatisch in der devoten Rolle, aber das war in der Sekunde für mich in Ordnung.

"Ja, haben wir auch. Und ich war mir sicher, dass auch alles wieder ausgeräumt ist. Aber dennoch.", ich fuhr mir durch die Haare.

"Weißt du, ich glaube es wäre mal gut, wenn du ein wenig Abstand hättest. Abstand von allem, auch von Louis. Einfach mal ein kleiner Urlaub, ohne ihn und ohne Jamie.", seine sonore Stimme brachte die Worte einfach über die Lippen, doch ich brauchte einen Moment, ehe die Buchstaben in meinem Kopf ankamen und sich sortiert hatten.

"Allein?", fragte ich, sah ihn jetzt doch wieder an, verwirrt und unsicher.

"Ja. Beziehungsweise eben ohne Louis. Ich denke ihr hängt so lange zusammen, Jahre wart ihr nicht mehr getrennt und ich könnte mir vorstellen, dass es helfen könnte.", er lächelte, streckte sich zu mir, streichelte einmal über meine Hand, die auf dem Tisch lag.

"Aber es ist doch die Eifersucht, die mich quält. Wenn ich nicht hier bin, er allein und ich keine Kontrolle habe, wo er ist...", in dem Moment begriff ich meine eigenen Worte. Ich war wieder unbewusst in eine Art Kontrollwahn verfallen. Auch wenn es nicht so offensichtlich war, war es doch Tatsache, was Jakob sagte.

"Eben drum. Ich denke es wäre gut, wenn du über diese Schiene loslassen musst, die Kontrolle über Louis abgeben. Zuhause wirst du das nicht schaffen, da seid ihr in euren gewohnten Mustern, aber wenn du rausgerissen wirst, musst du dich nur mit dir selbst beschäftigen. Du musst dich mit dir und deinen Gefühlen auseinander setzen. Vielleicht telefonierst du auch mal mit Niklas, fragst ihn, was er von meiner Hobbypsychologenidee hält, aber aus dem Bauch raus glaube ich, es könnte dir helfen."

XXX

Wir hatten noch eine Weile über die Idee geredet und auch wenn ich wusste, wie schwer es mir fallen würde, meine Männer allein zu lassen, wollte ich Niklas am nächsten Tag anrufen und fragen, ob ich mit der Aktion tatsächlich etwas erreichen konnte.

"Ist am Sonntag etwas bei euch?", fragte er, kurz bevor Louis vom Spaziergang zurückkam.

"Nein. Da haben wir tatsächlich nichts vor.", antwortete ich und er lächelte.

"Gut. Dann haben wir am Sonntag ein Date, Harry.", er klopfte mir grinsend auf die Schulter und ich runzelte die Stirn.

"Wie?", fragte ich und er lachte tief auf.

What happened after? LS - 4. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt