Kapitel 24

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Jakob POV

Als ich bei Liam ankam, öffnete Timmy die Tür. "Hey, danke dass du gekommen bist.", sagte er und ich zog ihn erstmal an mich, zeigte ihm, dass ich auch für ihn da war, auch wenn es heute vornehmlich um Liam gehen würde.

"Louis und Liam gehen noch ein paar Meter. Komm doch bitte mit rein.", er nahm mich mit ins Wohnzimmer, wo er bereits Gläser, Wasserflaschen und ein paar kleine Snacks hingestellt hatte.

"Wie ist er drauf gewesen?", fragte ich und sah ihn direkt an.

"Komischerweise war er handzahm. Aber das beunruhigt mich fast noch mehr, als anderes herum.", gab er zu, fuhr sich durch die Haare, seufzte.

Als ich mich gerade setzten wollte, klingelte es an der Tür. "Ich gehe schnell.", nickte er mir zu und als ich Harrys Stimme an der Tür hörte, runzelte ich die Stirn.

Eigentlich war doch vereinbart, dass er nicht dazu kommen würde. Als er das Wohnzimmer betrat, sah ich ihn mit gerunzelter Stirn an. "Was machst du denn hier?"

Er senkte kurz den Kopf, ehe seine grünen Augen mich direkt ansahen. "Ich habe beschlossen, dass ich Louis der Situation nicht überlasse. Ich kenne Liam. Wenn der ausflippt. Ich weiß nicht, wie Niklas ihn provoziert..."

Ich seufzte, setzte mich wieder auf meinen Platz. "Harry. Ich glaube, dass weder Liam, noch Louis das gut finden werden. Dafür haben sie mich doch als neutralen Aufpasser bestellt."

Harry, der nun auch näher gekommen war, verschränkte die Arme vor der Brust, der Körper hatte sich angespannt und die Atmung war schneller geworden. Er war wütend, kein Zweifel.

"Louis ist mein Mann und ich werde auf ihn aufpassen, Jakob!", fauchte er tatsächlich und erstmals seit der Geschichte im Krankenhaus, empfand ich ihn wieder regelrecht als feindselig mir gegenüber.

Ich zog eine Augenbraue nach oben, sah ihn an, ohne etwas zu sagen. Versuchte zu ergründen, warum er so reagierte, wie er reagierte.

"Natürlich ist er dein Mann. Das stellt auch niemand in Frage.", gab ich zurück. "Außerdem sind da ja auch noch Timmy und Niklas, die es zu schützen gilt"

Er schnaubte nur, schüttelte den Kopf. "Ich mache das nicht noch einmal mit. Das Lou einer traumatischen Situation ausgesetzt ist und du bist statt ich dabei. Nein. Nicht noch einmal..."

In dem Moment begriff ich. Er bezog es auf die Situation damals, die Session mit dem widerlichen Jugendamtsleiter. 

"Harry.", fing ich an, klopfte neben mich auf die Couch, um ihn zu mir zu holen, doch er schüttelte nur den Kopf.

"Das ist doch was ganz anderes hier. Das du nicht mit dabei sein solltest, war doch einzig und allein nur, damit nicht zu viele Leute Liam bedrängen würden. Und da wir wissen, wie hitzköpfig auch du werden kannst, wenn Liam ausklinkt, war das für uns alle die beste Lösung.", versuchte ich es erneut ruhig und sachlich, doch ich sah schon, dass ich mit guten Argumenten gerade nicht wirklich voran kam.

"Ich bleibe.", knurrte er nur, ließ mich stehen und verschwand in der Küche, in der Timmy zu kramen schien.

XXX

Louis POV

Liam hatte die frische Luft sichtbar gut getan. Er war etwas nüchterner, dennoch merkte ich, dass ihn die Aussicht auf baldige Konfrontation mit dem was passiert war, Kopfzerbrechen machte.

"Entspannt dich, Payno. Niklas ist Kummer gewöhnt. Glaube mir. Er kennt das alles von uns und hat mit der Neigung keine Probleme. Er wird helfen können. Du musst es aber zulassen.", redete ich auf ihn ein, wie auf ein krankes Pferd.

What happened after? LS - 4. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt