Kapitel 27

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Harry POV

Ich war so froh, als wir wieder heim fuhren und das mit einem doch sehr viel besseren Gefühl, als wir hingefahren waren.

"Meine Güte, das war ein bisschen viel an einem Tag.", seufzte Louis neben mir auf dem Beifahrersitz, rieb sich über die Augen.

"Das kann man wohl sagen. Und ich, ich bin auch noch drauf angesprungen, was Luca gesagt hat.", gab ich kopfschüttelnd von mir, streckte den Hals lang, um die Ampel noch sehen zu können, weil ich zu weit vor gerollt war.

"Vermutlich ist auch das normal. Es ist zwar anstrengend und auch verletzend, wenn immer wieder durchschimmert, dass du mir doch nicht zu 100 % vertraust, aber es ist nach allem was wir erlebt haben sicher nichts, was ungewöhnlich ist. Wir müssen alle an uns arbeiten, dann, dann sollte es gehen.", er legte seine Hand auf meine, die ich auf dem Schaltknüppel abgelegt hatten und lächelte zu mir herüber.

"Du weißt, dass du ein Goldstück bist, oder?", fragte ich, streichelte mit meinen Fingern über seine, bevor die Ampel umsprang und ich Gas geben musste.

"Na ja, Silber vielleicht.", kicherte er leise. "Es ist nicht alles Gold was glänzt.", ergänzte er noch und ich schmunzelte.

"Poetisch am Abend. Ich liebe dich, Louis. Wirklich. Mehr als Worte es ausdrücken können."

XXX

Als wir heim kamen, fanden wir unseren Sohn auf der Couch vor. Er war eingekringelt unter der Decke und der Fernseher lief noch.

"War da nicht was, dass er bei Fin übernachten wollte?", fragte ich mich und kratzte an meinem Kopf.

"Ne, nur ausgehen, oder?", gab Louis zurück, setzte sich vorsichtig zu unserem Sohn und strich ihm sanft über die Wange.

"Hey, Schlafmütze. Im Bett ist es bequemer und zum Hochtragen bist du inzwischen definitiv zu groß.", hörte ich ihn sagen, während ich Zoey streichelte, die mich wie wild begrüßte.

"Lass mich.", kam es zurück. Eine typische Reaktion unseres Sohnes. Unausstehlich, wenn er am Abend einschlief und geweckt wurde. Aber da musste er jetzt durch. Das Sofa war kein Bettersatz und so kannte Lou auch keine Gnade, zog ihn mit reichlich Kraft in eine aufrechte Sitzposition.

"Ist alles o.k. bei dir und Fin?", fragte ich nun, nachdem die Augen geöffnet waren und ins Licht blinzelten.

"Ja. Es...", begann er, nickte dann nur noch. "Ich, ich gehe hoch.", er löste sich von Louis und ich runzelte die Stirn. War wirklich alles in Ordnung? War er nur so komisch wegen dem Wecken, oder steckte da doch mehr dahinter?

Leider oder vielleicht doch zum Glück kam ich nicht mehr dazu, mir darüber Gedanken zu machen, denn als unser Sohn die Treppe hoch ging, kurz danach die Tür klappte und der Schlüssel sich drehte, kniete auf einem Louis vor mir.

"Was?", fragte ich und sah zu ihm herunter. Er grinste, hob seine Hände und griff an meinen Gürtel.

"Du wirst doch nicht, hier...?", erschrocken sah ich die Treppe hoch. Sicher würden wir es hören, wenn unser Sohn noch einmal runter kommen würde, aber ob wir schnell genug sein könnten?

"Doch. Setz dich auf die Couch. Da kann ich zur Not eine Decke über dich werfen.", er zwinkerte mir zu und ich war wie schon so oft überrascht über seine Initiative. Aber wer war ich, dass ich zu dem was er vor hatte, nein sagen könnte?

XXX

Louis POV

Nach dem heutigen Tag hatte ich das unbedingte Bedürfnis, Harry noch etwas Gutes zu tun und das, in einem etwas aufregenderem Setting, als dem Schlafzimmer. Ich hatte mich von meinem Instinkt leiten lassen, ihn nun auf der Couch platziert, die Hose ein kleines Stück heruntergezogen, sodass ich genau da heran kam, wo ich herankommen musste.

What happened after? LS - 4. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt