Prologo

2.9K 74 1
                                    

Alessandra Santoro
Außer Atem ließ ich mich auf der Bank vor dem Meer nieder und schloss kurz die Augen. Seit Sechs Jahren ging ich jeden Abend joggen, was meine Eltern allerdings nur mit Sicherheitsmännern erlaubten.

Als ich die erschöpften Schritte von den Männern hinter mir hörte, drehte ich mich schmunzelnd um.

„Ich lauf gleich weiter, setzt euch auf die andere Bank hin." sprach ich und deutete auf die Bank, die etwas abseits war. Zögernd, da sie strenge Anweisungen von meinen Eltern haben, nickten die beiden und liefen schon hin.

Erneut drehte ich mich zum Meer und sah mir die wundervollen Wellen und den Mond, der so klar war, dass es förmlich hell war, an.

Als ich Schritte hinter mir hörte, drehte ich mich neugierig um und erblickte ein Jungen in meinem Alter. Misstrauisch musterte ich ihn und erschauderte über seine Aura.

Er hatte eine Aura die Dominanz und Macht ausstrahlte, die mir bekannt vorkam. Die selbe Aura strahlte meine Familie aus und da war mir klar, dass er jemand Mächtiges sein musste. Leicht lächelte er mich an und deutete auf die Bank.

„Darf ich mich setzen, Señorita?" fragte er, lächelnd nickte ich und sah, wie er sich neben mir niederließ.

Mein Blick ließ ich über ihn schweifen und erkannte braune leichte Locken, die ihm auf die Stirn fielen. Stechend grüne Augen und ein markantes Gesicht. Ein wunderschönes Seitenprofil und fast schon eckige Gesichtszüge, an denen ich mich schneiden könnte.

Beeindruckt über seine männliche Schönheit drehte ich mich zum Meer und sah mir die hohen Wellen an.

„Schön nicht wahr?" „Hm?" hackte ich abwesend nach. „Sizilien." ehrlich schüttelte ich mit dem Kopf und sah ihn skeptisch die Braue heben. „Du findest Sizilien nicht schön?" fragte er fast schon entsetzt, leise lachte ich und schüttelte den Kopf.

„Wieso denn auch? Wäre ich Tourist, wäre es der letzte Ort zu dem ich gehen würde. Hier ist nur das Meer schön und dafür würde ich auch nicht herkommen. Es ist schlicht und voller Menschen, die einfach unfreundlich sind." sprach ich, verlegen kratzte er sich am Hinterkopf und grinste.

„Ich mache hier Urlaub." lächelnd schüttelte ich den Kopf. „Wieso bist du alleine hier? Um Mitternacht?" lenkte er ab, unbeholfen zuckte ich mit den Schultern. „Ich war joggen. Nachts ist es schöner, es sind nie zu viele Menschen auf der Straße." nickend sah er ebenfalls zum Strand.

Vom Augenwinkel sah ich, dass die beiden Sicherheitsmänner zu mir laufen wollten, weswegen ich unbemerkt meine Hand hob. Sie blieben stehen und liefen wieder auf die Bank zu.

„Javier." sprach er plötzlich, stirnrunzelnd sah ich zu ihm. „Lo siento, ich habe vergessen mich vorzustellen." sprach er verlegen, ich winkte ab. „Alessandra." stellte ich mich ebenso vor und sah ihn nicken.

„Ich muss jetzt los, Alessandra." murmelte er und stand auf. Ein letztes mal ließ ich meine Augen über ihn schweifen und nickte dann. Er holte sein Handy raus und hielt es mir Wortlos hin. Irritiert sah ich auf sein Handy und musterte das Ziffernblock. Zögernd fing ich an meine Nummer einzutippen und räusperte mich, als ich fertig war.

„Wir sehen uns." sprach er zwinkernd und verschwand. Kurz sah ich ihm noch hinterher, doch stand dann selber auf und joggte weiter.

Alessandra Santoro || mi AmorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt