Capítulo 6

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Immer noch genervt von Gestern Abend, lief ich ins Esszimmer und sah schon meine ganzen Geschwister, wie Eltern sitzen. Patzig setzte ich mich auf meinen Stuhl hin und sah unsere Haushälterin rein laufen.

„Was wollen sie trinken, Mrs. Santoro?" fragte sie höflich. „Kaffee." murmelte ich und hörte meine Mutter seufzen.

„Tesoro, wir wollen euch doch nur beschützen." „Und vor wem?" fragte ich patziger als beabsichtigt, warnend sah mein Vater mich an, was mich genervt die Augen verdrehen ließ.

„Alessandra!" zischte mein Vater, mein Blick wandte ich ab und sah in die Gesichter meiner Geschwister, die mich Besorgt wie Skeptisch musterten. „Wer soll uns schon etwas antun? Du bist der mächtigste Mann auf der Welt." murmelte ich, vom Augenwinkel sah ich, wie meine Mutter den Kopf schüttelte und mein Vater genervt von seinem Kaffee schlürfte.

„Das tut nichts zur Sache, es gibt trotzdem Menschen, die uns schaden wollen und darauf müssen wir acht geben." sprach meine Mutter sanft, innerlich äffte ich ihr nach, doch ließ es sein, da ich sonst wahrscheinlich ein Monat nicht Laufen gehen durfte.

Mein Kaffee stellte die Haushälterin ab und ich schlürfte sofort von dem heißen Kaffee, um nichts zu sagen. Den Kaffee stellte ich ab und sah auf mein Handy, was in meiner Hosentasche vibrierte.

Javier
Buenos días, princessa
Ist alles gut?

Alessandra
Buongiorno
No, ich darf eine Woche nicht laufen gehen.

Javier
Lo siento, ich hätte dich nicht ablenken dürfen.

Alessandra
No, es ist nicht wegen dir.

Frustriert seufzte ich und packte mein Handy in meine Hosentasche. In meinem Essen stocherte ich herum und biss nachdenklich auf meine Unterlippe.

„Darf ich schon hoch? Ich habe keinen Hunger." murmelte ich, da wir eigentlich immer alle warten bis jeder fertig ist.

Besorgt ließ meine Mutter ihre Augen über mich schweifen und nickte dann. Seufzend nickte mein Vater ebenfalls und ich stand auf. Mit schnellen Schritten lief ich in mein Zimmer und zog mir meine Sportklamotten an. Erneut lief ich runter, in den Keller und zog mir meine Bandagen um.

-
Nach einer halben Stunde und zerfetzten Bandagen, kam Remo rein und schüttelte kaum merklich den Kopf. Wortlos lief er wie immer hinter den Boxsack und hielt ihn fest.

„Was war los?" „Nichts." seufzte ich und holte fester aus. Abwartend sah er mich an. „Sie haben mir verboten laufen zu gehen, nur weil ich gestern später da war." sprach ich genervt, seine Augen ließ er nachdenklich über mich schweifen.

„Wie viel länger?" „Fast zwei Stunden" murmelte ich, da ich eigentlich von 23:30 bis 00:30 joggen ging und ich gestern später als zwei Uhr Zuhause war. Seufzend sah er mich mit gezogenen Brauen an. „Findest du nicht, dass sie dann recht haben?" schulterzuckend schlug ich weiter auf den Boxsack und holte mit meinem Bein aus.

„Es ist wegen ihm?" vielsagend sah ich zu ihm hoch und er nickte nachdenklich. „Wie heißt er überhaupt?" „Javier." sprach ich mit einem leichten lächeln, als ich mich an den Kuss erinnerte. Skeptisch musterte mich mein Bruder, er tritt hinter dem Boxsack her und stellte sich vor mich.

Wortlos forderte er mich auf ihn anzugreifen, was ich auch tat. Mit meinem Bein wollte ich ausholen, ehe er mich plötzlich mit einem Griff wehrlos machte und mich zu Boden beförderte. Schweratmend sah ich zu ihm hoch.

„Du musst schneller angreifen." kommentierte er schlicht und hob mich an der Hand hoch.

-
Nachdenklich musterte ich unseren Chat Verlauf und sah zwischen der Tür hin und her. ‚Ich warte auf dich, auf der Bank.' Unschlüssig, ob ich die Nachricht wirklich schicken sollte, sah ich auf die Uhr, die 23:54 anzeigte. Tiefdurchatmend schickte ich die Nachricht ab und sah nervös auf den Chat. Als er schrieb, hörte ich förmlich mein Herzschlag.

Ich komme.' Erleichtert atmete ich aus und lief zur Tür. Vorsichtig öffnete ich diese, sah ob jemand im Flur war und lief anschließend leise zu den hinteren Treppen. Mit schnellen Schritten ging ich durch den Hinterausgang und sah die Sicherheitsmann vor dem Tor. Joggend ging ich zu ihnen.

„Ich glaube hinter der Mauer ist jemand." sprach ich einfach mal und zeigte hinter zum Anwesen.

Mit schnellen Schritten liefen sie wortlos an mir vorbei und ich öffnete die Tür neben dem Tor. Sofort rannte ich los und entfernte mich somit vom Anwesen und lief langsamer. Am Strand angekommen sah ich schon Javier auf der Bank sitzen und lief mit einem lächeln zu ihn.

„Princessa." begrüßte er mich mit einem lächeln, ich setzte mich neben ihn auf die Bank und sah zum Strand. „Haben sie es dir doch erlaubt?" verlegen schüttelte ich den Kopf. „No, ich bin einfach gegangen." nachdenklich musterte er mich und nickte zögernd. „Ich will nicht, dass du wegen mir ärger bekommst." murmelte er besorgt, lächelnd musterte ich ihn und schüttelte den Kopf.

„Sie werden es nicht erfahren." sprach ich sicher, nickend ließ er seine Augen über mich schweifen und er tat etwas, was meinen Herzschlag beschleunigte. Sein Arm legte er über meine Schulter und zog mich näher zu sich. Mit Schmetterlingen im Bauch lehnte ich mein Kopf vorsichtig auf seiner Schulter ab und wir sahen schweigend zum Meer, doch es war keine unangenehme Stille.

Es ist, als würden wir es beide brauchen und jeder genoss es. Seine Fingerkuppen strichen langsam mein Arm entlang, was mir eine angenehme Gänsehaut verbrachte. Nach einiger Zeit der Stille wanderte seine andere Hand unter mein Kinn und hob es an. Tief sah er mir in die Augen und scheint, als würde er etwas darin erkennen wollen.

Sein Gesicht kam mir näher und ich spürte kurz darauf seine Lippen auf meinen. Vorsichtig erwiderte ich den Kuss und spürte mein Herz mir bis zum Gaumen schlagen. Seine Zunge strich vorsichtig über meine Unterlippe und ohne zu zögern öffnete ich mein Mund für seine Zunge.

Unsere Zungen umschlungen sich, als wären wir beide aus Glas und könnten jede Sekunde zerbrechen. Meine Hände legte ich auf seiner Brust ab und strich hoch zu seinem Nacken.

Langsam lösten wir uns und erneut lächelte er mich mit diesem bezaubernden Lächeln an, was ich erwiderte.  

„Dios, eres Hermosa." murmelte er, auch wenn ich es nicht komplett verstanden hatte, wusste ich, dass er mich schön nannte.

„Grazie." murmelte ich verlegen, verschmitzt schmunzelte er und strich einmal durch meine schwarzen langen Haare. Mein Kopf legte ich wieder auf seiner Schulter ab.

„Ich sollte gleich los." murmelte ich, ich spürte, dass er nickte und ich schloss kurz die Augen.

Alessandra Santoro || mi AmorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt