Capítulo 16

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„Weißt du wer das ist?" knurrte er weiter, langsam schüttelte ich den Kopf und ging aus Reflex ein Schritt zurück, als er die Vase von der Kommode schlug. „Es reicht." hauchte meine Mutter ohne ihren Kopf zu heben. „Raus hier." hauchte sie weiter, langsam drehte sich mein Vater zu ihr und sie hob ihren Kopf an. Mein Herz setzte für paar Schläge aus, als ich ihr bleiches Gesicht und ihre Blutroten Augen sah.

„Geht in eure Zimmer. Ihr könnt euren dämlichen Streit wann anders weiterführen." murmelte sie und stand selber auf. Sie lief in die Küche und schloss die Tür ab. Wir hörten Gläser klirren, was mich schwer schlucken ließ und mein Vater ebenfalls zur Küche lief. Er klopfte an der Tür und ging sich mit einer Hand über den Mund.

„Alessandra." murmelte Remo und deutete auf die Tür. Entschuldigend sah ich zu meinen Brüdern und lief anschließend mit schnellen Schritten in mein Zimmer. Die Tür knallte ich zu und ließ mich an der Tür nieder. Bitterlich fing ich an zu wimmern und raufte mir die Haare.
Lucretia ist Tot. Es war alles eine Lüge.
Ich habe ihm vertraut.

-
Immer noch saß ich hier auf dem Boden, während die Sonne schon aufging. Plötzlich klopfte es an der Tür und ich schreckte zusammen.

„Nein." murmelte ich, schloss meine Augen und hörte, dass es erneut klopfte. „Nein." rief ich lauter.

„Sorella." rief Remo und klopfte erneut. Mit wackeligen Beinen stand ich auf und machte zögernd die Tür auf. Langsam kam er rein und musterte mich besorgt, ehe er mich wortlos in die Arme nahm. Erneut fing ich an zu wimmern und krallte mich in seine Lenden fest.

„Alles wird gut, bellezza." hauchte er und strich beruhigend über mein Rücken. Kaum merklich schüttelte ich den Kopf und löste mich langsam.

„Nichts wird gut." murmelte ich kaum hörbar, bemitleidend sah er mich an und strich mir meine Haarsträhnen aus meinem Gesicht. „Sie warten auf dich im Esszimmer." erwiderte er, auf meiner Unterlippe kaute ich herum und nickte langsam. „Ich zieh mich schnell um." sprach ich leise und wischte mir die Tränen weg.

Er nickte, ehe ich ins Ankleidezimmer ging, um mir mein Kleid zu entledigen. Als ich mich umgezogen hatte, lief ich mit meinem Bruder runter und atmete vor dem Esszimmer tief durch. Schwer schluckte ich den Kloß in meinem Hals runter und lief zögernd rein. Alle saßen da und sahen stur auf den Tisch. Meine Mutter hatte ihr Gesicht in die Hände gestützt.

Langsam setzte ich mich auf meinen Platz und sah zögernd in die Gesichter meiner Brüder, die kurz ihren Blick hoben und mich enttäuscht ansahen, was mir das Herz brach. Madre hob langsam ihren Kopf und sah runter auf ihre Finger, während mir ihr, immer noch, blasses Gesicht sorgen machte, wie ihre dunklen Augenringe.

„Alessandra." murmelte sie und sah zu mir. „Ich habe lange darüber nachgedacht und ich möchte dich um etwas egoistisches bitten." sprach sie weiter und sah mir stur in die Augen. Schwer schluckend nickte ich.

„Ich will, dass du seinen Sohn tötest." hauchte sie, abrupt hielt ich den Atem an. „Quale?" „Sì." murmelte sie nur und stand ohne weiteres auf. Sie verließ das Zimmer und ich sah ihr wie in Trance hinterher. Mein Vater würdigte mich keines Blicks und stand ebenfalls auf, um meiner Mutter hinterher zugehen.

Verzweifelt sah ich zu meinen Brüdern, die mir stur in die Augen sahen und sah Julia, die mich besorgt musterte. Eine Zeit lang war jeder Still, ehe ich die Stille durchbrach.

„Ich kann nicht." hauchte ich und sah flehend zu meinen Brüdern. Remo wich meinem Blick aus, was mich stark schlucken ließ. „Tu ihr das nicht auch noch an." sprach Romeo monoton, stumm lief mir eine Träne aus dem Augenwinkel und ich stand schnell auf. Mit schnellen Schritten lief ich zur Garage und stieg auf mein Motorrad, um ein freien Kopf zu bekommen.

Gekonnt ignorierte ich meine Brüder, die nach mir riefen und raste durch das Tor. Stockend nahm ich Luft und fuhr einfach irgendwo hin.

Als würde es nicht reichen, dass Lucretia vor meinen Augen von Javier's Vater umgebracht wurde und Javier mich belogen hatte, soll ich ihn auch noch eigenhändig umlegen. Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, ich verstand meine Mutter nicht, da ich weiß, wie sehr sie Lucretia schätzt.

Wie soll man jemanden umbringen, denn man liebt? Wie soll man seiner Mutter abstreiten, dass man den Sohn von dem Mörder ihrer Schwester nicht umbringt?

Als ich nach einiger Zeit in die Rückspiegel sah, sah ich mehrere SUV's hinter mir und bekam abrupt Herz rasen. Sofort gab ich mehr Gas und sah an der Kreuzung, dass sie den Weg versperrt hatten. Abrupt bremste ich schräg auf der Straße und holte meine Waffe aus dem hinterfach. Erneut fuhr ich los und drehte um, während ich blind nach hinten schoss. Wenige Meter hielt ein SUV vor mir an und ich musste Bremsen, um nicht mit dem Wagen zusammen zu krachen.

Mehrere Männer in Masken stiegen aus, während ich auf diese Schoss und plötzlich von hinten, vom Motorrad gezogen wurde. Mit meinem Ellbogen holte ich aus, doch vergebens und ich bekam ein weißes Tuch auf den Mund. Panisch versuchte ich nicht zu atmen und wollte mich aus seinem Griff entreißen.

Alessandra Santoro || mi AmorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt