Capítulo 38

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„Wenn du dich noch einmal mit ihm triffst, Alessandra, dann wirst du ihn, als Leiche wiedersehen." sprach Padre noch und stand auf, weswegen ich fassungslos zu ihm aufsah. „Ich bin doch keine 12 mehr." rief ich aufgebracht und stand ebenfalls auf. „Trotzdem bist du meine Tochter." erinnerte er mich knurrend. „Du kannst mir gar nichts verbieten." knurrte ich zurück, warnend sah er zu mir.

„Ich verbiete dir auch nichts. Es liegt an dir, ob er eine Leiche sein wird." fassungslos starrte ich ihn an und merkte, wie sich Tränen in meine Augen schlichen. „Das kannst du doch nicht machen." hauchte ich ruhiger, wortlos lief er aus dem Wohnzimmer. „Wenn ich doch deine Tochter bin, solltest du mal darüber nachdenken, was du damit mit mir machst." rief ich ihm brüchig hinterher, während stumme Tränen meine Wange runter rasten.

„Principessa, es-" vernichtend sah ich kurz zu Dante und lief anschließend ohne weiteres mit schnellen Schritten in mein Zimmer. Die Tür schloss ich ab und rieb mir das Gesicht.

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Stur sah ich auf mein summendes Handy und hasste mich dafür, dass ich einfach nicht rangehe. Eine Erklärung bin ich ihm schuldig, doch ich bin zu feige dafür und beschloss ihn einfach zu ignorieren.

Unwillkürlich zuckte ich zusammen, als es an der Tür klopfte und ich stumm blieb.

„Sorella, Frühstück." weiterhin blieb ich stumm und musterte Javier's Nachrichten.

Wo bist du?
Ich mach mir Sorgen.
Ist alles in Ordnung?
Mierda, ich fahr gleich zu dir.
Lo juro, ich mach mir Sorgen.

Quälend schloss ich die Augen und blieb regungslos, als meine Tür aufgetreten wurde.

„Bellezza." seufzte Remo und setzte sich an die Bettkante. „Das ist so unfair." hauchte ich brüchig und wurde an seine Brust gezogen. „Ich weiß." murmelte er leise, meine Arme schlang ich um seine Lenden und vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge.

Ein wimmern entflieh mir, als mein Handy erneut summte. Fester drückte Remo mich an sich und strich mir beruhigend über den Rücken.

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Müde öffnete ich die Augen, da ich auf Remo's Brust eingeschlafen war und mich langsam aufrichtete.

„Ich wollte dich wecken." murmelte er und schien die richtigen Wörter zu suchen. „Er ist am Tor." meine Augen riss ich auf und sprang wie vom Blitz getroffen vom Bett, ehe ich zum Tor rannte. Ungläubig starrte ich Padre an, der eine Waffe auf Javier richtete. Ohne darüber nachzudenken stellte ich mich vor die Waffe, weswegen Padre mich zurück schieben wollte.

„Wenn du ihn umbringst, dann mich auch." sprach ich schlicht, seine Waffe ließ er sinken und ging sich mit einer Hand über den Mund. „Mi Amor." murmelte Javier hinter mir, zögernd drehte ich mich zu ihm und hörte mein Vater knurren, was ich ausblendete. „Was ist los?" wollte er besorgt wissen.

„Nichts, es-" „Du sollst dich von meiner Tochter fern halten." unterbrach mich Padre, quälend schloss ich die Augen. „Geh einfach." murmelte ich leise. „Niemals." erwiderte er kopfschüttelnd, was mein Herz ungesund schnell schlagen ließ und ich dennoch verzweifelt auf meiner Unterlippe rum kaute.

„Alessandra, das reicht." zischte Padre, mit rasendem Puls drehte ich mich um. „Würde dir jemand sagen, dass du dich von Madre fern halten sollst. Würdest du es tun?" zischte ich mit Tränen in den Augen und hatte mit meinem Vater noch nie in so einem Ton gesprochen.

Seine eiskalten, doch mir gegenüber, warmen blauen Augen sahen mich nachdenklich an und wandte anschließend sein Blick ab. Unwillkürlich zuckte ich zusammen, als ich Javier's Hand von hinten auf meiner Hüfte spürte.

„Er will, dir den Kontakt verbieten?" wollte er leise wissen, nur dass ich es hören konnte. Einmal nickte ich und legte meine Hand auf seine. „Alessandra, geh rein." sprach Padre nur, was mein Puls noch mehr rasen ließ. „Wir reden innen darüber, aber jetzt geh und schick ihn nachhause." knurrte er lauter, zögernd nickte ich und drehte mich zu Javier, um ihn ein flüchtigen Kuss auf den Mund zu geben.

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Im Wohnzimmer angekommen, hörte ich Padre seufzen. „Du kannst mich und dich nicht vergleichen." leise knurrte ich in mich hinein. „Wieso? Delano sagt auch, dass ich mich mit ihm nicht vergleichen kann. Bei ihm versteh ich es, weil er sich durch die Welt fickt und keine menschlichen Emotionen in sich hat, aber du. Du musst doch wissen, wie sich Liebe anfühlt. Du müsstest Verständnis zeigen, aber du tust genau das Gegenteil." rief ich gegen ende hin und spürte einzelne Tränen meine Wange runter rollen.

Hastig wischte ich diese weg und sah runter auf meine Finger, während ich vom Augenwinkel erkannte, dass er aufstand und sich anschließend neben mir niederließ. Mein Kinn hob er an, den ich sofort zurück zog, was ihn unzufrieden seufzen ließ.

„Principessa, er ist der Sohn-" „Ich weiß." unterbrach ich ihn aufgebracht und raufte mir die Haare. „Ihr müsst mich nicht jedesmal daran erinnern." sprach ich verzweifelt, seufzend zog er mich an seine Brust und strich mir liebevoll durch die Haare.

„Giuro, es geht mir nur um deine Mutter. Es würde sie innerlich auffressen und sie würde trotzdem nichts sagen, damit du glücklich wirst." quälend schmiegte ich mich an seine Brust und nahm zittrig Luft. „Kann ich nicht einmal egoistisch sein?" hauchte ich brüchig. „Merda, liebst du ihn so sehr?" murmelte er, eher zu sich selber. Stumm klammerte ich mich fester an ihn, als würde mein Leben davon abhängen.

Alessandra Santoro || mi AmorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt