Capítulo 18

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Aufgebracht und mit schnellen Schritten lief ich die Treppen hoch. Remo kam mir entgegen und musterte mich besorgt, was ich ignorierte und knallte meine Tür mit voller Wucht zu, ehe ich ein frustrierten Schrei heraus ließ. Die Tür wurde aufgemacht und ein besorgter Remo stand an der Tür. Hinter ihm standen meine anderen Brüder.

„Raus." rief ich und entfernte den Verband an meinem Hals. Als ich die Tür immer noch nicht ins Schloss fallen hörte, drehte ich mich wütend um. „Ich habe raus gesagt." rief ich und sah, wie sie mich ignorierten. Gelassen liefen sie rein und schloßen die Tür hinter sich.

„Merda." zischte ich vor mich hin, auf der Couch nahmen sie platz. „Wollt ihr mir auch sagen, dass ich ihm nicht vertrauen sollte?" zischte ich aufgebracht. „Ja." sprachen Delano und Romeo gleichzeitig, fassungslos und wütend sah ich, wie sie von Remo und Dante ein warnenden Blick bekamen. Mit schnellen Schritten ging ich zur Tür und öffnete diese.

„Raus hier." zischte ich und sah sie abwartend an. Gekonnt ignorierten sie mich. „Setz dich." verlangte Delano, mit zusammen gekniffenen Augen musterte ich ihn und schloss zögernd die Tür. Langsam setzte ich mich vor sie auf meinem Bett und hob abwartend eine Braue.

„Wie habt ihr euch kennengelernt?" fing Romeo an, knurrend sah ich ihn an. „Was wird das?" „Wir wollen dich verstehen." erwiderte Dante sanft, auf meiner Unterlippe kaute ich herum und sah auf meine Finger. „Als ich Laufen war." murmelte ich, wissend sahen sie mich an und nickten. „Hat er dich-" Delano unterbrach sich selber und schloss knurrend die Augen.

„Sì, ich hatte mit ihm mein erstes mal." antwortete ich beschämend. Als Dante etwas erwidern wollte, wurde er von meinem summenden Handy unterbrochen. Zum Nachtschrank beugte ich mich vor und sah mit angehaltenem Atem Javier's Namen.

„Er?" fragte Remo leise, ich nickte und sah verzweifelt hoch. „Geh ran und stell auf Laut." befahl Delano, mit großen Augen sah ich, wie er nickte und mich stumm dazu aufforderte. Zögernd tat ich, was er verlangte. „Hola, mi Amor." ertönte seine raue stimme und ich bekam prompt eine Gänsehaut. Kurz schloss ich die Augen. „Ciao." erwiderte ich und hörte ihn tief durchatmen.

„Gehts dir gut? Bist du zuhause?" „Sì." gab ich knapp von mir. „Es tut mir leid. Ich wusste wirklich nichts davon. Mein Vater lügt, mi amor und alles was ich gesagt habe, meine ich ernst. Ich liebe dich." sprach er leise und ich hörte deutlich die Verzweiflung raus. Überrascht hoben meine Brüder ihre Brauen und ich sah runter auf meine Finger.

„Wie soll ich dir glauben? Javier, dein Vater hat meine Tante umgebracht." murmelte ich und spielte mit dem Stoff meines Bettbezuges. Hörbar holte ich ihn Luft holen. „Sí, ich weiß." murmelte er knapp.

„Alessandra, ich habe meinen Vater gefragt, was damals passiert ist. Mein Abuelo hatte Lucretia entführt und sie hat sich dann in meinen Vater verliebt. Deine Eltern haben mein Abuelo umgebracht, wollten auch mein Vater umbringen-" „Das war in der Vergangenheit, Javier. Ich rede, aber von Gestern." gab ich zorniger von mir und unterbrach ihn somit.

„Lo siento, ich weiß auch nicht, was ich da rede." murmelte er, schwer schluckend sah ich hilfesuchend zu meinen Brüdern und sah, wie Romeo aufstand. Er streckte mir seine Hand aus und verlangte somit mein Handy. „Javier, mein Bruder will dich sprechen." murmelte ich und gab Romeo zögernd mein Handy.

„Die Vergangenheit aufzumachen, war der größte Fehler den du machen konntest, Rodríguez. Wir reden vom hier und jetzt. Dein Vater hat nicht nur unserer Mutter ihre Schwester genommen sondern auch uns, unsere Tante und das wird nachfolgen haben. Promesso. Und wenn du Alessandra wirklich liebst, dann halte dich aus diesem Familien Krieg raus. Auch wenn du mit einer Waffe auf unsere Eltern gezielt hast, werden wir vielleicht wegen Alessandra gnädig sein. Aber das kommt ganz auf sie an." sprach er und gab mir das Handy wieder.

Schwer schluckend sah ich auf das Display und wartete auf eine Reaktion.

„Mi amor, hörst du mich?" murmelte er. „Sì." „Lo siento, ich muss meinem Vater helfen, wenn etwas passiert." und somit legte er auf, was mich in Tränen ausbrechen ließ.

Ich weiß nicht ob vor Wut oder vor Trauer, doch mir fielen Stumm die Tränen. Verzweifelt warf ich mein Handy gegen die Wand und spürte sofort starke Arme um mich. Der vertraute Geruch meines Bruders und die starken Arme, die mich vor alles und jeden beschützen würden, beruhigten mich auf anhieb.

„Merda, ich bring ihn um." knurrte Delano, abrupt hob ich mein Kopf an und sah in die blau-grünen Augen von Dante, der mich in den Arm genommen hatte. „Madre wollte, dass ich es tue." murmelte ich verzweifelt und sah in die besorgten Gesichter meiner Brüder. „Würdest du es denn tun?" fragte Romeo vorsichtig und kniete sich vor mich hin, nahm meine Hände in seine. Nachdenklich kaute ich auf meiner Unterlippe herum und schloss quälend die Augen.

„Ich weiß es nicht." hauchte ich wahrheitsgemäß und öffnete meine Augen. Nachdenklich ließen sie ihre Augen über mich schweifen und Romeo strich mit seinem Daumen über mein Handrücken.

„Würdet ihr es tun? Wenn ihr sie lieben würdet?" hauchte ich verzweifelt und sah, wie sie sich wissende Blicke austauschten. „Sì." antworteten sie fast synchron, verzweifelt ging ich mir durch die Haare und hörte, dass es erneut an der Tür klopfte.

„Sì?" rief ich. „Mrs. Santoro, sie werden im Wohnzimmer erwartet." rief die Haushälterin und ich hörte, wie sie sich entfernte. Aufmunternd sahen meine Brüder mich an, langsam stand ich auf und atmete tief durch, ehe ich mir die Tränen wegwischte „Bitte, kommt mit." bat ich leise, sofort nickten sie.

Alessandra Santoro || mi AmorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt