Capítulo 11

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Blinzelnd öffnete ich die Augen und spürte ein schweren Arm um meine Taille. Langsam legte ich mein Kopf in den Nacken und sah, dass er schon wach war. Sanft lächelte er mich an und schob mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr.

„Buenos días." raunte er, weswegen ich die Augen schloss und seine raue Stimme mein Körper zum kribbeln brachte. „Buongiorno." hauchte ich und spürte seine Lippen an meiner Stirn. Kurz verweilten wir in dieser Position, doch schreckten zusammen, als es an der Tür klopfte. Mit großen Augen sah ich von Javier langsam zur Tür.

„Sorella?" rief Romeo. Hart, fast schon schmerzhaft klopfte mein Herz gegen mein Brustkorb. Javier stand auf und zog sich seine restlichen Sachen an. „Sì?" rief ich und hörte mein Blut durch meine Ohren rauschen.

„Wie lange brauchst du noch?" fragte Romeo, panisch sah ich auf die Uhr und sah, dass es schon 11 Uhr war. „Gib mir 10 Minuten, ich komme gleich." rief ich und stand ebenfalls auf, um mir eine Jeans anzuziehen.

Deutlich hörte ich, dass mein Bruder sich entfernte und sah panisch zu Javier, der sich schon angezogen hatte.

„Merda." murmelte ich vor mich hin und überlegte mir, wie ich ihn unbemerkt raus schicken konnte. Monoton sah er mir entgegen und lächelte mich sogar an, was mich den Kopf schütteln ließ.

Meine Tür machte ich langsam auf und streckte mein Kopf hindurch. Als keiner zusehen war, drehte ich mich um und nahm ihn an der Hand.

Plötzlich drehte er mich erneut um, als ich mit ihm durch die Tür laufen wollte und spürte seine Lippen kurz auf meinen. Die Wand spürte ich hinter mir und blendete aus, dass uns jemand sehen könnte, da die Tür noch offen stand.

„Jetzt können wir gehen." flüsterte er, lächelnd drehte ich mich um und lief leise die hinteren Treppen runter.

Mein Herz schlug mir bis zum Gaumen und die Angst erwischt zu werden, stieg. Die Hintertür machte ich ebenfalls langsam auf und sah zu meiner Verwunderung keine Sicherheitsmänner, weswegen ich schnell rauslief.

Vor der Mauer schaute ich mich panisch um und sah ihn anschließend abwartend an.

„Wir sehen uns, mi amor." sagte er, als er die Mauer hochkletterte und mich mit meinen Schmetterlingen alleine ließ. Verträumt sah ich ihm noch kurz hinterher, doch raffte mich schnell wieder.

Mit schnellen Schritten lief ich vom Garten in die Küche und sah, wie alle Gesichter plötzlich zu mir schossen.

„Wo warst du?" fragte mein Vater, abrupt begann mein Herz schneller zu schlagen und versuchte mir nichts anmerken zulassen, während ich mich auf meinem Stuhl niederließ.

„Ich war in meinem Zimmer." murmelte ich und versuchte seinem Blick auszuweichen. Misstrauisch musterte er mich. „Du schläfst sehr lange zurzeit." stellte er fest und sah mich nachdenklich an. Schwer schluckte ich und sah zu meinem Glück, dass die Haushälterin rein lief, um mich nach Trinken zu fragen.

„Kaffee." bat ich sie, nickend lief sie davon und ich sah, wie Remo mich wissend ansah. Tief holte ich Luft und spürte ein Ziehen in meinem Unterleib, weswegen ich kurz die Augen schloss und versuchte mir nichts anmerken zulassen.

„Alessandra, ich möchte, dass du dein Schlaf Rhythmus in Ordnung bekommst. Du hast fast schwarze Augenringe." befahl Padre, ich nickte nur und sah, wie mein Kaffee gebracht wurde.

„Ich habe heute eine Einladung für eine Gala bekommen. Sie möchten eine Auktion veranstalten, um kranken Kindern zu spenden." sprach meine Mutter erfreut und sah schmunzelnd zu mir, was mich die Stirn runzeln ließ.

„Der Veranstalter möchte ein Tanz mit dir versteigern." sprach sie weiter an mich gewandt. „Quale?" knurrte mein Vater und sah zu meiner Mutter. „Sì amore mio, es ist nur ein Tanz." gab sie schlicht von sich und lächelte mich fragend an. Nachdenklich nickte ich, da es für Kinder war und wie meine Mutter es sagte, nur ein Tanz ist.

„Meine Tochter wird nicht mit einem alten Sack tanzen." knurrte Padre angespannt weiter, seufzend sah meine Mutter erneut zu ihm und schüttelte den Kopf. „Es werden Menschen in ihren Alter an der Auktion teilnehmen, das Geld ist nur von den Vätern oder Müttern." zögernd nickte mein Vater, doch war immer noch nicht damit einverstanden, was wahrscheinlich jeder von uns sah. Mein Vater bekam ein Anruf, ging seufzend ran und entfernte sich vom Tisch.

„Grazie, Alessandra." sprach meine Mutter lächelnd, verwirrt sah ich zu ihr. „Wegen dem Tanz, ich weiß, dass du es nur wegen den Kindern machst. Ich bin Stolz auf dich." sprach sie sanft, liebevoll lächelte ich meine Mutter an und nickte selbstverständlich. Mein Vater kam angespannt wieder rein.

„Aufstehen." verlangte er streng und deutete auf meine Brüder, die ohne zu zögern aufstanden. „Ist alles in Ordnung?" wollte Madre besorgt wissen, schnaubend nickte mein Vater. „Jemand wollte die Lieferungen klauen und wurde erwischt." brummte er und gab ihr ein Kuss auf den Mund. „Passt auf euch auf." sprach meine Mutter, sie nickten und verschwanden schon durch die Tür.

Alessandra Santoro || mi AmorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt