Capítulo 19

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Tiefdurchatmend setzte ich mich auf die Couch vom Wohnzimmer und musterte meine Mutter besorgt. Das Scotchglas in ihrer Hand füllte sie wieder auf, was meinen Vater seufzen ließ.

„Was ist das zwischen euch?" wollte sie lallend wissen, schwer schluckend sah ich auf meine Finger und zuckte mit den Schultern. „Wir wollten es versuchen." murmelte ich. „Liebst du ihn?" „Sì." sprach ich entschlossen und sah hoch. Zögernd nickte sie und nahm ein großen Schluck von ihrem Glas.

„Wirst du es für mich tun, Tesoro?" fragte sie, was mich die Luft anhalten ließ und ich langsam zu meinem Vater sah. Kaum merklich nickte er mir zu und ich kaute auf das innere meine Wange herum.

„Okay." murmelte ich und schloss quälend die Augen. Plötzlich stand sie auf und lief mit schnellen Schritten ins Badezimmer. Verwundert und besorgt hörte ich, wie sie sich übergab. Mein Vater lief ihr besorgt hinterher und wir taten ihm gleich.

„Was ist los? Wieso übergibt sie sich?" fragte ich panisch, da wir alle wussten, egal wie viel sie trinkt, sie übergibt sich nicht. Verzweifelt hielt mein Vater ihre Haare. „Ruft Fernando an." befahl er und kniete sich zu ihr hin.

„Nein." krächzte sie, lehnte sich an die Wand und stoppte somit Romeo, der sein Handy zückte. „Romea." sprach mein Vater sie an und legte seine Hände an ihre Wange. „Es ist nichts." murmelte sie und stand schwankend auf.

Mein Vater stützte sie und sie spülte sich den Mund aus. Abrupt wurde mein Vater bleich im Gesicht, als er den oberen Schrank öffnete und entgeistert zu meiner Mutter sah.

„Geht hoch." murmelte mein Vater abwesend, während meine Mutter verzweifelt durch ihre Haare ging. „Romea." hauchte er verzweifelt und bekam Tränen in den Augen, was mir eine ekelhafte Gänsehaut verbrachte.

„Es tut mir leid." murmelte sie und lief aus dem Bad raus. Mit voller Wucht schlug mein Vater gegen den Spiegel und ich wich erschrocken ein Schritt zurück. „Padre?" fragte ich vorsichtig und lief ins Bad rein. „Alessandra geh hoch." hauchte er verzweifelt und es brach mir das Herz ihn so zu sehen. „Padre, was ist los?" fragten auch meine Brüder.

„Geht hoch." brüllte er plötzlich und lief ebenfalls aus dem Bad. Schwer schluckend sah ich ihm hinterher und hatte meine Eltern noch nie so gesehen. Als Romeo ins Bad reinlief und in den Schrank sah, sah er erst verwirrt aus, doch verlor schnell an Farbe.

„Ihr macht mir angst." wisperte ich und lief ebenfalls ins Bad. Wortlos hielt er mir eine Oxycodon Dose hin und ich sah verwirrt zu Romeo. „Merda." murmelte auch Dante. „Padre, hatte uns mal erzählt, dass sie ein Suchtproblem hatte." sprach Romeo und ging sich durch die Haare. Erschrocken nahm ich stockend Luft und hörte plötzlich Julia hinter uns.

„Was?" hauchte sie ebenfalls und entriss mir die Dose aus der Hand. Mit schnellen Schritten liefen wir zur Küche, als wir Gebrüll hörten und sahen, wie mein Vater verzweifelt Tränen vergoss, während meine Mutter ihn emotionslos musterte.

„Wieso?" fragte er ruhiger und legte seine Hände an ihre Wange. „Lass es, Alessandro." murmelte sie und wich ein Schritt zurück. „Ich glaube, wir sollten sie alleine lassen." murmelte Romeo und lief als erster raus. Zögernd tat ich ihm nach und hörte auch meine anderen Geschwister, die hochliefen. Wie in Trance lief ich in mein Zimmer und nahm mein Handy in die Hand. Kurz schloss ich die Augen und atmete tief durch, ehe ich Javier anrief.

„Hola." murmelte er. „Ciao." erwiderte ich und wir schwiegen ein kurzen Moment. „Ich bin alleine im Zimmer." „Okay." erwiderte er nur, was mich stark schlucken ließ. „Können wir reden, Javier?" fragte ich leise und hörte ihn tief einatmen.

„Sí, am Strand?" fragte er, nachdenklich kaute ich auf meiner Unterlippe rum. „No, irgendwo, wo es ruhiger ist." bat ich. „Ich schick dir die Adresse." ohne weiteres legte er auf, ehe ich in mein Ankleidezimmer ging und öffnete mein Schrank. Unsicher musterte ich die Waffen vor mir und nahm mir ein Dolch, sowie eine Waffe heraus. Unwillkürlich zuckte ich zusammen, als ich Remo am Türrahmen sah.

„Bist du dir sicher?" hackte er besorgt nach und kam zu mir. Schwer schluckend sah ich zur Waffe und nickte, während ich sie in mein Hosenbund tat. Seufzend nickte er und gab mir ein Kuss auf die Stirn. „Pass auf dich auf." sprach er leise, nickend lief ich ohne weiteres raus und ging mit schnellen Schritten runter.

Meine Mutter und mein Vater Tränen vergießen zu sehen, hat mich überzeugt. Zwar, weiß ich nicht, ob ich es wirklich durchziehen würde, doch tief im inneren will ich ihn umlegen.

-
Tiefdurchatmend kam ich mit seinem Motorrad vor einem verlassenen Industriegebäude zum stehen und sah sein Auto. Langsam stieg ich vom Motorrad, ehe seine Fahrertür sich öffnete und er mit einem schwachen Lächeln ausstieg, was ich erwiderte. Langsam lief ich auf ihn zu und wurde sofort in seine Arme gezogen, was mich leise wimmern ließ.

„Glaub mir, ich wusste nichts von allem, mi Amor." wiederholte er sich leise, zögernd löste ich mich von ihm und spürte seine Hände auf meiner Wange. „Ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll." wisperte ich und sah ihn verständnisvoll nicken.

Sein Blick huschte zu meinen Lippen, was ich ihm nachtat. Sehnsüchtig legte er seine Lippen auf meine, was ich sofort erwiderte und griff zögernd mit meiner Hand hinter meinem Rücken. Die Waffe drückte ich gegen seine Brust, weswegen er innehielt und sich von mir löste.

„Ich wusste es." murmelte er kopfschüttelnd, mit Tränen in den Augen sah ich zu ihm hoch und schüttelte den Kopf. „Es tut mir leid" wimmerte ich und entsicherte die Waffe. Tiefdurchatmend legte ich meinen Finger auf den Abzug.

Alessandra Santoro || mi AmorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt