2. Arschloch

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Damian P.O.V.

Mein Schädel pocht als die ersten Sonnenstrahlen durch meine Augenlider treten. Mit einem wütenden Stöhnen drehe ich mich auf die andere Seite des Bettes um den Schmerz zu lindern. Als ich ein leichtes Kitzel auf meinen Wangen spüre versuche ich schmerzverzerrt langsam meine Augen zu öffnen.

Verschwommen nehme ich neben mir die Silhouette einer Person war, deren langes Haar meine Wangen unangenehm kitzelt. Fuck. Wer liegt da neben mir? Ich versuche mich zu erinnern was gestern passiert ist.

Meine Eltern waren dieses Wochenende wie so oft weg, weshalb ich beschloss eine Party zu veranstalten. Dabei habe ich meinen Schmerzen und lückenhaften Erinnerungen zufolge wohl ein bisschen zu tief ins Glas geschaut. Langsam drehe ich mich wieder auf die andere Seite und greife auf mein Nachtkästchen um mein Handy zu finden.

Ich sehe auf die Uhr. Sonntag. 10:34 Uhr. Gut. Es ist wohl Zeit zum aufstehen. Als ich an mir herunterblicke merke ich, dass ich nackt bin.

Fuck.

Ich blicke zu dem blonden Mädchen neben mir welches noch schläft. Haben wir etwa....? Naja. Hoffentlich haben wir verhütet. Bedacht darauf sie nicht zu wecken setze ich mich an den Rand meines Bettes. Mein Plan geht jedoch nicht auf.

"Guten Morgen Damian..", höre ich eine verschlafene weibliche Stimme.

Genervt verdrehe ich die Augen als ich spüre wie sie mit einer Hand meinen Rücken streichelt und ihren nackten Körper gegen meinen Rücken drückt. Mit einem Seufzen reisse mich von ihr los. Ich stehe auf, hebe vom Boden ihr Kleid auf und werfe es ihr lieblos zu.

"Nichts für ungut..aber du musst jetzt gehen. Gestern war zwar geil..glaube ich zumindest..aber ich hab jetzt keinen Bock auf herumturteln..du kannst dir gern noch nen Kaffee und Essen nehmen, aber ich bin jetzt weg...und du dann bitte auch.", sage ich kalt und ziehe mir währenddessen das erst beste T-Shirt welches ich in meiner unordentlichen Kommode finden kann an.

Nachdem ich mir noch eine Jogginghose angezogen habe, verlasse ich mein Zimmer und vernehme noch ein leises "Arschloch..." hinter mir.

Noch immer nicht ganz wach gehe die Treppen hinunter in die Küche und trinke erstmal reichlich Wasser. Ich drücke den Knopf der Kaffeemaschine und sehe dem Kaffe zu wie er in meine Tasse läuft. Ohne ihn getrunken zu haben, bewirkt der Duft, dass ich etwas wacher werde. Schnell trinke ich ihn aus und werfe einen Blick auf die Uhr. 10:45. Gut ich schaffe es noch pünktlich.

Zügig gehe ich in die Garderobe und schlüpfe in meine Schuhe. Als ich gerade das Haus verlassen will höre ich Schritte auf der Treppe hinter mir.

"Ähm Damian ist das dein Ernst? Was ist jetzt mit uns? Du kannst doch jetzt nicht einfach gehen." fragt mich die Blondine aufdringlich. Genervt drehe ich mich um.

"Ich muss jetzt los. Tschau." sage ich und verlasse das Haus.

Die Blondine ist auch bekannt als Diana. Sie hat alle ihrer bisherigen Freunde betrogen. Gut.. zugegeben meistens mit mir. Bei ihr empfinde ich ehrlich gesagt recht wenig Mitleid sie jetzt in meinem Haus zurückzulassen. Abgesehen davon muss ich echt los. Um 11 hab ich mit einem Kunden ein Treffen im Park ausgemacht. Wenn ich das verpasse kostet mich das 250€.

Als ich angefangen habe Drogen zu dealen hab ich hier und da mal ein paar Gramm Gras vertickt und in der Woche vielleicht 20-30€ dazuverdient. Mittlerweile verticke ich auch verschiedenste Tabletten und mache bei einem guten Deal schon mal mehere Hundert Euro. Selbst habe ich nie dieses Zeug genommen. Gut..auf Partys gönne ich mir mit den Pillen auch hin und wieder mal bisschen mehr Spaß, aber ich bin bestimmt nicht einer der Versager die sich das Zeug zum Frühstück reinhauen. Ich bin der der ihnen das Frühstück verkauft.

Ein Gewissen kann man sich bei diesem Nebenjob jedoch nicht erlauben.

AmaraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt