84. Nur Reden

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Amara P.O.V.

„Leona können wir bitte gehen..?", frage ich sie als ich sie endlich zwischen all den Menschen gefunden habe.

„W-was? Wo willst du denn hin? Wo ist Damian?"

„Draußen. Mit Olivia. Können wir bitte gehen..?"

Ohne noch weitere Fragen zu stellen, stellt sie ihr Getränk ab.

„Gerne Süsse...wir gehen.."

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Ich liege neben Leona in ihrem Bett und bekomme kein Auge zu. Zu gern würde ich wissen, was gerade auf der Party abgeht. Verdammt vielleicht habe ich total übertrieben und hätte einfach dortbleiben sollen.

„Leona..?", frage ich und sie dreht sich zu mir.

„Ja?"

„Was weißt du alles über Olivia? Hast du sie damals kennen gelernt?"

„Also ehrlich gesagt weiß ich nicht viel von ihr..ich hab sie fast nie gesehen...ich wusste nur dass sie die Freundin von Ethan war...und von dem zwischen Damian und ihr.."

„Was genau weißt du denn über das zwischen Damian und ihr?"

„Naja..also sie haben halt durch Ethan viel Zeit miteinander verbracht..und irgendwie hat sich dann halt was zwischen ihnen entwickelt. Für Damian waren da denke ich schon Gefühle mit im Spiel..Ich denke aber nicht, dass er es ihr jemals wirklich gesagt hat. Er hatte Angst sie würde ihn ablehnen...Dann war da diese Nacht..in der alles passierte..mit Ethan.. Olivia ist dann einfach aus der Stadt verschwunden und hat sich nie wieder gemeldet bei ihm. Ich denke, dass hat ihn verdammt hart getroffen. Er konnte sie nie fragen wieso sie abgehauen ist, was das für sie war zwischen ihnen...einfach..viele offene Fragen. Aber Amara das ist die Vergangenheit. Ich denke ein Teil in ihm möchte einfach diese Fragen beantwortete haben. Aber Olivia bedeutet ihm gar nichts mehr. Wirklich. Das musst du mir glauben."

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Damian P.O.V.

Ich weiß nicht genau, welche Drogen es waren die mir Olivia gegeben haben, aber die Wirkung ist deutlich zu spüren.

„Alsoo...wieso bist du wieder hier...was genau ist dein Plan?"

„Ich habe keinen Plan Damian...ich bin einfach nur hier um dich zu sehen.."

Langsam macht sie einen Schritt näher auf mich zu und ich kann nun direkt in ihre blauen Augen sehen. Sofort erinnere ich mich wieder an die Zeit von damals.

„Wieso bist du damals gegangen?", platzt es ernst aus mir aus.

„Ist das wichtig? Ich bin doch wieder hier.."

„Ja es ist wichtig..ich dachte das zwischen uns sei mehr..aber dann bist du abgehauen und ich fand mich einfach damit ab, dass ich dir wohl all die Zeit egal war.."

„Damian du warst mir nicht egal"

„Wieso bist du dann gegangen verdammt?!"

Überrascht von meiner emotionalen Reaktion sieht sie mich an.

„Ich wollte nicht...a-aber...Luca...ach..egal..", beginnt sie.

„Was ist mit Luca?"

„Er hat mir gedroht.."

„Er hat was?!", frage ich überrascht. Das macht doch keinen Sinn.

„Er hat gesagt ich muss mich von dir fernhalten, sonst lässt er mich bei der Polizei auffliegen..wegen der Drogen.."

„W-was? Wieso wollte er dass du dich von mir fernhältst?"

„Er hatte Angst um dich. Ethan starb an den Drogen die ich ihm gegeben habe. Er hatte Angst ich würde dir schaden. Im Grunde wollte Luca dich einfach beschützen. Vor mir."

Okay ich hab mit vielem gerechnet..aber nicht damit. Ich brauch erstmal einen Drink.

„Ich brauche einen Drink...magst du reingehen?"

„Gerne..langsam beginnt die Pille zu wirken..ich hätte Bock auf ein bisschen tanzen"

„Klingt gut.."

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Ausgelassen bewege ich mich zum Takt der Musik.

"Na wirkts schon?", ruft mir Olivia zu während sie ebenfalls berauscht zu der Musik tanzt.

"Ich denke schon!", rufe ich zurück und muss dabei lachen. So entspannt habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt. Die Drogen fühlen sich überwältigend an.

"Na Kumpel?!", höre ich plötzlich Luca neben mir.

"Luca!", rufe ich begeistert und bin kurz selbst überrascht von meiner guten Laune.

"Hat dir Olivia bisschen nachgeholfen deine Stimmung zu heben?"

"Ja...", antworte ich wahrheitsgemäß. Die Drogen. Die Musik. Luca und Olivia neben mir. Es fühlt sich an wie damals.

Berauscht tanzen wir zu der Musik und die Zeit steht still.

Mit geschlossenen Augen genieße ich den Zustand als ich plötzlich 2 Hände an meiner Hüfte spüre. Im nächsten Moment liegen weiche Lippen auf meinem Hals.

Sofort reisse ich mein Augen auf und sehe Olivia die an mir klebt wie eine Klette.

Mit einem festen Ruck schubse ich sie von mir weg, sodass sie ins taumeln gerät.

"Spinnst du?! Lass deine dreckigen Hände von mir weg!", brülle ich sie an.

"Ach Damian stell dich nicht so an...ich weiß doch, dass du es auch willst...dass du MICH auch willst.."

"Träum mal weiter...von dir will ich gar nichts."

Genervt gehe ich an ihr vorbei als sie mich an meiner Hand packt.

"Wo gehst du denn hin Süßer bleib doch hier.."

"Ich geh schlafen...Gute Nacht.."

Ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren reisse ich mich von ihr los und taumel die Treppen hoch. Die Wirkung der Drogen ist nicht zu leugnen. Meine Sicht verschwimmt regelmäßig und die Farben sind so grell, dass ich denke mein Kopf könnte daran explodieren.

Ich denke ein Dusche werde ich nicht schaffen ohne mich zu übergeben.

Ich stütze mich an der Wand ab um nicht umzufallen und schleppe mich Schritt für Schritt in mein Schlafzimmer. Unbeholfen versuche ich aus meiner Hose rauszukommen und verliere endgültig mein Gleichgewicht. Mit einem starken Aufprall lande ich mit meinem Hinterkopf am Boden. Fuck. Das tat weh. Mühseelig rappel ich mich wieder hoch und zieh mir mein Shirt aus.

Plötzlich klopft es an der Tür.

„Damian darf ich bitte kurz reinkommen?"

Ohne meine Antwort abzuwarten öffnet Olivia meine Zimmertür und kommt rein.

„Was willst du?"

„Nur reden.."

„Es gibt nichts zu reden.."

„Hör zu..es tut mir leid, dass ich mich so an dich rangemacht habe vorher..aber ich konnte nicht wieder stehen...es fühlt sich an wie früher wenn ich dich sehe...die Chemie zwischen uns ist einfach zu stark...ich kann meine Finger nicht von dir lassen.."

Nervös muss ich schlucken.

„Tja..blöd für dich...kannst du gehen?"

Genervt seufzt sie auf.

„Darf ich mich hinsetzten?"

Fragt sie und deutet auf die andere Betthälfte. Amaras Betthälfte.

„Kommt drauf an, was willst du?"

„Nur reden."

„Nur reden?"

„Nur reden.."

Unentschlossen sehe ich sie an.

„Okay..meinetwegen.."

AmaraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt