13. Wie bist du denn drauf?

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Damian P.O.V.

Die kalte Dusche schaffte es mich etwas zu beruhigen. Doch die Wut ist deutlich spürbar, an meinem ganzen Körper. Amara ist jetzt wichtiger, also muss ich das jetzt einfach runterschlucken.

Ich ziehe mir ein Shirt und eine Jogginghose an und gehe zurück in mein Zimmer, wo sie immer noch in der selben Position im Bett liegt und schläft. Mit einem erschöpften Seufzen drehe ich die Lichter ab und ziehe die Vörhange zu. Langsam nehme ich mir die zweite Decke und den zweiten Polster vom Bett und lege sie auf den Boden neben Amara. Ich lege mich hin und stelle fest, dass es noch ungemütlicher als erwartet ist, auf dem harten Boden zu liegen. Jedoch möchte ich mich nicht nachdem was sie erlebt hat einfach neben sie legen und möglicherweise bedrängen. Und alleine lass ich sie in dem Zustand sicher nicht. Sie könnte jederzeit wieder anfangen sich zu übergeben und da möchte ich in der Nähe sein.

In der Nacht konnte ich kaum schlafen. Mein Herz klopfte die ganze Zeit so stark, dass ich davon überzeugt war, das Geräusch könnte sie aufwecken. Ich musste mich zusammenreissen, sie nicht sofort aufzuwecken und herauszufinden, wer ihr das alles angetan hat. Würde ich erfahren wer das war, dann.....Fuck....Der Gedanke daran wie sie jemand anfasst und wehtut ist kaum zu ertragen.

Und wieso macht ihr nichtsnutziger Freund Antonio nichts dagegen? Oder ist er etwa Schuld dass...? Nein das glaube ich nicht, immerhin wirkt sie immer als würde sie mit ihrer Beziehung total angeben wollen. Naja, ich werde es schon noch herausfinden. Mit den Gedanken bei ihr fallen mir irgendwann die Augen zu...

Ich befinde mich gerade im Tiefschlaf als ich durch ein Geräusch geweckt werde. Langsam versuche ich meine Augen zu öffnen. Schmerzverzerrt setze ich mich auf um mich zu orierten. Fuck, mein ganzer Körper tut weh von dem harten Boden. Wie spät ist es eigentlich? Ich werfe einen Blick zu Amara hoch die immer noch komplett ruhig da liegt. Behutsam greife ich vom Boden aus zu ihrer rechten Hand und taste ihren Puls. Gut, ihr Puls hat sich wieder absolut normalisiert. Jetzt muss sie sich den Drogenrausch nur mehr gut ausschlafen.

Erleichtert nehme ich wieder meine Hand weg und versuche nun die Ursache des Geräusches zu finden. Es klingt wie ein vibrieren eines Handys. Ich greife auf mein Nachtkästchen und schaue auf mein iPhone. Sonntag. 8:26. Keine Anrufe oder Nachrichten. Also mein Handy ist es schonmal nicht.

Ich stehe auf und gehe zu der Kommode, auf welche ich gestern Amaras Hose zusammengelegt zurückgelassen habe. Ich greife in eine der Hosentaschen und nehme ihr Handy. Sonntag. 8:27. 6 Anrufe in Abwesenheit von Antonio. Was will denn der Typ um diese Uhrzeit von ihr, wenn er weiß, dass sie auf einer Party ist? Wahrscheinlich hat er nicht damit gerechnet, dass sie die ganze Nacht wegbleibt...Vielleicht sollte ich abheben wenn er wieder anruft und ihm erklären dass sie noch schläft.

Er lässt nicht lange auf sich warten, denn wenige Sekunden später vibriert schon wieder ihr Handy. Antonio. Bedacht darauf sie nicht aufzuwecken öffne ich leise die Tür und gehe aus dem Zimmer raus. Kurz ringe ich noch mit mir selbst bei der Frage ob ich wirklich abheben soll. Doch wahrscheinlich ist es besser, bevor er die Polizei ruft weil sie nicht heim kommt und nicht erreichbar ist. Ich hebe ab. "Hallo?".

"..Hallo? Wer bist du?", fragt er in einem ernsten Tonfall. "ähm ein Freund von Amara..", antworte ich perplex über die Kälte in seiner Stimme. "Wo ist sie?" "Sie ist bei mir, sie schläft noch, sie hat gester..." "Ist mir scheissegal was sie gestern gemacht hat, weck sie auf. Ich hol sie ab. Um 9 bin ich da, schick mir deine Adresse." "Alter wie bist du denn drauf? Juckt es dich nicht, dass deine Freundin gestern ne Überdosis an Pillen genommen hat..?" sage ich und merke wie meine Stimme zu zittern beginnt. "Ja sie lebt ja scheinbar noch, also weck sie verdammt nochmal auf. Ich bin um 9 da." *PIEP* H-Hat er einfach aufgelegt? Ungläubig starre ich auf den Bildschirm ihres Handys. Alter was ist denn mit dem los? Wie kann es ihm so egal sein, dass seine Freundin gestern ne Überdosis zu sich genommen hat und fast drauf gegangen wäre, wenn ich nicht da gewesen wäre.

Angespannt gehe ich wieder ins Zimmer und lege ihr Handy auf ihrer Hose ab, nachdem ich dem Idioten die Adresse geschickt hab. Tja..dann muss ich sie jetzt wohl oder übel aufwecken.

Langsam setzte ich mich an die Bettkante neben sie und rüttel sanft an ihren Schultern...

AmaraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt