16. Du kannst mich nicht einsperren

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Amara P.O.V.

"Kommst du", sagt er und sieht mich dabei mit einem ernsten Ausdruck an. Schockiert von dem was gerade passiert ist folge ich ihm ins Haus. Als er die Tür hinter mir schließt, kommt schließlich meine Wut durch.

"Was hast du dir dabei bitte gedacht!?", schreie ich ihn an. Was wird wohl passieren wenn Antonio wieder aufwacht. Er wird mich dann sowieso mitnehmen und mich nie wieder gehen lassen. "Wieso schreist du mich jetzt an!? Hätte ich dabei zusehen sollen wie diese Arschloch dir wehtut?", brüllt er sichtlich irritiert zurück.

"Was interessiert es dich überhaupt?! Du hast mich doch erst letztens in der Schule gegen den Spind gedrückt und dann in der Pause meine Oberarm gepackt? Wieso wirst du also wütend nur weil Antonio es macht?!", frage ich ihn aufgewühlt.

Ich merke, dass er mich einfach nur ansieht. Der Blick von Wut auf seinem Gesicht wird durch Sorge übertönt. "Fuck..!!", brüllt er und knallt seine flache Hand gegen die Wand, sodass ich aufschrecke. "Mann Damian jetzt beruhig dich mal, wieso führst du dich so auf?!", frage ich ihn sichtlich frustriert und verwirrt. "Ich will einfach nicht, dass du wieder zu diesem Idioten zurück gehst. Das Arschloch hat kein Recht dich so anzugreifen!!", brüllt er mich an. "Aha und du etwa schon was?!"

"Fuck Amara, nein natürlich nicht! Ich wusste ja nicht, dass...", sagt er und wird gegen Ende des Satzes immer leiser. "Du wusstes was nicht?" frage ich ihn und gehe langsam einen Schritt näher zu ihm, da ich merke, dass er meinem Blcik ausweicht und auf den Boden sieht. Schlagartig hebt er seinen Blick und sieht mir in die Augen.

"Hat er dich schon mal so angepackt? Hat er dich schon mal verletzt?", fragt er mich ernst und die Kälte und Wut in seinen Augen durchfährt meinen ganzen Körper, sodass ich etwas nervös werde.

"W-w-was Antonio? Nein, bist du wahnsinnig!?", sage ich und versuche gezwungen ein Lachen aus mir herauszukriegen. Wieso habe ich das Gefühl, er weiß mehr als ich glaube. Ich muss unbedingt verhindern, dass er noch irgendetwas mitbekommt. Es würde einfach alles noch komplizierter machen. "Aha.", antwortet er ungläubig. "Mann Damian, ich weiß echt nicht was du jetzt von mir erwartest..Antonio ist mein Freund, der würde mir nicht wehtun!", versuche ich ihn zu überzeugen und höre in meiner Stimme wie gelogen es klingt. "Ich bin dir wie gesagt echt dankbar für die Drogen und dass du mich bei dir schlafen hast lassen, aber ich gehe jetzt wieder. Also Tschüss, Damian.", sage ich und drehe mich um. Ich öffne die Tür als plötzlich eine kräftige Hand über mir die Tür mit einem heftigen Ruck wieder schließt.

Bei dem Krach zucke ich zusammen. Ich bleibe wie gebannt stehen und spüre die Wärme seines Oberkörpers an meinem Rücken. Seine Atmung ist hörbar verstärkt und die Hand die gegen die Tür presst ist angespannt. Langsam drehe ich mich um. Ich sehe nach oben in seine Augen. Er steht mir so nahe, dass ich jeden einzelnen Farbton seiner Augen benennen könnte. "Du gehst nicht.", sagt er ernst ohne seine Augen auch nur für eine Sekunden von meinen zu nehmen.

Eingeschüchtert von seinem Körper drücke ich mich gegen die Tür und versuche den Anflug von Angst den ich spüre zu überspielen. Als ob er es mitbekommen hat, lockert sich sofort seine Körperspannung und er tritt einen Schritt zurück. "Damian, du kannst mich nicht einsperren.", sage ich mit einem wütenden Funkeln in meinen Augen und verlasse schließlich das Haus.

AmaraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt