39. Nicht nur eine Pille

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Amara P.O.V.

Das Frühstück habe ich heute ausfallen lassen, nachdem ich komplett mit Kaffee überschüttet wurde. Ich musste die Verbrennungen etwas kühlen und verbinden, denn es war doch etwas stärker als erwartet.

Danach passierte eigentlich nicht viel. Ich hatte das Gefühl, dass die Stimmung etwas angespannt war. Diana hat sich kaum noch blicken lassen und war scheinbar auf Damian wütend. Und auch Damian war eigentlich meistens mit den Jungs draußen. Ich war mit den Mädels im Wohnzimmer bisschen Netflix schauen und quatschen.

Jetzt liege ich alleine im Zimmer im Bett und versuche mich etwas auszuruhen. Plötzlich klopft es an der Tür.

„Ja?", frage ich und werfe einen Blick zu der Tür die sich gerade öffnet. Damian geht zaghaft mein Zimmer und etwas nervös setze ich mich auf.

„Ist bei dir alles okay? Ich hab dich heut kaum gesehen...Sind die Verbrennungen sehr stark?", fragt er besorgt und ich vernehme einen Ton von Schuld in seiner Stimme.

„Ähm geht schon, ich denke, das wird ne kleine Brandwunde geben aber ansonsten alles gut. Und ja ich war heute eigentlich meistens im Zimmer oder im Wohnzimmer bei den Mädels...achja und..ist etwas mit Diana? Sie wirkte so wütend..", frage ich ihn und sehe wie er seufzen muss.

„Ach vergiss die...Ich weiß auch nicht warum sie so drauf ist...", ist das einzige was er darauf antwortet. Das ist doch seine Freundin, wie kann er da so gleichgültig reagieren.

„Ähm es ist doch deine Freundin? Solltest du nicht derjenige sein der weiß, weshalb sie so drauf ist?", frage ich und sehe ihn irritiert an.

„Sie ist nicht meine Freundin...nicht mehr...wir haben uns gestern getrennt..", sagt er und sieht mich dabei intensiv an.

„Oh..ähm..das wusste ich nicht..das tut mir leid, ich hoffe dir gehts halbwegs gut damit..", versuche ich eine passende Antwort zu finden.

Lächelnd sieht er mich an. „Alles gut..ich war derjenige der es beendet hat..hat einfach nicht mehr gepasst.."

„Naja wie auch immer..", setzt er fort als ich länger nichts sage „willst du mit rauskommen? Wir machen dann langsam mal das Lagerfeuer fürs Abendessen...", sagt er und lächelt mich sanft an.

„Gerne.."

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Das Abendessen war wieder mal sehr gut aber jetzt bin ich echt satt. „Willst du etwas zu Trinken?", fragt mich Leona und reicht mir eine Flasche Bier. Dankend nehme ich sie an. „Ich hab etwas besseres...", schmunzelt Luca und holt eine Packung Pillen aus seiner Hosentasche. „Puh Ich weiß nicht...hatte gestern voll den krassen Trip, obwohl ich nur 1 Pille genommen habe..", erklärt Jake und wirkt unschlüssig. „Aber ja eigentlich wars auch lustig...gib her.", beendet er seine Gedanken und hält Luca seine offene Handfläche hin.

Das Vibrieren meines Handys lenkt meine Aufmerksamkeit von der Situation weg. Ich werfe einen Blick auf mein Handy und sehe, dass mich jemand anruft. Nicht nur irgendjemand. Antonio.

Ich spüre wie mein Herzschlag schneller wird und ich schlucken muss. „Amara alles okay?", fragt Damian ernst und sieht mich besorgt an. „J-j-ja alles o-okay ich muss nur schnell telefonieren.", sage ich abwesend und stehe hektisch auf. „Amara warte..", versucht Damian mich zu stoppen und nimmt sanft meine Hand. „D-damian bitte lass mich gehen, ich will jetzt einfach kurz alleine telefonieren okay?", sage ich gestresst und reisse meine Hand von ihm los.

Okay das war vielleicht etwas gemein, aber Antonios Namen auf meinen Bildschirm zu sehen löst absoluten Stress bei mir aus und ich möchte nicht, dass Damian irgendetwas von ihm mitbekommt.

Ich gehe weg vom Lagerfeuer Richtung Wald, damit mich niemand hören kann und hebe schließlich ab.

„H-h-allo?"

Hallo Süße, vermisst du mich schon sehr? Wie ist dein Ausflug?"

„J-ja schön..w-was gibts? W-wieso rufst du an?"

Ich wollte dir nur sagen, dass ich dich und deinen Körper hier vermisse...und ich hab eine Überraschung für dich wenn du heimkommst..."

„W-as d-denn für eine Ü-ü-überraschung?"

Meine Freunde. Die warten wenn du heimkommst schon auf dich.."

„W-welche Freunde?"

Ach komm schon..kannst du dich nicht mehr an deine Bekanntschaften erinnern..denen du gütigerweise angeboten hast die Schulden zu begleichen...ich habe ihnen schon versprochen, dass du das gerne nochmal machst.."

Mein Kopf beginnt vor Schmerz zu pochen. Nein. Dass kann er nicht ernst meinen. Er will doch nicht wieder diese 3 Männer auf mich loslassen...und wenn er dann auch noch..oh gott..nein. Ich glaube mir wird übel.

Aprupt lege ich auf und lasse mein Handy auf den Boden fallen. Wie benommen stehe ich da und starre nur den Wald an.

Abwesend gehe ich zurück zum Lagerfeuer und steuere Luca an. Ich ziehe ihn unauffällig zur Seite und sehe ihn ernst an.

„Luca ich brauche etwas.."

„Was brauchst du denn?", fragt er und sieht mich verführerisch an.

„Stoff..", antworte ich kalt.

Ohne zu zögern greift er in die Hosentasche und nimmt ne Pille aus der Plastiktüte.

„Hier..", sagt er und reicht mir die Pille.

„Nein Luca nicht nur eine Pille...ich brauche das ganze Päckchen."

AmaraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt