85. Schlechtes Gewissen

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Amara P.O.V.

Durch ein schmerzendes Pochen in meinem Kopf werde ich geweckt.

Schmerzverzerrt öffne ich die Augen und werfe ein Blick auf mein Handy. 09:39 Uhr.

Unmotiviert lasse ich mich wieder in den Polster fallen. Sofort kommen die Erinnerungen von letzter Nacht zurück. Damian. Olivia. Unser Streit.

Habe ich übertrieben? Vielleicht hätte ich nicht verlangen sollen, dass er sie gleich wegschickt...Sie ist eben Teil seiner Vergangenheit und wenn es da paar ungeklärte Dinge gibt ist ja nichts Schlechtes daran, mal drüber zu reden..Oder?

Verdammt vielleicht war meine Aktion einfach mega peinlich. Wie ich betrunken auf die Terrasse gegangen... oder eher gestolpert bin.

Ich merke wie sich das schlechte Gewissen in mir breit macht.

„Leona...?", flüstere ich und stupse sie sanft an.

„Hmmmm?"

„Denkst du ich hab gestern übertrieben?"

Verschlafen dreht sie sich zu mir.

„Süsse...wenn sich irgendso eine Bitch sich an meinen Freund ranmachen würde, würde ich auch wütend werden..."

„Ja du hast recht...aber vielleicht hätte ich ihm gegenüber nicht so fies sein sollen..."

„Ich finde nicht dass du fies warst..."

„Soll ich ihm schreiben?"

„Bist du wahnsinnig? Sicher nicht! Er kann dir ruhig als erster schreiben..."

„Okay..."

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Ich steige aus der Dusche in Leonas Badezimmer als ich mein Handy vibrieren höre. Sofort schnappe ich es mir und sehe auf den Bildschirm. 2 neue Nachrichten von Damian.

D: Morgen Amara. 10:56 Uhr
D: Möchtest du dann zu mir kommen? Ich denke wir sollten über letzte Nacht reden. 10:56 Uhr

„Leona! Er hat geschrieben.."

Sofort kommt Leona ins Bad gerannt und wir lesen nochmal beide seine Nachricht.

„Wie meint er das? Will er sich entschuldigen? Oder ist er wütend?", frage ich verunsichert.

„Ich denke er will sich entschuldigen...", sagt Leona doch ich höre an ihrer Stimme, dass sie auch etwas verunsichert ist.

Naja dann mal ab zu Damian.

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„Falls ich dich wieder abholen soll schreib einfach, okay?", ruft Leona mir aus dem Auto aus zu als ich gerade zu Damians Haus gehe.

Umso mehr ich mich seinem Haus nähere umso nervöser werde ich.

So Amara. Es wird schon gut gehen.

Nachdem ich einmal tief ein- und ausgeatmet habe, fasse ich den Mut und klopfe an die Tür.

Nach nur 2 Mal Klopfen geht die Tür auf.

„Luca?!", frage ich überrascht als er mir die Tür öffnet.

„Jaa..Party ging länger als geplant..hab dann gleich hiergepennt.."

„Oh okay..."

Mit einem mulmigen Gefühl im Magen gehe ich an Luca vorbei ins Haus.

Der Boden fühlt sich klebrig an meinen Schuhen an und überall liegen leere Plastikbecher. Es riecht nach Schnaps und Rauch.

3 weitere Personen haben es scheinbar nicht mehr heimgeschafft und liegen noch schlafend auf der Wohnzimmercouch.

„Möchtest du einen Kaffee?", fragt mich Luca während er in die Küche geht.

„Ja gerne..danke..." antworte ich und folge ihm in die Küche.

„Wie lang ging denn die Party gestern noch?", frage ich während wir neben der Kaffeemaschine stehen.

„Puh also die meisten gingen so zwischen 2 und 3...manche haben um 4 Uhr noch getrunken und gut gelaunt Party gemacht..."

„U-und Damian...?", frage ich unsicher und neugierig. Ich könnte es mir nicht verzeihen wenn ich seine Geburtstagsparty kaputt gemacht hätte.

„Also der hat dann auch noch ziemlich lange Party gemacht.."

„Okay gut..", sage ich etwas erleichtert.

„Aber so gegen 3 Uhr sind Olivia und er dann auch gegangen."

„Was?! O-olivia UND er..?"

Perplex von der Aussage sehe ich ihn an. Luca tut so als wäre alles normal.

„Ja Olivia und Damian. So gegen 3 Uhr sind sie dann schlafen gegangen.."

Mein Herz beginnt wie wild zu pochen und ich spüre einen Schmerz im Brustbereich aufkommen.

„L-luca d-du redest doch nur Müll..", sage ich wütend.

„Naja wenn ich nur Müll rede, dann sieh doch selbst.."

Nicht sein Ernst. Das ist jetzt nicht sein Ernst. Nein. Das würde er nicht.

Ohne noch etwas dazu zu sagen stürme ich Richtung Damians Zimmer. Mit einem lauten ruck reisse ich seine Zimmertür auf.

„D-damian..?", sage ich und starre ungläubig sein Bett an.

Neben ihm liegt sie. Olivia. Ich habe direkte Sicht auf ihre nackte Haut. Ihre Brüste. Ihren makellosen Körper. Verschlafen setzt sie sich auf und sieht mich lächelnd an.

„Oh...Guten Morgen Amara..".

AmaraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt