51. In der Lagerhalle

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Damian P.O.V.

„Hallo?!", rufe ich in die dunkle Lagerhalle hinein und suche einen Lichtschalter. Ich drücke den staubigen Schalter neben der Eingangstür und die Halle wird durch weisses Krankenhauslicht erleuchtet.

Ich schließe die Tür hinter mir und gehe mit langsamen Schritten in die Mitte der Halle während ich nervös meine Umgebung kontrolliere.

„Hallo Damian..", höre ich eine tiefe männliche Stimme sagen und erstarre in meiner Position. Ich versuche herauszufinden woher die Stimme kommt, als ich plötzlich sehe wie Antonio um die Ecke kommt.

Langsam kommt er mir näher und bleibt etwa 8 m von mir entfernt stehen. Ich mustere ihn von oben bis unten. Seine schwarze Lederjacke liegt eng an seinem Körper und seine Hände sind zu einer Faust geballt. Bei dem Gedanken daran, wo er diese dreckigen Hände schon überall hatte verfliegt meine Nervosität in Sekundenschnelle und ich empfinde nur mehr Wut.

„Hallo..ich bin für Marco hier...du willst doch die Drogen hier...", sage ich kalt und lasse den Beutel Drogen provokant neben mir auf den Boden fallen. „Kannst sie dir gerne holen..", füge ich hinzu. Ich brauche ihn so nah wie möglich bei mir.

„Ich hoffe das Messer in deiner Bauchtasche ist nicht für mich gedacht..", sagt er und grinst mich ekelhaft an.

Verdammte scheisse woher weiß er, dass ich ein Messer bei mir habe. Die Nervosität kommt zurück und mein Herz beginnt stärker zu klopfen.

Ich beschließe nichts zu sagen und zucke nur mit den Schultern während ich ihn todernst ansehe.

„Damian wir wissen doch beide, dass du nicht für die Drogen da bist...ich bin dir immer einen Schritt vorraus..", sagt er und geht bedrohlich einen Schritt auf mich zu.

Nervös schlucke ich runter und versuche mir meine Angst nicht anmerken zu lassen. Okay Damian. Reiss dich zusammen. Den Plan kannst du trotzdem durchziehen.

„Du bist mir schon ein Dorn im Auge, seitdem ich Amara bei dir abgeholt habe...seit diesem Tag ist diese Schl*mpe für nichts mehr zu gebrauchen...naja für nichts außer...du weißt schon..", deutet er an und grinst dabei.

„Du verdammtes Arschloch...", entkommt es mir wütend.

„Seitdem war mir klar, dass ihre Nähe zu dir der Grund für meine Wut ist und der Grund, dass sie sich immer mehr von mir distanzieren will...meine liebe Amara wurde zu einem kleinen arroganten Miststück...ich wusste, dass ich das ändern muss und dann erhielt ich plötzlich einen Anruf von Marco.", sagt er gespielt dramatisch. „Der Dealer der nichts mehr mit mir zu tun haben wollte, möchte mir auf einmal Drogen andrehen? Der Dealer von dem Amara immer Stoff besorgt hat, bevor sie zu dir ging....ich wusste dass irgendeine Beziehung zwischen dir und dem Typ bestehen muss, und als er mich plötzlich in einer abgelegenen Lagerhalle treffen wollte musste ich nur mehr Eins und Eins zusammenrechnen. So aggressiv wie du mich damals angegangen bist, nur weil ich Amara am Handgelenk gepackt habe, war mir klar, dass es nur mehr eine Frage der Zeit ist bis die Schla*pe redet und du Probleme machen wirst...und hier sind wir nun...", sagt er grinsend.

Dieses Arschloch.

„Glückwunsch du solltest echt Detektiv werden, du hast meinen Plan durchschaut...", sage ich und gehe einen Schritt auf ihn zu ohne dabei meinen Blick von ihm zu nehmen.

„Das ändert aber nichts daran, wie dieser Abend für dich ausgehen wird...", flüstere ich ihm bedrohlich zu.

Antonio entkommt ein Lachen.

„Du denkst doch nicht wirklich, dass ich so dämlich bin und einfach herkomme nachdem ich deinen Plan durchschaut habe um mein Leben für die Drogen zu riskieren, ohne mich davor abzusichern oder?"

„Was meinst du mit absichern?", frage ich ihn emotionslos.

Ohne mir zu antworten kommt er mir langsam immer näher und ich greife in die Bauchtasche meines Hoodies und nehme das Messer heraus.

„Haha nicht so schnell Kleiner...du willst doch nicht, dass deiner Amara etwas passiert oder?", fragt Antonio spöttisch und sieht mich lächelnd an.

„Wieso sollte ihr was passieren?", kommt es nervös aus mir raus.

„Wie gesagt habe ich mich abgesichert...2 meiner Kumpels wissen Bescheid wo ich bin und haben den Auftrag, deine Kleine zu holen, wenn ich auch nur mit einem Kratzer aus der Sache hier rauskomme...also überlege es dir gut...du willst doch nicht etwa, dass der Süßen was passiert oder?", fragt er und bricht in ein Gelächter aus.

Fuck.

„Du erzählst doch nur scheiss...", versuche ich ihn einzuschüchtern wobei es mittlerweile offensichtlich ist, dass mein Plan total aus dem Ruder läuft.

„Hmmm vielleicht erzähle ich nur Scheiss....aber vielleicht steht auch gerade das Auto meiner Kumpels vor dem Haus von ihrer süßen Freundin Leona...."

Bei seinen Worten bleibt mir die Luft weg. Woher weiß er nur wo sie ist.

„Du verdammter Idiot ich hätte dich schon bei der ersten Begegnung umbringen sollen...", brülle ich ihn an und  packe ihn an seinem Kragen.

Ich werfe ihn mit all der Kraft die mir das Adrenalin verleiht auf den dreckigen Betonboden und halte meine Faust drohend über sein Gesicht.

„Das würde ich mir überlegen....", sagt er während er ohne sich zu wehren am Boden liegt und siegessicher grinst.

„Was willst du von mir?", frage ich ihn und lasse ihn wieder los..

AmaraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt