14. Danke für den Stoff

16.9K 424 7
                                    

Amara P.O.V.

"Hey..Amara...wach auf Kleine..", nehme ich undeutlich eine männliche Stimme und ein leichtes Rütteln an meinen Schultern war. Zu erschöpft meine Augen zu öffnen versuche ich langsam wach zu werden und mich zu orientieren. Verdammt Scheisse, mein Kopf dröhnt, dass ich das Gefühl habe ich könnte mich übergeben. Langsam bewege ich meinen Körper hin und her. "Hey...aufwachen..", höre ich wieder eine Stimmte sanft sagen. Moment diese Stimme kommt mir doch bekannt vor..Ist das..Damian?

Geschockt von meiner Erkenntnis öffne ich nun die Augen um meine Vermutung zu bestätigen. Als der erste Funke Licht mein Auge trifft, habe ich das Gefühl mir explodiert der Schädel. Ich sehe die männliche verschwommene Silhouette vor mir an und habe das Gefühl ich bin im falschen Film. Geschockt setze ich mich ruckartig auf. Zu ruckartig. Wie ein Blitz schiesst der Schwindel ein und ich habe kurz Probleme aufrecht sitzen zu bleiben. Ich kippe zur Seite und spüre wie mich 2 kräftige Arme auffangen und wieder aufsetzen. „hey...Nicht so schnell..", sagt Damian sanft.

Langsam wird meine Wahrnehmung besser und der Schwindel leichter und ich sehe ihn nun ganz deutlich. Er sitzt neben mir an der Bettkante und sieht mich mit dem besorgtesten Blick, denn ich jemals in seinen Augen sah an. Wieso glotzt er mich so an? Moment..was mache ich überhaupt hier..das ist nicht mein Bett. Aufgewühlt blicke ich mich in dem Bett in dem ich liege und im Zimmer um. Ach du sch.... Ich lieg doch nicht etwa im Bett von Damian? Dem größten Fuckboy der Schule. Verdammt. Was ist gestern nur passiert? Das letzte an das ich mich erinnern kann ist, dass ich die Packung Pillen genommen habe. Ab dann ist alles schwarz. Hab ich etwa im Rausch was mit Damian gehabt? Haben wir miteinander ge....? Nein. Bitte nicht.

Ich hebe vorsichtig meine Decke und sehe an mir herab, während ich merke das Damian jede meiner Bewegungen besorgt mustert. Fuck. Meine Hose ist weg und ich lieg nur mehr in einem T-Shirt von ihm und meiner Unterwäsche da. Gut, mehr Beweise brauche ich wohl nicht. Ich hoffe er hat in der Dunkelheit wenigsten nicht meine Verletzungen gesehen. Der Gedanke, dass er oder besser gesagt überhaupt irgendein Mann mich wieder angefasst hat lässt einen Schauer über meinen Rücken rennen. Ich merke wie mir heiß wird und mein Herz anfängt wie wild zu pochen. Meine Atmung wird schneller und ich habe das Gefühl immer weniger Luft zu bekommen.

"Hey! Amara! Es ist alles gut!! Beruhige dich...", sagt Damian sanft und irritiert über den Ton von Sorge in seiner Stimme sehe ich ihn an. "Ich weiß was du denkst..aber keine Sorge..wir haben nicht miteinander geschlafen...Siehst du? Ich bin hier am Boden gelegen, keine Sorge..", sagt er während er auf einen Polster und eine Decke am Boden neben dem Bett deutet. Puhhh...ein Gefühl der Erleichterung macht sich in mir breit. Ehrlich gesagt will ich gerade gar nicht wissen, was sonst war. Mir geht es einfach nur beschissen und ich muss mir dringenst eine Hose anziehen, bevor er im Tageslicht meine Beine sieht.

"Ähm...kannst du mir bitte meine Hose reichen?", frage ich ihn vorsichtig. "Ja klar!", sagt er und springt sofort auf um zu seiner Kommode zu gehen. Er reicht mir die Hose und ich versuche sie unter der Decke anzuziehen, bedacht darauf, dass er keinen Teil meiner Beine sieht. Irritiert steht er am Ende des Bettes und sieht mir dabei zu. Wieso glotzt er denn jetzt wieder so?

"Und mein langärmliges Shirt..?", frage ich ihn auffordernd. Zum Glück sind die Ärmeln seines Shirts lang genug um meine Oberarme zu bedecken, aber meine Handgelenke muss er echt nicht sehen.. Bestimmt würde er 100 Fragen stellen. Er wirft mir vorsichtig, das Shirt zu. "Umdrehen..", sage ich in einem strengen Ton worauf hin er sich mit einem Augenverdrehen umdreht. Fuck. Hab ich auch keinen BH an? Ach du scheisse, ich bete einfach, dass ich mir den gestern selbst ausgezogen habe. Naja egal, ich zieh mir jetzt einfach mal das Shirt drüber.

Nachdem ich angezogen war setze ich mich an die Kante des Bettes um aufzustehen. Schlagartig schiesst mir ein starker Schmerz in den Kopf und ich muss schmerzverzerrt aufstöhnen. "Hey?! Alles okay..?", ruft Damian und kommt sofort zu mir gerannt. Er setzt sich vor mich hin und sieht mich besorgt an. "Jaja.. Alles okay..Hab nur bisschen Kopfschmerzen.", sage ich und hoffe dass er aufhört mich so besorgt anzustarren, weil es mir echt unangenehm ist. Langsam steht er auf und sieht mich erwartungsvoll an. Ich sehe ihm an, dass er etwas sagen will. "Was ist?", frage ich ihn schließlich kalt.

"Dein Freund hat angerufen", sagt er und ich merke wie seine Körperhaltung sich anspannt. "A-a-antonio..", frage ich als obs eine andere Option gäbe. Er nickt mir zu. "Er meinte er holt ich um 09:00 Uhr ab...Aber mal ganz ehrlich...Was willst du mit dem Typ eigentlich? Der klingt wie das größte Arschloch der Welt..!", faucht er mich frustriert an. "Haha...Das sagt gerade der der jede Woche ne andere hat..und hör auf ihn als Arschloch zu bezeichnen, du kennst ihn nicht, er ist vollkommen okay", sage ich in der Hoffnung, dass er mir es einfach abkauft und nie wieder etwas über Antonio fragt. Ich merke, wie sich seine Mimik weiter anspannt. Er wirkt so wütend und ich verstehe echt nicht warum. Ich stehe vorsichtig auf und gehe noch halb benommen zu der Kommode, auf der ich mein Handy liegen sehe.

Sonntag. 08:53 Uhr. Na toll...Antonio müsste gleich da sein. Der Gedanke daran, dass ich wieder zurück zu Antonio muss lässt mich erschauern. Aber ich habe sonst niemanden zu dem ich könnte. Und bei Damian bleib ich sicher nicht. Auch wenn er heute komischerweise nett ist...etwas zu nett.

"Danke übrigens für den Stoff und wie gesagt keine Sorge ich verrate dich nicht.", sage ich und taste dabei unaufällig meine hintere Hosentasche um zu fühlen ob das eine volle Päckchen noch da ist. Check.

Gerade als ich mich umdrehen wollte packt er mich sanft an meinem Arm und zieht mich zurück. Kurz schrecke ich bei der Berührung auf, worauf hin er sofort seinen Griff lockert. "Hey ist bei dir auch wirklich alles okay?", fragt er mich und sieht mich dabei an als würde er die Antwort schon kennen. Gespielt setzte ich ein Lächeln auf. "Ja Damian, es ist alles gut. Ich muss nur wirklich los. Antonio ist gleich da."

AmaraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt