62. Verräter

8.1K 208 10
                                    

Amara P.O.V.

Ich öffne langsam meine Augen, doch es bleibt dunkel. Im Hintergrund nehme männliche Stimmen wahr. Es sind mindestens 2.

Langsam beginne ich meinen Körper wieder zu spüren. Mein Kopf pulsiert vor Schmerz. Ich möchte meine Schläfen massieren doch ich kann meine Hände nicht bewegen.

Ein Stoffband schneidet mir in beide meine Handgelenke und hindert mich daran mich zu bewegen. Ich bin an einem Stuhl gefesselt.

„Alter du übertreibst echt manchmal...das ist das letzte was ich für dich getan hab...", höre ich eine der Stimmen sagen.

„Ja dann verpiss dich...und lass dich ja nicht mehr blicken", sagt die andere Stimme und mein Magen dreht sich um. Antonio.

Sofort beginnt mein geschwächter Körper zu zittern. Fuck.

Ich höre Schritte näher zu mir kommen und auf einmal wird der Raum in dem ich sitze mit grellem weissen Licht erhellt. Das Licht löst ein schmerzhaftes Stechen in meinen Augen aus und ich muss sie kurz schließen.

„Na schon wach?", höre ich Antonio zu mir sagen während er mir bedrohlich näher kommt.

„H-h-halt dich ja fern von mir..", sage ich zittrig und öffne langsam meine Augen.

Er setzt sich vor mich in die Hocke und hebt seine Hand. Langsam streichelt er mir über meine Wang und sieht mich mit ekligem Blick an.

Ohne darüber nachzudenken spuck ich ihm in sein Gesicht.

Perplex dreht er sich weg und wischt sich sein Gesicht ab.

„Verdammte Schl*mpe...."

Wütend starre ich ihn an und verfolge jede seiner Bewegungen.

„Was willst du von mir?", frage ich ihn todernst.

„Süsse es geht nicht immer um dich...von dir will ich gar nichts...dein kleiner süsser Freund hat nur sein Versprechen gebrochen und muss dafür jetzt zahlen..."

Ich verstehe gar nichts. Was für ein Freund?

„Wovon redest du?"

„Naja dieser Dominik..Daniel...Damian.....irgendso was....kein aufregender Typ..merke mir die Namen von solchen Versagern nie.."

„D-damian..? Was für ein Versprechen bitte? Damian weiß was du für ein Monster bist!! Er würde dir NIE irgendein Versprechen geben!"

„Hahaha Kleine....ich habe mit diesem Damian nicht nur ein Versprechen sondern einen Deal am laufen...wer denkst du denn besorgt mir den guten Stoff seitdem du weg bist...?"

Mein Herz beginnt wie wild zu klopfen...Nein...das würde er nie machen.

„So ein Scheiss! Damian würde nie einen Deal mit dir eingehen!"

Antonio löst sich aus seiner Position und kommt wieder auf mich zu. Aus seiner Jackentasche nimmt er ein Taschenmesser worauf ich ruckartig zusammenzucke.

„Beruhig dich..wenn ich dich umbringen wollen würde, hätt ich das schon längst getan..", sagt er kalt und schneidet mit dem Messer die Stoffbänder durch, die mich an den Sessel fesseln. Er weiß wohl, dass ich nicht abhaue solang ich nicht weiß was es mit dem Deal mit Damian auf sich hat.

„Hier...sieh doch selbst....", sagt er und wirft mir sein Handy zu.

Hektisch fange ich es auf bevor es mir fast auf den Boden klatscht und blicke auf den Bildschirm, auf dem ein Chat geöffnet ist:

_________________________

A: Hast du den Stoff?

D: ja wo willst du dich treffen?

A: Hab alles besorgt was du wolltest

D: Gut

A: Wieviel Gramm willst du?

D: Soviel wie du hast

_______________________

Der Chat geht noch einige Nachrichten so weiter und das Datum verrät mir, dass die Nachrichten alle die letzten Wochen verschickt wurden.

„D-das kann nicht s-sein..", sage ich ungläubig und tippe auf den Namen im Chat worauf hin die Nummer erscheint. Es ist tatsächlich Damians Nummer. Er hatte doch nicht wirklich all die Zeit mit Antonio einen Deal am laufen und sich auch noch hinter meinen Rücken mit ihm getroffen...das möchte ich einfach nicht glauben.

„W-w-wie lang läuft das schon...?", frage ich Antonio ernst während sich Tränen in meinen Augen sammeln.

„Schon länger", sagt er gelangweilt während er sich auf einem dreckigen Tisch eine Line Koks vorbereitet. Mit einem starken Zug durch die Nase wischt er das weisse Pulver vom Tisch direkt in seine Nase.

„D-das kann n-nicht s-ein..", flüstere ich überfordert vor mich hin. Ich hab ihm alles anvertraut. Ich dachte ich kann ihm vertrauen. Nervös gehe ich zitternd im Kreis und versuche die neue Information zu verdauen.

Wie kann man sich nur so in einem Menschen täuschen? Was für ein verdammter Verräter..

AmaraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt