43. Aufwachen

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Amara P.O.V.

Schmerzverzerrt drehe ich mich im Bett hin und her. Fuck mein Schädel dröhnt. Das Sonnenlicht was durch meine Augenlieder strahlt fühlt sich so intensiv an, dass ich mich übergeben könnte.

Unbeholfen greife ich mit meiner Hand auf das Nachtkästchen. Hier müssen doch irgendwo Schmerztabletten liegen. Ah hab sie.

Ich setze mich langsam auf und lasse kurz den eintretenden Schwindel abklingen. Benommen greife ich zur Wasserflasche und werfe mir 2 Schmerztabletten mit einem Schluck Wasser runter.

Erschöpft lehne ich mich an den Kopfteil meines Bettes. Was ist gestern nur alles passiert? Langsam kommen die Erinnerungen und ich weiß nicht was ich davon halten soll. Ich hab Damian alles erzählt. Verdammt. Was hält er jetzt nur von mir? Ich wünschte ich hätte das einfach für mich behalten. Das macht doch jetzt alles noch komplizierter. Aber ich muss sagen..er hat sich gestern so gut um mich gesorgt. Ich weiß nicht was passiert wäre, wenn er mich nicht zufällig gefunden hätte weil er ins Bad wollte.

Ich kanns nicht glauben, dass ich immer so ein falsches Bild von ihm hatte. Bei ihm fühle ich mich so geborgen und ich Idiot benehme mich so peinlich. Oh Gott was muss er nur von mir denken. Bestimmt das ich verrückt und drogenabhängig bin. Immerhin war ich bei vielen unserer näheren Begegnung betrunken oder auf Drogen. Ich muss mich echt zusammenreissen.

Ein Klopfen reisst mich aus meinen Gedanken. „Ja bitte?", rufe ich und sehe wie sich die Tür öffnet und Leona reinkommt. „Bist du dann ready? Wir fahren in etwas mehr als 1 h los?", fragt sie.

„Was?! Wie spät ist es denn schon?"

„Ähm 12:47 Uhr. Und wir würden gerne kurz nach 14 fahren.."

„Verdammt, ich hab total verschlafen..ähm ja ich zieh mich noch um und gehe duschen.."

Nickend verlässt Leona das Zimmer.

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Gestresst laufe ich mit meinem gepackten Rucksack aus dem Haus zu den Autos. Ich sehe von der Ferne schon Mara und Lisa in Leonas Auto sitzen. Die Jungs stehen noch herum und quatschen.

Leona winkt mir zu ihrem Auto rüber. „Komm Amara, du kannst mit uns mitfahren!", ruft sie mir zu. Lächelnd bestätige ich ihr Angebot und gehe zu ihrem Auto. Gerade will ich die Beifahrertür ihres Autos öffnen als mich plötzlich jemand sanft an meinem Unterarm packt. Irritiert drehe ich mich um. Damian.

„Du fährst mit mir mit...", sagt er mit einer ernsten Miene.

„Ähm was? Nein ich fahre mit Leona, ist doch egal ob sie od..."

„Amara du fährst mit mir mit.", unterbricht er mich leicht wütend und sieht mich ernst an.

Irritiert mustere ich ihn und merke wie angespannt sein Körper ist. Verdammt hat das was mit gestern zu tun? Aber wieso will er denn dass ich mit ihm mitfahre? Naja wenn er darauf besteht.

„O-okay, ist ja gut...", antworte ich ihm schließlich und gehe zu der Hintertür seines Autos.

„Hey Leona! Amara fährt bei mir mit, dafür fährt Luca bei dir mit...", sagt Damian ohne Raum für eine Diskussion zu lassen zu Leona und setzt sich hinter das Lenkrad seines Autos.

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Die Heimfahrt vergeht zum Glück schneller als die Hinfahrt. Ich musste zwar noch ne Schmerztablette nehmen, aber schön langsam ist mir nicht mehr so übel wie am Vormittag.

„Wie lang fahren wir denn noch?", frage ich Damian.

„Noch etwa 45 Minuten..", antwortet er und mustert mich durch den Rückspiegel.

Na gut dann nutze ich die Zeit mal und hole etwas Schlaf nach.

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hey! Amara...wir sind hier...aufwachen Kleine....", höre ich eine leise Stimme sagen. Ich spüre ein behutsames Rütteln an meinen Schultern. Benommen öffne ich meine Augen und sehe Damian vor mir.

„Hey! Wir sind schon da..tut mir leid, dass ich dich wecke..", sagt er und greift um meine Hüfte um meine Gurtschnalle zu öffnen.

„W-was? Sind wir schon hier?", frage ich komplett verwirrt und müde von meinem Nickerchen. Ich sehe mich um und merke, dass es schon etwas dämmrig ist.

Irritiert sehe ich aus dem Fenster. Das ist definitiv nicht Antonios Wohnung. Wo bin ich? Moment. Das ist doch Damians Haus.

„Damian ich muss in meine Wohnung..", sage ich erschöpft und setze mich aufrecht hin.

„Du bleibst bei mir...Kommst du?", sagt er ernst und hält mir seine Hand hin.

Irritert sehe ich ihn an.

„Damian ich kann nicht bei dir bleiben. Ich muss nach Hause. Ich muss zu Antonio."

„Du denkst doch nicht ernsthaft, dass ich dich zurück zu Antonio lasse oder?". Wütend spannt sich seine Kiefermuskulatur an und seine Hand formt sich zu einer Faust.

„Und wie stellst du dir das vor? Willst du mich hier einsperren? Wenn ich nicht zurück komme dann...dann bringt A-antonio mich um...", erkläre ich ihm und spüre wie sich ein Kloß in meinem Hals bildet. Mein Herz beschleunigt sich und mir wird erst jetzt bewusst wie beschissen meine Optionen sind. Entweder ich bleibe hier und Antonio wird wütend oder ich gehe zu Antonio und er tut mir wer weiß was alles an.

„Amara dir wird nichts passieren..", sagt Damian sanft und lockert abrupt seine Körperspannung. „Und ich werde dich hier nicht einsperren...aber zu Antonio gehst du sicher nicht zurück...das lasse ich nicht zu...wenn er dir nochmal wehtut, weiß ich nicht ob ich mich dann noch beherrschen kann...". Die Wut in seiner Stimme lässt mir einen Schauer über den Rücken laufen. Fuck was mach ich nur. Naja allzu viel Wahl habe ich ja sowieso nicht.

„O-okay...ich bleibe zumindest für heute mal hier..", antworte ich schließlich.

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Drinnen angekommen führt er mich zu seinem Zimmer.

„Du kannst gerne wieder hier in meinem Bett schlafen, ich lege mich ins Gästezimmer nebenan okay? Falls du Kleidung brauchst kannst du dir gern was nehmen und wenn du mich brauchst komm bitte sofort zu mir..."

„Okay..danke Damian...ich werde mich dann gleich hinlegen, es ist zwar noch relativ früh aber ich bin absolut erschöpft.. danke, dass ich hier schlafen darf..", sage ich schließlich und empfinde einen Hauch von Scham.

„Da gibt es nicht zu danken..ich möchte einfach, dass du dich sicher fühlst..", sagt er ernst und sieht mich intensiv an. „Und ich denke etwas erholsamer Schlaf wird dir gut tun...Gute Nacht Amara.."

„Gute Nacht, Damian.."

AmaraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt