CHAPTER 62

2.4K 79 0
                                    

Emilian's PoV

„Das wars dann wohl.", schmunzelte Niccolo und ich verdrehte die Augen grinsend. „Sehr witzig."

Ich nahm den letzten Zug meiner Kippe und schnipste sie zu Boden, wo die Glut bei Kontakt mit dem kalten Asphalt zischend erlosch.

Die kalte Abendluft umgab uns und der leichte Wind, trieb eine leichte salzige Brise vom Meer zwischen uns. Das Gefühl von Neuanfang.

„Mal ehrlich, ich hätte nicht gedacht, dass wir es so weit bringen würden.", brabbelte ich belustigt und Nic nickte lachend.

Nic überreichte mir ein wenig angespannt die Tickets für die Fähre die am Anleger des Hafens an dem wir uns befanden bereitstand.
„Ich hoffe es geht alles gut für euch."

Ich nickte uns sah zum Auto, dessen Tür offen stand und die Rückbank freigab, auf der Amara friedlich schlief.

„Das wird es."
Ich nahm die Tickets und mein bester Freund klopfte mir auf die Schulter. Wir hatten so viel zusammen erlebt und wir würden für immer füreinander da sein, so wie wir es immer getan hatten das wusste ich. Und ich war mir sicher er wusste es auch.
Es war einfach eine unausgesprochene freundschaftliche Liebe.

Nic klopfte mir auf die Schulter. „Hast du das Handy?"

Ich ließ meine Hand in meine Hosentasche fahren und zückte es kurz. Er nickte.
„Na dann..Gute Reise."

Ich verdrehte meine Augen und zog den Dummkopf in eine Umarmung. „Danke dir."
Wir lösten uns und er brabbelte,
„Oh bevor ich es vergesse", Nic zog einen Autoschlüssel hervor und ich sah ihn irritiert an.

„Der alte silberne Golf ganz vorne auf der Fähre."

Ich zog die Augenbrauen zusammen. „Hast du's grade fast vergessen?", lachte ich und er schüttelte irritiert den Kopf.

„Danke."

Ich ging zum Auto, worin Amara trotz der lauten Geräusche hier wie der hupenden Autos oder der Wellen, die ans Ufer prallten wie ein Baby schlief.

Ich lehnte mich über die Rückbank zu ihr und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Babe, wir müssen los.", hauchte ich ihr leise zu, doch es war genug um sie aus ihrem Schlaf zu reißen und mich verwirrt anzusehen.
„Hä was meinst du?", gab mein Mädchen von sich und räkelte sich ein wenig.

Ich lachte leise auf. Wie süß sie war, wenn sie verschlafen war.

„Unser Schiff fährt gleich."

„Oke ich komm gleich nach, lass mich nur einen kleinen Moment schlafen.", säuselte sie und schloss ihre smaragdgrünen Augen.

„Du lässt mir keine andere Wahl." Ich schnallte sie ab, fuhr mit meinen Armen unter ihre Kniekehlen und hievte sie hoch, runter von der Rückbank und raus aus dem warmen Auto, was ihr garnicht gefiel. Sie schmiegte sich fröstelnd an meine Brust und ich trug sie ein paar Schritte, bevor ich sie auf dem Asphalt absetzte.

Als sie realisierte, was ich getan hatte rappelte sie sich fast schon wütend auf. „Hey was soll das?"

„Ich musste irgendwas tun damit du aufwachst. Die Wahl stand zwischen Boden und Meer. Und ich glaub letzteres hätte dir weniger gefallen.", schmunzelte ich und sie zog die Augenbrauen leicht genervt zusammen. Ich schob meine schlaftrunkene Amara vor mir her zum Check-in, wo wir und noch einmal zu Nic umdrehten und ihm winkten.

Dann, als wir auf der Fähre waren, stellte Amara sich auf meine Füße und hielt sich an meinen Armen, die um sie geschlungen waren fest, sodass jedes mal, wenn ich einen Schritt machte, ich sozusagen für uns beide lief und sie nichts tun musste.

Was man nicht alles für ein verrücktes Mädchen tat.

Das Schiff legte ab und wir bewegten uns immer weiter vom Ufer weg, bis Nic in der dunklen Nachtluft verschwand.

Amara und ich machten es uns auf dem Autodach des Golfs den Nic organisiert hatte bequem und ich zog sie sanft in den Arm, sodass sie ihren Kopf auf meiner Brust ablegen konnte.

Wir beide blickten nach oben in den Nachthimmel, der von unzähligen Sternen geziert wurde.

„Siehst du den großen Wagen?", fragte mich Amara und die Brünette piekste mich dabei in die Seite, sodass ich leicht zuckte.

„Mhm.", säuselte ich während ich den Duft ihrer Haare einsog.

„Er ist das ganze Jahr zu sehen. Er geht nie unter.", raunte das Mädchen und ich sah irritiert nach unten in ihre Augen. Sie blickte zu mir hoch. „Er ist wie meine Liebe zu dir."

Mein Herz machte einen kleinen überstürzten Satz. Was?

Ich hatte so viel Liebe für dieses Mädchen und hatte mich irgendwie nicht getraut nach zu haken, ob sie diese erwiderte.

„Hast du grade etwa Liebe gesagt?", zischte ich und sie rollte mit ihren wunderschönen Augen.

„Ich liebe dich du Blödi." Ihre Pupillen weiteten sich.

Ich grinste, während sie erwartungsvoll zu mir aufsah.
„So kitschig kenn ich dich ja garnicht."

Sie blickte nach unten und ich sah wie sie tief schluckte.

„Hey" Ich nahm ihr Gesicht in meine Hände, sodass sie mich ansah. „Ich liebe dich, Amara Hayes.", hauchte ich ihr zu und legte meine Lippen sanft auf ihre.
Ich löste mich wieder von ihr und zog mein bis über beide Ohren grinsendes Mädchen in meine Arme.

„Mein verrücktes Mädchen.", schmunzelte ich glücklich.

„Was? Ich hab dich nicht verstanden."

„Nichts nichts", lachte ich auf und sie kniff mich neckend in den Arm.

„Jetzt sag schon." Sie sah mich neugierig an.

„Nö.", grinste ich und sie sah mich beleidigt an.

Plötzlich fing sie an mich zu kitzeln und ich japste unvorbereitet auf.
„Hör auf!" Sie hörte nicht auf mich und ich ergriff konsequent ihre Handgelenke, lehnte mich über sie und fixierte ihre Arme rechts und links neben ihrem Kopf.

„Ich hab gesagt mein verrücktes Mädchen.", gab ich ihr das, was sie hören wollte.

„Also erstens, ich bin nicht verrückt und zweitens, ich gehör-"

Ich unterbrach sie, indem ich rau in ihr Ohr hauchte.
„Wir beide wissen, dass das was du sagen willst nicht stimmt, also sag es erst garnicht."

Sie schauerte leicht und ich musste grinsen über den Einfluss, den meine Worte auf sie hatten.

Trotzig sah sie mir mit ihren grünen Augen entgegen.
„Du gehörst aber genauso mir."

Da hatte sie Recht. Wir beide gehörten niemandem, und zugleich gehörten wir uns irgendwie gegenseitig und das machte es irgendwie schön.

„Hast du noch irgendwas vor, oder willst du mich loslassen?", kam es frech von dem Mädchen unter mir und ich schmunzelte und beugte mich zu ihrem Ohr. „Amara Hayes, wenn du wüsstest, was dich alles erwartet, wenn du das willst."

„Ich will das."
Sie räkelte sich leicht unter mir und ich grinste siegessicher und ließ mein Knie zwischen ihre Beine fahren und übte ein wenig Druck aus. Die wärme die von dort ausging ließ mich fast verrückt werden.

Sie keuchte auf. „Aber wir müssen leise sein, ich will nicht, dass das ganze Schiff wach wird."

„Du musst leise sein.", schmunzelte ich.

______________________________

Dead end - you can't kill a dead body Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt