Orientierungslos joggte ich durch die dunkle Nacht, die sich immer mehr auf ihr Ende zuneigte. Ich wartete nur so auf das Einsetzen der beruhigenden Morgendämmerung.
Die engen Gassen und Winkel meines Stadviertels kamen mir auf einmal so fremd vor und mit jedem weiteren Schritt den ich tat, wurde ich zunehmend paranoider. Als ich dann auch noch polternde Geräusche in meiner Nähe vernahm, war es um mich geschehen.
Ich brach in eine Mordsangst aus und beschleunigte meine Schritte immer mehr, bis ich schon fast den Weg zu unserem Haus sprintete.
Schwer atmend und völlig verschreckt, kam ich vor unserer Haustür zum Stehen. Ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass ich nur noch fünfzehn Minuten hatte, bis meine Eltern aufwachten.
Rasch kramte ich meinen Hausschlüssel aus meiner Handtasche hervor und blickte mich noch ein letztes Mal um. Ich wollte lieber auf Nummer sicher gehen.
Leise steckte ich den Schlüssel in das Türschloss und drehte ihn langsam, um so wenige Geräusche wie möglich zu erzeugen, nach links. Es ertönte ein leichtes Klicken und ich drückte die Tür nach innen auf und tapste, so leise es mit meinen Turnschuhen möglich war, in unser vertrautes Haus, das meinen zitternden Körper mit einer wohligen Wärme empfing.
Die Lichter waren aus, was mir die Sicht erschwerte, doch ich wollte keine Aufmerksamkeit erregen, weshalb ich aus meinen Schuhen schlüpfte und mir vorsichtig meine Tasche schnappte und auf leisen Sohlen mithilfe meiner Handytaschenlampe durch den Flur schlich.
Doch kurz vor meinem Ziel ging die große, Lampe, die an der Decke des Zwischenraumes hing, an und ich kniff erschrocken und von dem grellen Licht geblendet die Augen zusammen.
"Du steckst in großen Schwierigkeiten.", ertönte die müde Stimme meines Dad's und ich öffnete meine Augen wieder einen Spalt breit.
Ich erkannte meinen Vater auf der Treppe sitzend, als würde er auf irgendetwas warten.
"Hii...Dad."
"Wo warst du wirklich?"
"Bei Rory, h..hab ich doch gesagt."
Immernoch unruhig von den Ereignissen der Nacht, wollte ich dieses Gespräch einfach nur so schnell wie möglich hinter mich bringen.
"Aha. Würdest du mir dann bitte mal erklären, warum deine Freundin völlig zugedröhnt und betrunken hier angerufen hat und nach dir gefragt hat?"
Scheiße. Wahrheit oder Pflicht vielleicht?
"Ich kann das erklären...Bitte. Sag es Mom nicht."
Ich machte einen Schritt nach vorne und bemerkte, wie ich zum wiederholten Mal an diesem Abend die Kontrolle über mein Gleichgewicht verlor und ein wenig zurücktorkelte.
"Bist du etwa auch betrunken?" Schockiert fuhr er sich über die Sorgenfalten seiner Stirn.
"Haben wir dich etwa so erzogen? Du weißt genau, dass wir es nicht leiden können, wenn du dich auf Partys rumtreibst.", warnte er mich streng und die Enttäuschung in seinem Blick war nicht zu übersehen.
"Es..es tut mir ja leid."
"Nein, nichts tut dir leid, ich will garnicht wissen, was du alles hinter unserem Rücken treibst!", schrie er mich nun an und ich zuckte heftig zurück.
Ein heftiger Kloß bildete sich in meinem Hals und ich wollte keine Diskussion anfangen und meine Mutter auch noch aufwecken. Ich wollte jetzt einfach nur alleine sein.
"Shh. Es tut mir wirklich leid und ihr wisst genau, dass ich Verantwortung tragen kann. Ich bin 17.", versuchte ich ihn zu beruhigen, doch er redete über meine Worte hinweg.
DU LIEST GERADE
Dead end - you can't kill a dead body
Romance"Die ganze Zeit hab ich dir wie blind vertraut und dabei bist du die wahre Gefahr!", schluchzte ich und der kalte Regen ertränkte jede einzelne meiner Tränen, die sich langsam den Weg über meine Wangen bahnten. "Du weißt, ich würde dir niemals wehtu...