CHAPTER 19

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"Lass mich sofort runter du Arschloch!"

Trotz schmerzendem Knie trat ich wild um mich, um Emilian, der mich im Brautstyle zu seinem Auto trug, doch noch irgendwie Schmerzen zuzufügen.

Bei seinem Mustang angekommen, öffnete er die hintere Tür mit einer Hand und setzte mich auf der Rückbank ab.

"Geht's dir eigentlich gut! Fass mich nie wieder an!", fauchte ich und der Italiener hob verteidigend die Hände.

"Sorry fahr nicht gleich so die Krallen aus Kätzchen." Er klang genervt und hätte er mich nicht nach Atlanta entführt, hätte ich das sogar nachvollziehen können. Ich konnte echt aggressiv sein, doch er war in keiner Lage, um dies auch nur auf irgendeine Weise zu kritisieren.

"Leg dein Bein auf den Sitz."

Ich hörte nicht auf ihn und genervt ausatmend packte er mein verletztes Bein am Knöchel und legte es auf der Rückbank ab. Ein unangenehmes Kribbeln wanderte von der Stelle, die er berührt hatte, bis in meine Fingerspitzen.

Vorsichtig schob er meine Jeans nach oben und ich zischte auf, da das angetrockene Blut dafür sorgte, dass der Stoff meiner Jeans in der Wunde klebte.

Als er mein Knie komplett freigelegt hatte, musterte er es konzentriert mit seinen stechenden Augen und ich rückte unwohl auf dem Sitz hin und her, da mich das Gefühl von seinen Augen auf meinem Körper beunruhigte.

Mein Entführer holte aus einem Verbandskasten, den er in dem Fach gegenüber des Beifahrersitzes gefunden hatte, ein Desinfektionsspray.

"Könnte wehtun."

Ohne auf eine Antwort meinerseits zu warten, sprühte er das Spray auf mein Knie und es brannte höllisch, doch ich riss mich zusammen.

Als hätte er das schon hundertmal gemacht, wickelte er rasch einen weißen Verband um die Stelle und schob seine Arme wieder unter meine Kniekehlen, um mich erneut zu tragen, natürlich nicht ohne Protest von mir.

"Was, krieg ich kein Danke?"
Ich ignorierte ihn. Sein Danke konnte er sich sonstwohin schieben.

Mit einer Hand öffnete der Blauäugige die Beifahrertür und setzte mich auf dem vorderen Sitz ab.

Ich wollte nach dem Anschnaller greifen, doch er kam mir zuvor und beugte sich leicht provokant über mich, was mich ziemlich aus der Fassung brachte. Ich lehnte mich also tief in meinen Sitz und versuchte auf diese Weise, Abstand zwischen uns zu bringen, während ich tatlos zusehen musste, wie mich der Italiener anschnallte.

"Dir ist klar, dass mein Knie verletzt ist, nicht mein Gehirn?", gab ich harsch von mir, da er mich wie ein Kleinkind behandelte.

"Da wär ich mir mal nicht so sicher."
Der Idiot würdigte mich keines Blickes und stieg monoton auf der Fahrerseite ein.

Arschloch.

~

Draußen war es schon leicht dunkel und unruhig ließ ich meinen Blick zu der Uhr auf dem Amaturenbrett schweifen. Scheiße.
06.30 Uhr. In zehn Minuten würde mein Date mit Seth beginnen. Und wie man ihn kannte, war er immer früher da, was heißen musste, dass er schon seit mindestens zehn Minuten wartete. Schuldgefühle machten sich in mir breit und nervös spielte ich mit dem zarten, silbernen Armband an meinem Handgelenk, das meine Verbindung mit Seth verdeutlichte. Eigentlich hatte ja eine gewisse andere Person die Schuld.

"Noch irgendwas vor heute oder warum so unruhig?", kam es spöttisch von Emilian.

Seit heute Morgen, nach unserem kurzen Stopp bei Mc Donald's ignorierte ich ihn. Und hatte ich schon erwähnt, dass es fünf Uhr Abends war? Ja, das waren schon einige Stunden und ich wusste nichtmal wohin wir gerade fuhren. Auf jeden Fall lag Atlanta schon einige Kilometer hinter uns.

Dead end - you can't kill a dead body Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt