Ich gähnte unauffällig, als sich die silbernen Türen des Aufzugs öffneten. Ich hatte die gesamte Autofahrt kein Auge zugekriegt, da ich zu beschäftigt damit gewesen war, mich innerlich über Emilian aufzuregen und ihn zu ignorieren. Wenn man schon vom Teufel sprach— ich folgte ihm jetzt aus dem Aufzug in die Eingangshalle des Krankenhauses.
Müde sah ich mich in der großen, gut besuchten Halle um und vernahm durch die geschlossenen Fenster und Türen gedämpfte Sirenengeräusche.
„Danke, dass du gekommen bist."
Ich drehte mich wieder zu Emilian um, vor dem jetzt ein ungefähr gleichaltriger, schlaksiger blonder Junge stand, dem seine Haare außer Kontrolle in die rechte Hälfte seines Gesichts hingen. Unter seinen Augen lagen tiefe lila Schatten und er sah wirklich fertig aus.
„Klar." Emilian verlieh seiner Stimme einen selbstverständlichen Nachdruck und die beiden umarmten sich brüderlich.
Das war dann wohl Nic.
„Wie geht es Sarah?", erkundigte sich Emilian und ich vermeinte Sorge in seiner Stimme zu hören.
„Sie kämpft sich natürlich durch.", lachte der blonde Junge erschöpft.
Ich stand irgendwie nur dumm hinter Emilian, der mit dem Rücken zu mir gedreht war und mir wurde irgendwie warm um's Herz, als ich die tröstende Umarmung der beiden sah.
Auf einmal fiel der Blick des Blonden auf mich und er lächelte mir verdutzt zu, bevor Emilian ihm auf die Schulter klopfte und sich von ihm löste.
„Amara, hab ich recht?", fragte er und kniff überlegend seine Augen zusammen.
Ich nickte stumm und lächelte freundlich.
Ein missbilligendes Schnauben kam von Emilian und er wandte sich ein wenig von uns ab.
Der blonde Junge sah verwirrt zwischen uns beiden hin und her, streckte dann seine Hand aus und zischte aufmunternd und gespielt hysterisch, als hätte er Angst, dass Emilian etwas davon mitbekam „Ich bin Niccolo, ich glaube du kannst dich nicht an mich erinnern.", lachte er.
Kichernd nahm ich, dankbar über seine Nettigkeit, seine Hand entgegen und schüttelte sie.
„Hi.", schmunzelte ich.„Seid ihr dann mal fertig?", erkundigte sich Emilian genervt bei uns und sah kühl auf mich herab.
Irgendwie tat es echt weh, wie er mich plötzlich wieder mit so einer Kälte beäugte. Als würde ich ihm rein gar nichts bedeuten.
Ich stoppte mein Lächeln und sah zu Boden.
Ich konnte keinem Augenkontakt mit ihm standhalten. Nicht nach dem, was passiert war.„Nimm's ihm nicht übel, sein Crack ist ihm wahrscheinlich ausgegangen.", zwinkerte Niccolo mir aufmunternd zu und ich sah ihn mit großen Augen an. Es war keine gute Idee sich über Emilian lustig zu machen, wenn er schlecht gelaunt war, dennoch verkniff ich mir ein Grinsen.
„Stimmt's, Lucciano?", scherzte Nic und Emilian entgegnete nur „Kümmer' dich lieber mal um deine Haare, Justin Bieber." Unerwartet wuschelte er seinem Kumpel grob durch die Haare, sodass es fast schon schmerzhaft aussah, während Nic sich versuchte gegen ihn zu wehren und die Leute in der Eingangshalle des Krankenhauses bereits auf Distanz gingen, doch wenigstens verdeckten seine Haare danach nicht mehr sein komplettes rechtes Auge.
Überfordert stand ich daneben und verkniff mir das Lachen, da ich sauer auf Emilian war.
„Witzig.", entgegnete Nic gekränkt und durchkämmte sein zerzaustes Haar mit seinen Fingern.
Wieso war Emilian bei Nic so locker drauf? Die beiden mussten anscheinend ziemlich gut befreundet sein.
Sie erinnerten mich gerade an zwei kleine Kinder.
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Dead end - you can't kill a dead body
Romance"Die ganze Zeit hab ich dir wie blind vertraut und dabei bist du die wahre Gefahr!", schluchzte ich und der kalte Regen ertränkte jede einzelne meiner Tränen, die sich langsam den Weg über meine Wangen bahnten. "Du weißt, ich würde dir niemals wehtu...