CHAPTER 47

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Amara's PoV

Blinzelnd öffnete ich meine Augen. Mein zweiter Versuch heute Früh, aufzustehen. Vor ungefähr einer halben Stunde war ich schonmal wach gewesen und hatte nicht nur festgestellt, dass Emilian weg war, sondern auch, dass heute der 24. März war. Kurz gesagt: Es war der Geburtstag meines Vaters.
Ich wollte das Bett nicht verlassen. Am liebsten würde ich wieder einschlafen, um meine Gedanken still zu legen.

Ich hatte keinen Mut den ganzen Tag daran erinnert zu werden, dass meine Eltern tot waren und nie mehr zurückkommen würden. Das Schlimmste, wenn jemand stirbt ist, der Moment wenn man realisiert dass man die Personen nie wieder sehen wird.

Meine Kehle schnürte sich bei dem Gedanken an den heutigen Tag zu.

Aber anstatt weiterhin im Elend zu versinken, rappelte ich mich willkürlich auf.
Zwei weitere Minuten verbrachte ich damit, einfach monoton auf dem Bett zu sitzen, bis ich mich aus meiner Trance löste und in die Küche lief um etwas zu trinken. Ich hasste es wenn man morgens aufwachte und sich fühlte, als wäre man zehn Tage ohne Wasser durch eine trockene Wüste gelaufen.

Geschaffen strich ich mir eine Strähne, die sich aus meinem lockeren Zopf gelöst hatte, hinters Ohr und füllte mir, ohne mich groß in der Küche des Apartments umzusehen ein Glas mit Wasser auf. Während ich das Glas an meine Lippen setzte drehte ich mich um und lehnte mich mit dem Rücken an den Tresen hinter mir.

Mein Blick fiel durch das Glas auf etwas grün leuchtendes auf dem Küchentisch. Ich stellte das Glas zur Seite und blickte nun an die Stelle, wo ein Teller mit Pancakes stand, daneben ein kleines grünes Post- it mit einer krakeligen Aufschrift.

Ich legte irritiert schmunzelnd den Kopf schief, schnappte mir das Post-it und setzte mich auf den Küchentresen.
'Ich schätz dich zwar mehr als Waffel Person ein, aber ich kann leider nur Pancakes :)'

Ich musste breit grinsen und spürte, wie sich meine Wangen erhitzten. Erstens hatte ich den Zettel genau in seiner Stimme gelesen und zweitens war ich wirklich ein Mensch der Waffeln liebte. Aber schon allein bei der Tatsache, dass Emilian mir Frühstück gemacht hatte konnte ich dahinschmelzen.

Wie süß war das denn bitte?

Ich musterte den Zettel lächelnd und mir fiel ein kleiner Pfeil in seiner unteren rechten Ecke auf.
Ich drehte den Zettel neugierig um und las die Worte murmelnd vor mich hin. „bin so gegen Mittag wieder da."

Reflexartig suchte mein Blick nach einer Uhr und ich wurde an der Wand über dem Kühlschrank fündig. Enttäuscht stellte ich fest, dass es noch nicht mal neun war.

Trotzdem setzte ich mich lächelnd an den Tisch und schnappte mir die Pancakes.

~~~

Da der Tagesanfang eine gefühlte Ewigkeit andauerte, hatte ich mich entschlossen zu Kochen. Falls Emilian in einer halben Stunde oder so nach Hause kommen würde, könnte ich mich wenigstens bei im revanchieren.

Summend stand ich also in der Küche, schnappte mir einen Löffel und schmeckte die Tomatensoße ab, die ich für die Spaghetti, welche bereits parallel im Topf kochten, zubereitete.
Nachdenklich kniff ich die Augen zusammen. „Basilikum.", murmelte ich, schnappte mir die Gewürzmühle in welcher sich die getrockneten Gewürzblätter befanden und streute ein bisschen davon in die Tomatensoße.

Nachdenklich rührte ich um und musterte dabei in Gedanken vertieft den Topf vor mir.

Wie konnte sich ein Feuer eigentlich unabsichtlich entfachen?

Hatte mein Dad vielleicht den Herd angelassen?

Oder hatte meine Mom vergessen irgendwelche Kerzen auszumachen?

Dead end - you can't kill a dead body Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt