CHAPTER 8

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"Warte. Damit das klar ist, meine Eltern töten mich, wenn ich spät nach Hause komme.", warnte ich meine beste Freundin vor und zog sie zögernd zurück.

"Jaja, ich weiß und deswegen übernachtest du auch bei mir."

"Ja, wenn du davor nicht mit irgendwem abhaust."

"Hey! Jetzt tu mal nicht so, als wär' ich die größte Bitch. Okay, vielleicht schon, aber heute geht es nur um dich.", Rory sah mich abwartend an und ich nickte stumm.

"Warte, was?" Erst jetzt hatte ich ihre Worte realisiert.

"Du bist noch Jungfrau. Und du bist schon 17!"

"Und jetzt? I don't care." Ich zuckte nur irritiert die Schultern.

"Egal. Lass uns rein gehen." Als hätte sie die Hoffnung in mich aufgegeben, zog sie mich hinter sich her in das große, laute Gebäude. Lynns Eltern mieteten ihr tatsächlich jedes Jahr zu ihrem Geburtstag eine Partyhalle.

Der scharfe Geruch, der aus einer Mischung von Alkohol und Rauch bestand, umhüllte mich und ich gab mir Mühe, nicht zu husten, während ich die stickige Luft einatmete.

Ohrenbetäubende Musik quoll nur so aus den großen Lautsprechern, die an den Wänden angebracht waren und der laute Bass verursachte ein kribbeln in meiner Brust. Erleuchtet wurde der Raum durch einige LEDs.

In jede Ecke, in die man nur hinsah, hatten sich Pärchen oder zumindest sowas in der Art verzogen, kurz davor, sich die Klamotten gierig vom Leib zu reißen.
Vor uns befand sich eine riesige Tanzfläche, auf der sich betrunkene Teenager mehr oder weniger im Takt zur Musik bewegten.

Ich bemerkte, wie Rory, die noch immer neben mir stand, versuchte, irgendwelche Personen unter der wild tanzenden Menschenmenge ausfindig zu machen.

Erfolglos schnappte sie grinsend nach meiner Hand und zog mich nach links, zu der gemieteten Bar.

"Komm! Trinken wir was!", schrie sie und ihre Stimme, die sonst so laut war, hatte stark mit der überlauten Musik zu kämpfen.

Widerwillig folgte ich meiner Freundin und war zumindest erleichtert, noch niemandem von Sophie's Freundeskreis begegnet zu sein.

~

"Trink. Trink. Trink!", hörte ich kreischende und jubelnde Stimmen im Hintergrund, doch ich ignorierte sie und stützte meinen Kopf seufzend auf den Tresen der Bar.

"Hey, Amara. Nicht schlafn!", lallte meine beste Freundin, "Wir müssn dir noch nen Typen klären."

"Hm?" Ich stützte mich auf und ein kleiner Schwindelanfall überkam mich. Mit zusammengekniffenen Augen rieb ich mir meine pochenden Schläfen. Seit knappen drei Stunden befanden wir uns auf der Party, zugedröhnt, wie die letzten Idioten und Rory hatte jeden einzelnen Anruf von Seth abgelehnt. Ich hatte schon Angst, dass er gleich hier aufkreuzen würde.

"Hier. Trink."

Sie schob mir ein Shotglas entgegen, das andere nahm sie in die Hand.

Ich stupste den kleinen Behälter weg von mir und murmelte, "Mir reicht's für heute."

"Wenn du meinssst!", lachte sie und kippte beide Shots nacheinander in ihren Rachen, woraufhin sie ihr Gesicht leicht verzog und sich hustend die Hand auf die Brust legte.

"Weißt du was? Scheiß auf Lynn!" Sie deutete ans andere Ende des Raumes und ich folgte ihrer Handbewegung mit meinen Augen.

Dort erkannte ich gerade Lynn, die am Rande des Raumes halb nackt auf irgendeinem Jungen, den ich nicht kannte lag und mit ihm Speichel austauschte. Doch dies interessierte so ziemlich niemanden. Nur einige Leute gingen immer mal wieder an ihnen vorbei und pfiffen, oder zückten ihre Handykameras.

Dead end - you can't kill a dead body Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt