CHAPTER 43

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Emilian's PoV

Ich sah Amara, die motiviert um die Ecke im Flur des Krankenhauses bog noch kurz hinterher. Wahrscheinlich war sie froh, endlich von der Anspannung zwischen uns beiden weg zu kommen. Ich seufzte, verstaute die Fünfzig Euro wieder in meinem Geldbeutel und fuhr mir durchs Haar. Das zwischen uns war irgendwie nicht richtig so.

Ich sah mich auf dem Gang nach einem ungestörten Ort um und wusste, dass ich Nic kein Zeichen geben musste, damit er verstand, dass er mir folgen sollte. Ich bog statt der Richtung, in die Amara gelaufen war, in die entgegengesetzte ab und öffnete die Tür eines einfachen Krankenzimmers, durch dessen hochgezogenen Jalousien ich erkannte, dass es leer war.

Ich trat in den Raum und wartete auf Nic, der die Tür hinter sich zu zog und sich erschöpft gegen diese lehnte.

„Wie lange willst du das noch weiter machen?", meinte Nic plötzlich, als ich gerade schon dazu ansetzte ihn zu fragen, was genau los war.

Verdutzt hielt ich inne. „Und du meinst damit...?"

Worauf wollte er denn jetzt hinaus? Es ging hier nicht um mich.

Der Blonde sah schweigend zu Boden und biss sich konzentriert auf die Unterlippe.

„Was ist los, hat Sarah neue Testergebnisse?", erkundigte ich mich paranoid und der Junge löste sich aus seiner Starre.

„Nicht nur." Überfordert fuhr er sich über's Gesicht und ich war irgendwie verwirrt. Wieso rückte er denn nicht einfach mit der Sprache raus?

„Ist es so schlimm?"
Scheiße.

„Emilian dein Dad hat mich aus der Bezahlung geschnitten.", gab der Grünäugige jetzt ernst von sich und ich runzelte die Stirn irritiert und ein wenig überfordert. Ich hatte nicht erwartet, dass mein Dad etwas mit der Sache zutun hatte.

„Was warum sollte er-"

Der Blonde entfernte sich von der Tür und näherte sich stattdessen mir.
„Wegen deinen verdammten Versteckspielen." Seine Tonlage war vorwurfsvoll.

„Fuck." Ich fuhr mir aufbrausend durch die Haare und musterte Nic dabei, der mich fast schon beleidigt beäugte.

„Aber was hat das bitte mit dir zutun?", fragte ich, und er zuckte die Schultern „Wahrscheinlich bin ich ein geeignetes Druckmittel, um dich zu erpressen."

„Scheiße...Ich...krieg das hin okay?", versicherte ich meinem besten Kumpel, auch wenn ich noch nicht wusste, wie genau ich das anstellen würde.

Das alles bedeutete, dass mein Dad uns auf der Spur war und vor nichts Halt machen würde, bis er seine Rache bekam.

„Du weißt, dass Sarah für mich das wichtigste ist und ich für meine Schwester alles tun würde.", meinte Nic ernst und ich nickte bewusst. Alles außer mir in den Rücken zu fallen.

„Ich konnte Sarah's letzte Chemo schon nicht bezahlen und die nächste wird erst genehmigt wenn ich das Geld habe." Frustriert hielt der Grünäugige sich an die Stirn. Er tat wirklich alles für seine Schwester. Ihre Krankenhausrechnungen waren von Anfang an der Grund gewesen, aus dem er angefangen hatte, für meinen Vater zu arbeiten. Mit 15.

„Wieso hast du mir nicht früher bescheid gesagt? Du weißt, ich habe das Geld.", entgegnete ich auch ein wenig wütend, da sein Stolz Sarah gefährdete.

Der Blonde zuckte die Schultern geschaffen.
Ich trat näher an ihn heran und klopfte ihm versichernd auf die Schulter. „Ich kläre das, okay?"

„Wie lange denkst du jetzt, kannst du das noch weiter machen? Dein Dad wird dich finden, er wird Amara finden.", meinte Nic fragend und seine Tonlage blieb verständnislos.

Dead end - you can't kill a dead body Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt