CHAPTER 12

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"Also, würdest du mir jetzt erklären, was dich zu dieser Dummheit verleitet hat?" Seine Wortwahl war komisch und die Betonung schon fast spöttisch.

"Ich...", begann ich zu reden, "ich weiß es nicht."

"Ist das dein fucking ernst? Du rufst einfach so einen Krankenwagen?"

"Sag, warum hast du das gemacht? Hast du an dem Tag so viel getrunken, dass du deine Gehirnzellen verloren hast?", stichelte er mich weiter und jetzt war ich völlig am Ende.

"Geht's noch?!", Wut keimte in mir auf, "Kannst du mal aufhören, mich die ganze Zeit runter zu machen und wie das letzte Stück Dreck zu behandeln!", fauchte ich ihn an und tapste somit geradezu in seine offene Falle: ich hatte mich provozieren lassen.

Abrupt wendete er seinen Blick ab und leckte sich kurz einmal nickend über die Unterlippe. Er schien überrascht zu sein. Anscheinend hatte ich ihn überrumpelt, denn es schien so, als wusste er nicht, was er erwidern sollte.

Jackpot!

Als er sich wieder gefasst hatte, kam mir der Junge ein weiteres Mal näher. So nah, dass ich spürte, wie sein heißer Atem meine Haut streifte und sich eine Gänsehaut auf meinem Körper bildete. Er spielte mit anderen Mitteln und war sich in seiner Wirkung auf mich definitv bewusst, vielleicht sogar ein bisschen zu sehr.

"Du bist echt naiv. Glaubst du ernsthaft, der Bastard hätte einen Krankenwagen gerufen, nachdem er dich vergewaltigt hätte?" Er beließ es bei meiner vorherigen Aussage, aber bei seinen Worten musste ich schlucken.

Ich hatte mich noch nicht getraut das Wort auszusprechen. Ich hatte es mir bis jetzt die ganze Zeit nur schön geredet.

"Sag mir, was glaubst du, hätte er gemacht? Huh?"

Ich schluckte das Bedürfnis herunter, den Typ vor mir zu erdrosseln und versuchte meine Wut in Worten auszudrücken ganz im Gegenteil zu ihm, der mich wieder fest an die Spinde drückte.

Die Tatsache, dass er Recht hatte, machte mich fertig. Aber ich war nicht Logan.

"Es ist ja nichts passiert, er hat ja noch nichtmal meine Klamotten ausgezogen.", gab ich gleichgültig von mir, darüber im klaren, dass ich die Worte des Italieners benutzte.

"Der Bastard hat sich verdammt nochmal an dir vergrif-"

"Übertreib halt nicht so, hätte doch eh nur drei Minuten gebraucht.", unterbrach ich den Schwarzhaarigen und funkelte ihn zickig an.
Als er begriff, dass ich mit seinen Worten spielte, zuckten seine Mundwinkel kurz belustigt und beinahe vergaß ich, dass das hier eine ernste Lage war und tatsächlich ein ehrenloser Arsch vor mir stand.

"Weißt du was? Das nächste Mal helfe ich dir einfach nicht.", hauchte er rau an meinen Hals und mir lief es eiskalt den Rücken herunter.

Ein wenig Zeit verging, in der wir beide uns wortlos gegenüber standen, meiner Meinung nach, viel zu nah.
Doch dann entfernte sich der Idiot nach einer gefühlten Ewigkeit von mir und wollte gerade gehen, als ich ihn zurückhielt.

"Was hast du eigentlich gegen mich?", stellte ich die Frage, die mir schon länger auf der Zunge brannte, obwohl sie so einfach war.
Eigentlich hatte ich aus Angst vor seiner Reaktion auch nicht gedacht, dass ich ihn je danach fragen würde, doch mein Körper handelte bei Neugier wie von selbst.

"Ist es wegen der Nacht, als du dir das Leben nehmen wolltest?", bohrte ich weiter nach, wissend, dass ich mich auf dünnes Eis begab, was seine funkelnden Augen auch noch einmal betonten und ich presste meine Lippen fest aufeinander, sodass sie nur noch eine Linie waren.
Der Blauäugige stoppte in seiner Bewegung und drehte sich nun wieder langsam zu mir um.

Dead end - you can't kill a dead body Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt