2002, Afghanistan
Fröstelnd und mit trockenem Hals wachte ich auf. Die ersten Sonnenstrahlen fielen in das tiefe Loch, in dem ich eingesperrt war. Ich nahm den Kalkstein vom Boden und ritzte eine neue Linie in die Wand. Seit zwanzig Tagen eingesperrt. Wie jeden Tag waren die Schüsse aus dem Trainingslager der Taliban zu hören. Gleich würde mich wieder ein Wächter zum Verhör bringen, wie sie es so nett nannten. Wie aufs Stichwort kam er, brachte mich wieder nach oben in einen mit Neonlicht beleuchteten Raum und hängte mich an den Handgelenken an die Decke. Abd-al Qadir, ich hatte seinen Namen im Verlauf der letzten drei Wochen mitbekommen, kam kurz danach rein. Wie immer hatte er in der rechten Hand seine Lederpeitsche, in der linken einen Eimer mit kaltem Wasser und ein sadistisches Lächeln im Gesicht. Ich schrie auf als der Lederriemen meinen, bereits völlig verschnittenen Rücken traf. Nach den ersten fünf Schlägen stellte er mir die immer gleiche Frage.
'Who do you and your father work for?'
Wie immer schaute ich ihm in die Augen und gab keine Antwort. Qadir stellte sich wieder hinter mich und liess die Peitsche durch die Luft schneiden. Ich hatte schnell keine Stimme mehr und meine Schreie verhallten. Kurz bevor ich Ohnmächtig wurde, schüttete er mir den Kübel über den Kopf. Ich versuchte so viel Wasser wie möglich zu trinken, da ich sonst wohl schon verdurstet wäre.
Nach einigen Stunden wurde ich wieder zurück in mein Loch geschleift. Ich fiel auf den dreckigen Boden und blieb erschöpft liegen. Der Wächter, der mich zurückgebracht hatte, warf mir eine Scheibe trockenes Brot hinterher. Ich begann darauf rumzukauen, kurz darauf schlief ich auf den Bauch liegend ein.
In dieser Nacht schreckte ich hoch. Mich weckten die Schüsse und das Geschrei. Eine Zeit lang ging ich davon aus, dass Sie irgendeine Übung durchführten. Plötzlich hörte ich Schüss direkt vor dem Eingang zu meinem Gefängnis. Jemand öffnete die Tür, sprach kurz mit einem seiner Kollegen und kam dann auf mich zu. Im ersten Moment schrak ich zurück, als er jedoch näher kam, konnte ich im Mondlicht seine Uniform sehen. Er schien zum US-Militär zu gehören. Da ich sowieso zu erschöpft war, um mich zu verteidigen, liess ich mich einfach hochheben. Er trug mich nach oben und setzte mich in einen Wagen. Mir fielen die Augen zu und ich verlor mein Bewusstsein.
Als ich wieder aufwachte, lag ich auf etwas halbwegs Weichem. Über mir sah ich eine Blache, ich drehte meinen Kopf um zu erkennen, wo ich mich befand. Neben mir lagen verletzte Männer auf Feldbetten. Es war ein Zelt des US-Militärs. Das erkannte ich an den Uniformen der Verletzten und der Ärzte. Ich versuchte mich aufzurichten, um mich besser umsehen zu können, als einer der Ärzte auf mich zu kam. Er erklärte mir, dass ich liegen bleiben sollte. Sie hatten die Schnittwunden auf meinem Rücken gereinigt und verbunden und gaben mir über die Infusion Flüssigkeit und Vitamine, die ich dringend zu benötigen schien. Gerade als der Arzt fertig war, betrat ein gutaussehender Soldat das Zelt. Er lief zielstrebig auf mich zu. Der Arzt nickte ihm zu und ging weiter zu seinem nächsten Patienten.
'Ich bin Ensign McGarrett. Erinnerst du dich noch an das, was passiert ist? '
Ich sah ihn kurz verwirrt an und er setzte schon zum Weitersprechen an, als ich leicht nickte. Ich gab kurz wieder, an was ich mich erinnerte, und beantwortete seine unausgesprochene Frage nach meinem Namen und meiner Herkunft. Er lächelte leicht, da ich bereits auf seien nächste Fragen geantwortet hatte. Nach der Fragerunde ergänzte er meine Erinnerung zu meiner Rettung. Ich bedankte mich bei ihm, da er mich da herausgetragen hatte. Kurz bevor er ging, klärte er mich noch darüber auf, dass ich am nächsten Morgen mit dem Flugzeug nach Deutschland in ein US-Militär-Spital geflogen werden würde und dort, sobald ich wieder einigermassen fit war, noch einige Fragen zu Qadir und meiner Gefangenschaft beantworten müsste. Ich nickte und er verliess das Zelt.
Hallo zusammen,
Das hier ist meine erste Geschichte, die ich veröffentliche. Bevor es richtig los geht, entschuldige ich mich bereits für allfällige Logikfehler. Ausserdem halte ich mich nicht sehr an die Timeline der Serie.
Ich freue mich immer über Rückmeldungen und konstruktive Kritik.
Hoffentlich habt ihr eine gute Zeit mit dieser FanFiction.
Lia12399
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Wolf Saga - Heilendes Wasser
FanfictionTeil 1 der Wolf Saga Hoʻōla ʻo Hawaiʻi i nā ʻeha a pau - Hawaii heilt alle Wunden Endlich auf eigenen Beinen stehen und unabhängig von den Eltern sein. Deshalb zieht Alexandra nach Oahu. Doch es kommt alles anderes als gedacht. Wie wird sie darauf...