Montag, 26. November 2012
Nach einem Tag voller Meetings und Telefonaten, war ich froh als ich um kurz vor fünf mein Haus zu betreten. Ich freute mich aufs Training, war aber gleichzeitig ziemlich nervös. Da Steve in wenigen Minuten hier sein sollte, zog ich schnell meine olivfarbenen Leggins und einen schwarzen Sport-BH an. Ich schlüpfte gerade in meine schwarzen Nikes, als es läutete. Jari, die mein hektisches Umziehen verwirrt beobachtet hatte, lief zur Tür und setzte sich aufmerksam daneben. Schnell schnappte ich mir eine zu den Leggins passende Sweatjacke und lief zur Tür.
'Hallo Steve, komm doch rein. '
Jari verliess ihre Wachposition und ging zu den anderen Rabauken in den Garten um zu spielen. Auch wir gingen nach hinten durch in den Garten. In der Küche füllte ich noch zwei Wasserflaschen auf.
'Ist es für dich in Ordnung, wenn die Rabauken hier im Garten spielen? Sie rennen auch nicht in uns hinein. '
'Rabauken? Ich hatte den Eindruck, dass deine Hunde sehr gut erzogen sind und nein es stört mich nicht. Also fangen wir an. Kono hat mich auf den aktuellen Trainingsstand gebracht. 'Wir fingen mit einfachen Aufwärmübungen an, danach einige Tritte und Schläge, die ich schon mit Kono geübt hatte. Die Jacke hatte ich nach dem Aufwärmen abgelegt, da sie mich in den Bewegungen störte und es zu heiss war, in mehr als nur einer Hinsicht. Ich sah durch das enganliegende T-Shirt jeden seiner Muskeln. Nach einer anspruchsvollen Schlagfolge machten wir eine kurze Pause um zu trinken.
'Kono hat dir schon eine ganze Menge beigebracht. Aber weisst du auch, wie du dich befreien kannst, wenn dich jemand festhält? '
Ich schüttelte mit dem Kopf. Meine Gedanken überschlugen sich. Ich wollte kämpfen lernen, um mich gegen einen erneuten Angriff verteidigen zu können und da gehörte das dazu. Aber seit Nick wusste ich nicht, ob ich es aushalten würde, wenn mich ein Mann mich festhielt. Auch wenn ich keine Probleme mit Männern im Alltag hatte, gab es doch zweimal einen Zwischenfall. Beide Male hatte mich ein Mann, den ich nicht oder kaum kannte, festgehalten und beide Male bekam ich Panik. Aber wie sollte ich das Steve sagen. Er schien meine Unsicherheit bemerkt zu haben und schaute mich verwirrt an.
'Ich will mich ja verteidigen können, wegen der Sache mit Nick und so, aber ich weiss nicht, wie soll ich's sagen... Seit ihm bekomm ich manchmal Panik, wenn, naja... '
In seinem Gesicht war richtig zu sehen wie es zuerst ratterte und dann die Erkenntnis kam.
'Okey, ich verstehe. Wärst du trotzdem bereit es zu versuchen? Sobald du Panik bekommst oder etwas sagts lasse ich dich los. Was meinst du? '
'Lass es uns versuchen. '
Er stellte sich hinter mich und warnt mich vor, wie er mich festhalten würde. Langsam legte er seine Arme um meinen Oberkörper und hielt mit einer Hand meine Hände fest. Die andere lag locker auf meiner Hüfte. Ich spürte Angst aufkeimen, gleichzeitig löste seine Berührung aber auch ein Kribbeln auf meiner Haut aus. Er erklärte mir wann und wie ich mich bewegen und zuschlagen muss, um mich befreien zu können. Danach führte ich genau das einmal langsam aus. Steve korrigierte die einte oder andere Kleinigkeit und ich wiederholte das Ganze. Wir machten das einige Male durch und meine Bewegungen wurden immer sicherer, schneller und stärker. Auch lies mein Angstgefühl immer mehr nach, bis es ganz verschwand. Wir trainierten, bis es dunkel wurde, anders gesagt etwas mehr als eine Stunde.
'Konntet ihr den Fall eigentlich aufklären? '
Er nickte und meinte, dass sie unerwartet Hilfe von einer chinesischen Agentin bekamen. Da die ganze Angelegenheit jedoch doch eher geheim war, konnte er mir nicht mehr sagen. Ich zuckte nur mit den Schultern und meinte, dass das schon okey sei.
'Danke das du für Kono eingesprungen bist. Aber als Trainer kommst du nicht ganz an sie heran. '
Ich grinste ihn an. Das entsprach zwar nicht meine Meinung, aber aus einem mir unbekannten Grund, wollte ich Steve etwas provozieren. Er zog nur eine Augenbraue hoch und ging einen Schritt auf mich zu.
'Ach ist das so? '
Lachend weiche ich vor ihm zurück. Er beschleunigt unerwartet, schnappt sich mein Handgelenk und dreht mich so, dass ich zu ihm schaue. Mit einem festen, nicht schmerzhaften, Griff hält er mich dicht an seiner Brust. Auch wenn das ganze unerwartet kam, fühlt ich mich sicher in seinen Armen.
'Und änderst du jetzt deine Meinung? '
'Nein, ganz sicher nicht. Nicht einfach so. '
Während ich ihm antworte, schaue ich zu seinemGesicht hoch. Da wir uns so nahe sind und er zu mir runter schaut, kann ichseinen Atem auf meinem Gesicht spüren. Mein erster Versuch mich zu befreien warunerwartet erfolgreich. Ich stiess mit aller Kraft gegen seine Brust, er machteeinen Ausfallschritt nach hinten und wir beide fielen.
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Wolf Saga - Heilendes Wasser
FanficTeil 1 der Wolf Saga Hoʻōla ʻo Hawaiʻi i nā ʻeha a pau - Hawaii heilt alle Wunden Endlich auf eigenen Beinen stehen und unabhängig von den Eltern sein. Deshalb zieht Alexandra nach Oahu. Doch es kommt alles anderes als gedacht. Wie wird sie darauf...