Freitag, 8. Februar 2013
Es ist eine gute Woche seit meiner 'Festnahme' durch Steve vergangen. In den letzten Tagen ist extrem viel und gleichzeitig nichts passiert. Ich hatte schon in der ersten Nacht genug, an mein Honigbärchen, oh ja, ich nenne ihn nur noch so, gekettet zu sein und habe mich mit meinem Reserveschlüssel befreit. Ich konnte es mir natürlich nicht nehmen lassen und habe es mir anschliessen, für den Rest der Nacht, in einer Hängematte zusammen mit Rajia vor dem Haus gemütlich gemacht. Das Gewusel und ein lautstark rumkommandierender Steve haben mich am nächsten Morgen eher unsanft geweckt. Das die Gesichter von Shawn, Tim und in erster Linie von Steve nicht für die Ewigkeit festgehalten wurden, werde ich wohl noch eine Weile bereuen. Tim war die Erleichterung ins Gesicht geschrieben, wahrscheinlich weil Steve gedroht hatte, meinen Aufenthaltsort aus ihm raus zu foltern, Shawn war etwas sauer, aber auch eher Erleichtert und musste sich wohl doch fast ein Grinsen verkneifen (er wusste wohl, dass ich nicht so unverantwortlich war, völlig Planlos abzuhauen) und Steve, der war knallrot. Die Mischung aus Verwirrung, Angst und Wut war einfach zu gut. Diesen Gesichtsausdruck kann man einfach nicht beschreiben, aber er brachte mich in Sekundenschnell dazu mich vor Lachen auf dem Boden zu wälzen. Seit dem hält er mich jede Nacht eng an seinen Körper gepresst, ohne das ich eine Chance hätte mich zu befreien, aber wer bin ich mich darüber zu beschweren.
Timothy hatte seine Arbeit schnell in Angriff genommen und die Army hat kurzum entschieden, dass sie mich auf keinen Fall aus den USA lassen, Papa hat da wohl was mitbekommen und den einten oder anderen Gefallen eingelöst. Stattdessen haben sie im Schnellverfahren eine eigene Mission auf die Beine gestellt und Saphir zum Staatsfeind erklärt. Gestern kam dann die Meldung das die Mission 'Tango mit Jango' erfolgreich abgeschlossen wurde. Wir waren alle so erleichtert, dass sich niemand über den Missionsnamen lustig machte. Früher oder später würde sich mir aber sicher noch eine Gelegenheit bieten, ein paar Witze darüber zu machen. Was genau in Afghanistan passiert war, wollte mir aber niemand sagen und ich musste das Akzeptieren.
Jedenfalls waren wir gerade dabei alles zusammen zu packen um nach Oahu zurück zu kehren. Meiner Meinung nach freuten sich alle, wieder in einen 'normalen' Alltag zurückzudürfen. Da die Bedrohung eliminiert war, hatte sich auch Steve wieder etwas entspannt, was unserem Miteinander definitiv guttat. In den letzten Tagen hatten wir beide dermassen angespannte Nerven, dass kein vernünftiges Gespräch zustande kam.
Wenige Stunden später standen die Rabauken und ich wieder in unserem Zuhause. Steve war zu sich gefahren und es fühlte sich irgendwie komisch an, ihn nicht mehr um mich zu haben. Ich meine die letzte Zeit haben wir zusammengelebt. Andererseits war ich auch froh, wieder etwas Zeit nur für mich zu haben. Ich räumte meine Tasche aus, schlüpfte in ein paar olivgrüne Reithosen und ein hellbraunes T-Shirt mit einem kupferfarbenen Aufdruck eines Palmblattes, um schnellst möglichst zu meinen Ponys zu kommen. Kaum war ich aus dem Auto gestiegen kamen die vier auch schon auf mich zu galoppiert. Natürlich bekam das auch Cariba mit, die mich zur Begrüssung fest an sich drückte.
'So schön dich gesund und munter wieder zu sehen. Ich habe mir solche sorgen gemacht, wie ist es dir ergangen? '
Ich setzte mich zwischen die inzwischen wieder grasenden Pferde und erzählte ihr in groben Zügen, was alles passiert war. Im Gegenzug berichtet sie mir alles Neue vom Hof und der Insel, auch wenn sich mich immer auf dem Laufen gehalten hatte. Ich knuddelte noch eine Weile ihre Gesellschaft und die der Pferde, bevor ich mich drei Stunden später auf den Nachhauseweg machte. Der Ausflug hatte mir gutgetan, auch wenn ich nicht, wie geplant, ausgeritten war.
Da es inzwischen Abend war, bestellte ich mir etwas zu essen, hatte ja nichts mehr im Kühlschrank, und stellte mich anschliessend unter die Dusche. Kurz darauf sass ich mit meinen Nachos auf dem Sofa und zappte durch die Kanäle. Der Tag hatte mich doch ganz schön geschafft und ich ging gegen 10 Uhr ins Bett, aber nicht ohne mich vorher noch per SMS bei Steve zu melden.
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Wolf Saga - Heilendes Wasser
FanfictionTeil 1 der Wolf Saga Hoʻōla ʻo Hawaiʻi i nā ʻeha a pau - Hawaii heilt alle Wunden Endlich auf eigenen Beinen stehen und unabhängig von den Eltern sein. Deshalb zieht Alexandra nach Oahu. Doch es kommt alles anderes als gedacht. Wie wird sie darauf...