Wiedersehen

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Es waren sechs Wochen vergangen, seit ich im Sea Life angefangen hatte. Zwischenzeitlich kam ich gut zurecht und seit zwei Wochen führte ich durch die Show mit den Delfinen. Simon hatte mir sogar erlaubt meine Rabauken mit zur Arbeit zu nehmen. Raija hatte inzwischen ein Körbchen am Empfang und begrüsste die Besucher. Es stellte sich heraus, dass die Kleine es liebte mit den Kindern zu spielen und war gleichzeitig ein guter Wachhund. Seit sie tagsüber in der Empfangshalle wohnte, hatte sie bereits zwei Taschendiebe gestellt. Während sich Rajia um das Wohlbefinden und die Sicherheit der Besucher kümmerte, bleiben Sirko und Jari im Mitarbeiterbereich und sorgten dort für die Mitarbeiter und halfen den Sicherheitsbeamten. Yuna hatte mich gefragt, ob ich mich auch an einem Meeresschutzprojekt beteiligen möchte. Das Ziel war es, die einzigartige Hawaiianische Meereswelt vor der Verschmutzung und die Tiere vor zu grossem Stress durch all die Touristen zu schützen. Yuna war die Projektleiterin und hatte mir die Verantwortung für die Mönchsrobben übertragen. Sie meinte, dass ich trotz fehlender Erfahrung alle Qualifikationen und Fähigkeiten mitbrächte, um die Tiere auf effiziente Weise zu schützen. Dadurch sah mein Arbeitsalltag schon ganz schön voll aus. Als erstes fütterte ich die Delfine, Robben und Seevögel und reinigte ihr Gehege. Danach arbeitete ich bis etwa um 10.30 Uhr am Mönchsrobbenprojekt und machte eine kurze Pause. Um 11 Uhr war die erste Show mit den Delfinen. Im Anschluss ass ich zusammen mit meinen Kollegen, meistens Yuna und Leo, zu Mittag. Nach dem Essen bereitete ich die Robbenfütterung vor, die um 14 Uhr begann. Den Rest des Tages half ich entweder in der Auffang- und Aufzuchtstation oder arbeitete am Meeresschutzprojekt weiter. Wenn Yuna mal keine Zeit hatte, übernahm ich auch noch die Delfinshow am Nachmittag. Nach der Arbeit fuhr ich zu meinen Pferden. Mal trainierte ich mit Icarus und Eclipse für Turniere, mal ging ich mit ihnen oder Arthos ausreiten oder arbeitete mit allen vieren am Boden.

Heute war noch ein spezieller Punkt auf der Tagesordnung. Die kleine Robbe kam ins grosse Becken. Wir waren alle gespannt wie die Gruppe das neue Mitglied aufnehmen würde. Um neun Uhr hatten sich einige Tierpfleger, Leo, Yuna und ich beim Aufzuchtbecken der Mönchsrobbe eingefunden.

' Wollte Simon nicht auch kommen? '

Einige nickten, aber niemand wusste, wo er war. Schliesslich entschied Yuna, dass wir ohne ihn die beiden Robben ins grosse Becken bringen würden. Johanna, die Tierpflegerin der Aufzuchtstation und ich stiegen ins Becken zu den beiden Robben, da diese uns kannten. Seit zwei Tagen stand bereits die Transportbox im Gehege. Wir hielten Nahari einen Fisch hin und sie robbte gelassen in die Box. Wir schlossen die Tür und Johanna, Leo und zwei weitere Tierpfleger luden sie auf einen kleinen Transporter. Ich schnappte mit die Kleine, die wir zwischenzeitlich Koa getauft hatten und hielt sie sicher in den Armen. Sie drückte sich an mich und schien die Kuscheleinheit zu geniessen. Yuna schloss hinter mir das Gehege und öffnete mir die Tür zum öffentlichen Bereich. Zusammen liefen wir quer durch den Park. Die Besucher, die bereits im Park waren, schauten uns entzück nach und machten Fotos. Als wir bei ihrem neun zuhause ankamen, stand die Transportbox von Nahari bereits im Sand. Die anderen hatten nur noch auf uns gewartet. Vor der Abschrankung hatten sich viele Menschen versammelt, die uns gespannt beobachteten.

'Sind alle bereit? '

Noch während Yuna die anderen fragte, kniete ich mich auf den Boden und setzte Koa ab, hielt sie jedoch noch sanft fest. Johanna öffnete die Box und die andern verliessen schon mal das Gehege. Als Nahari vorsichtig aus der Box schaute, wendete sich Koa sofort ihr zu. Ich liess die Kleine los und die beiden robbten aufeinander zu. Das Publikum war ganz begeistert und alle schauten gebannt auf die beiden. Als die Box leer war, entfernten Johanna und ich die Box aus dem Gehege und zogen uns zurück, um das Verhalten der Tiere in Ruhe beobachten zu können. Eine gute halbe Stunde später waren wir alle davon überzeugt, dass die Gruppe ihr neues Mitglied gut aufgenommen hatte. Sie schienen die Kleine bereits zu schützen und zu unterstützen.

Wolf Saga - Heilendes WasserWo Geschichten leben. Entdecke jetzt