Verabredungen

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Frisch geduscht stand ich vor meinem Kleiderschrank und überlegte, was ich Anziehen sollte. Schlussendlich entscheid ich mich für ein schwarzes, knielanges Kleid ohne Ärmel. Um die Taille hatte es ein dünnes Band aus silbernen Strasssteinen. Ich hatte gerade meine Haare zu einem lockeren Dutt zusammengebunden, als Leo klingelte. Ich öffnete ihm die Tür und zog mir meine schwarzen Heels mit silbernen Mustern an und schnappte mir meine Lederjacke. Irgendwie waren wir beide etwas angespannt, während wir nach Honolulu fuhren. Glücklicherweise lief das Radio. Etwa um halb Acht kamen wir vor dem Restaurant an. Der Kellner führte uns zum Tisch und brachte uns umgehend die Karte.

'Hast du Lust auf Wein? '

'Ja gerne nehme ich ein Glas. '

Schliesslich bestellte Leo eine Flasche Rotwein und wir kamen langsam ins Gespräch. Kurze Zeit später kam die Flasche Wein und wir bestellten unser Essen. Ich hatte mir als Vorspeise Bruschettas mit Ziegenkäse und als Hauptgang ein Ribeyesteak mit Kartoffelpüree und Champignons bestellt. Als die Vorspeise serviert wurde, diskutierten wir gerade über Doctor Who und das Ende von Amy und Rory. Bis zum Hauptgang hatten wir unser Gespräch auf die neu releaseten Serien Arrow und Elementary ausgeweitet. Irgendwie kamen wir von dort auf das Thema Reisen und wo wir schon alles waren oder noch hinwollten. Ich erzählte Leo, wohin es mich bisher verschlagen hatte. Als Repräsentantin der Wolf Company und Springreiterin kam ich bisher schon an viele Orte. Jedoch leider meistens nur für eine kurze Zeit.

'Oh, Ich wünschte ich hätte schon so viele Länder gesehen. Bisher habe ich nur einmal die USA verlassen. Vor 2 Jahren war ich für 14 Tage in Japan. Das war die bisher schönste Reise, die ich gemacht habe. Sonst war ich nur noch zweimal auf dem Festland. Einmal in San Francisco und einmal in Los Angeles. '

Es war schon fast elf Uhr, als wir Desserts bestellten. Wir entschieden uns beide für das Grüntee- Cremeux mit Erdbeer-Yuzu-Sorbet. Kurz nach Mitternacht befanden wir uns auf dem Heimweg. Als wir vor meinem Haus parkten, war ich unsicher, wie ich mich von ihm verabschieden sollte.

'Der Abend war wunderschön. Danke Leo. '

Wir stiegen beide aus dem Auto und standen etwas unentschlossen neben dem Fahrzeug. Schliesslich traute sich Leo doch noch und umarmte mich. Langsam kamen sich unsere Gesichter näher. Etwas unsicher, neigte ich meinen Kopf leicht zur Seite. Ich spürte, wie sich seine Lippen langsam auf meine drückten.

Samstag, 20. Oktober 2012

Die Rabauken liefen neben mir her, während ich seit langem mal wieder eine Runde joggte. Nach einer guten halben Stunde befanden wir uns auf dem Rückweg, als ich mich beobachtet fühlte. Die Hunde reagierten sofort auf meine Verunsicherung. Gerade Jari und Sirko nahmen eine deutlich aggressivere Haltung ein, so dass sie mich jederzeit vor allem beschützen konnten. Auch Rajia war aufmerksamer. Gerade war ich sehr froh, dass ich die Drei dabeihatte. Ich fühlte mich sehr viel sicherer mit ihnen, da ich wusste, dass sie mich mit ihrem Leben verteidigen würden. Während dem laufen, drehte ich meinen Kopf. Hinter mir hörte ich ein rascheln und ich beschleunigte noch etwas mehr. Ich spürte wie meine Lungen zu brennen begannen. Plötzlich hörte ich jemanden rufen. Ich drehte mich nochmals um und sah einen jungen Mann hinter mir herlaufen. Er winkte mir zu und ich bleibe langsam stehen, gab aber den Rabauken das Kommando aufmerksam zu bleiben.

'Hey, ich bin Nicholas. Es tut mir leid, dass ich dich so erschreckt habe. '

'Hallo. Schon gut. Aber was machst du im Gebüsch? '

'Ich habe vor einigen Tagen einen Pfad dem Meer entlang entdeckt. Ist super zum Joggen. Keine Autos und kaum Menschen. Das Problem ist nur das er da hinter dem Gebüsch endet. Also muss ich immer da durch die Äste durch. Ich wollte dich wirklich nicht erschrecken. '

Ich gab meinen Hunden das Zeichen, das sie sich beruhigen konnten. Als Entschuldigung lud mich Nicholas auf einen Kaffee ein. Auch wenn er mir noch etwas suspekt vorkam, nahm ich die Einladung an. Er sah nicht schlecht aus, mit seinen blonden verwuschelten Haaren und den stechend grünen Augen. Schlussendlich hatten wir uns für den folgenden Vormittag im Café vom Kunstmuseum verabredet.

Bevor ich zur Ho'ala Ranch fuhr, machte ich mit Sandwiches fürs Mittagessen. Ich trainierte gerade mit Eclipse, als Cariba fragte, ob ich sie und zwei ihrer Reitschülerinnen auf einem Ausritt begleitete. Ich stimmte zu und holte Icarus von der Weide. Während ich Eclipse absattelte und Icarus aufsattelte, machten die beiden Schülerinnen Dakota und Arthos bereit. Ich schaute ihnen immer wieder beim Umgang mit meinen Pferden zu und war glücklich, dass sie so sicher und liebevoll mit ihnen umgingen. Auch Cariba machte ihre Stute bereit und kurz darauf machten wir uns auf den Weg. Zusammen mit Leilani auf Dakota ritt Cariba voraus, während ich zusammen mit Moana auf Arthos und Eclipse an der Hand hinter ihnen her ritt. Unsere Tour führte eine Weile durch ein Wohngebiet, bevor wir an den Strand kamen. Etwa um 16 Uhr waren wir zurück auf der Ranch und meine drei Rabauken kamen auf uns zu gerannt. Da ich schon auf drei Pferde achtgeben musste, hatte ich mich entschieden die drei Hunde auf der Ranch zu lassen.

Gegen 20 Uhr rief ich bei Fiona an. In der Schweiz musste es etwa 9 Uhr gewesen sein. Das letzte Mal hatte ich mit ihr telefoniert, nachdem ich Commander McGarrett wiedergesehen hatte.

'Fiona Gerber '

'Heii Phi. Schalt endlich mal die Nummererkennung ein. '

'Wie geht es dir? Hat sich wieder alles etwas beruhigt? '

Wir telefonierten eine Weile und ich erzählte ihr von meiner Verabredung für morgen. Sie war etwas besorgt darüber, dass ich den Typen gar nicht kannte. Um sie etwas zu beruhigen, versprach ich eine Nachricht zu schicken, sobald ich wieder zuhause war. Schliesslich erzählte sie mir noch, was bei ihr in letzter Zeit alles passiert war. Anscheinend schriebt sie zurzeit an einem neuen Programmiercode für ihr neustes Sicherheitssystem. Irgendwann verabschiedeten wir uns und ich ging zu Bett.

Gerade noch so pünktlich lief ich zusammen mit Rajia in das Café, wo Nicholas bereits auf mich wartete. Als er mich sah, wank er mich zu sich. Kurz nachdem ich mich gesetzt hatte, kam die Kellnerin, um die Bestellung aufzunehmen. Wir plauderten eine Weile und ich musste sagen, dass er sehr humorvoll war. Er bezahlte gerade die Rechnung, als er vorschlug zusammen joggen zu gehen. Ich stimmte zu, da er einige interessante Pfade zu kennen schien und ich sollte vielleicht endlich wieder regelmässiger trainieren. Also verabredeten wir uns für Montagabend. Nicholas begleitete mich noch bis zum Auto und wir verabschiedeten uns voneinander. Bevor ich losfuhr, gab ich Phi kurz Bescheid, dass ich noch lebte.

Ich kam von der Arbeit zurück und wollte mich gerade auf die Couch werfen, als mein Handyalarm los ging. Ich schaute auf den Bildschirm und wurde an meine Joggingverabredung erinnert. Also ging ich mich stattdessen umziehen. Mal wieder stand ich vor meinem Kleiderschrank und suchte mir passende Sportkleidung raus. Ich entschied mich für die purpurnen Leggins mit passendem langärmligem, bauchfreiem Oberteil. Im Flur rief ich Jari und Sirko zu mir, um ihnen ihre Sportgeschirre anzuziehen. Raija liess ich zuhause, da sie sich heute irgendwie die Pfote verstaucht hatte. In 5 Minuten war ich mit ihm am Briefkasten verabredet, also zog ich meine weissen Laufschuhe an und schnallte mir den Gürtel mit den Hundeleinen um. Die zwei stellten sich brav neben mich und ich leinte sie an, bevor wir zusammen das Haus verliessen. Nicholas wartete bereits beim Briefkasten, als ich um die Ecke bog.

'Aloha, du bist ja beinahe pünktlich. '

Ich grinste ihn an und fragte, ob wir loslaufen wollten. Wir liefen einen schmalen Weg, der mir noch nie aufgefallen war, entlang und erreichten so das Meer in wenigen Minuten. Nach etwa einer halben Stunde erkannte ich die Gegend wieder, wir würden in etwa zehn Minuten wieder bei mir Zuhause sein. Ich war etwas erleichtert den ich kam langsam ausser Atem, während Nicholas locker nebenher lief und mir von seinen Reisen erzählte. Anscheinend war er von Beira in Mosambik mit dem Auto der Ostküste Afrikas entlang bis nach Nairobi in Kenia gefahren. Danachhatten wir uns verabschiedet.

Wolf Saga - Heilendes WasserWo Geschichten leben. Entdecke jetzt