Epilog

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Glücklich beobachtet Harry seinen Omega. Noch schläft dieser, doch es wird bestimmt nicht lange dauern bis er wach wird. Die Decke hat er sich bis zum Kinn hochgezogen, seine weichen Haare hängen ihm in die Stirn. Lächelnd streicht Harry sie ihm zurück und beobachtet, wie Louis seine Wange in seine Hand schmiegt.
Er weckt ihn mit Absicht nicht. Die Welpen sind im Moment ein wenig unruhig durch den bevorstehenden Vollmond. Sie schlafen nachts sehr wenig und geben leider nur Ruhe, wenn Louis sich um sie kümmert. Auf Harry reagieren sie recht wenig, zumindest nachts. Tagsüber sind sie wie besessen davon, ihm alles nachzumachen. Sie folgen ihm auf Schritt und Tritt, wandeln sich, sobald er es tut und kuscheln mit Louis, wenn das eigentlich Harrys Vorhaben war. Dementsprechend ist alles ein wenig anstrengend und der Alpha genießt jede freie Minute, die er mit seinem Omega verbringen kann, ohne dass ständig eins ihrer Kinder dazwischenquäkt.

Harry liebt sie, keine Frage, aber er liebt auch Louis und er spürt, wenn dieser ein wenig Ruhe braucht. Am besten hilft dann immernoch ein Bad, mal zu zweit oder mal auch allein. Aber auch schön ist es, wenn Niall, Liam und Zayn sich als Babysitter bereiterklären und Harry sich somit Zeit für seinen Omega nehmen kann. Sie haben eben auch beide Bedürfnisse und komplett im Entzug leben ist schwierig. Zumal Louis viel entspannter ist, wenn sie miteinander geschlafen haben.

Harry gibt ihm einen Kuss auf die Stirn und lächelt, als der Omega leise grummelt und sich ein wenig im Bett herumräkelt. "Hey", sagt er anschließend mit rauer Stimme und öffnet langsam die Augen. "Guten Abend", schmunzelt Harry. - "Habe ich so lange geschlafen?", fragt Louis schockiert. Er setzt sich auf und blickt aus dem Fenster. Draußen dämmert es bereits.
"Den ganzen Tag über, ja. Aber das macht nichts, die Kleinen haben letzte Nacht ja keine Ruhe gegeben." - "Ja, zwischendurch war ich echt verzweifelt", gesteht Louis. - "Du machst das toll, Baby."
Harry legt seine Arme fest um ihn, als er die Unsicherheit in den blauen Augen seines Omegas aufblitzen sieht. Louis hat manchmal die Einstellung, er würde so viel falsch machen. Er könnte den Babys ja schaden oder er wäre der Grund dafür, dass sie so unruhig sind. Am besten hilft dann immer eine Umarmung, danach fühlt er sich gleich viel besser.
"Wollen wir noch ein wenig nach draußen gehen? Vielleicht wollen die Kleinen sich ein wenig austoben, bevor wir sie wieder hinlegen", überlegt Harry. "Ja, wir können es gern probieren."

Der Lockenkopf reicht ihm eine dicke Jacke, die er überstreift und zieht sich selbst noch eine an, ehe sie ins Nebenzimmer gehen. "Schau, sie sind auch wach, dann wollen sie bestimmt raus." Es dauert eine ganze Weile, bis sie den Kleinen ihre Kleidung angezogen haben, da sie so herumstrampeln und sich herumwälzen, dass man sie kaum zu packen bekommt. Doch endlich ist es geschafft und Louis nimmt seinen Sohn auf den Arm. Dieser blickt ihn schon mit seinen strahlenden Augen an und quietscht begeistert. Er streckt seine kleinen Hände aus und greift nach Louis' Haaren, woran er auch direkt kräftig zieht. "Harry, er ärgert mich schonwieder", beschwert der Omega sich und erntet nur ein lautes Lachen. "Leo, du darfst doch nicht immer so gemein zu Mama sein", grinst er, worauf sein Sohn tatsächlich locker lässt und sich an Louis kuschelt. "Soll ich die beiden Mädchen nehmen?", fragt Harry und hebt beide hoch, als der Wuschelkopf die Frage erleichtert bejaht. Er hat ja schon mit einem der Kinder zu kämpfen.
"Willst du dich mit Zoey in die Hängematte legen? Ich glaube, sie hat Hunger", überlegt Harry laut. - "Ja, sicher. Du kannst gerne mit den anderen beiden herumtoben", stimmt Louis zu, als sie nach draußen gehen.

Kaum haben sie die Hütte verlassen, windet Leo sich auf seinem Arm und kurz darauf spürt Louis eine kleine Wolfszunge, die über seine Wange schleckt. "Hör auf, das kitzelt", lacht er und setzt das Fellknäuel vorsichtig auf die Wiese ab. Sofort hüpft sein Sohn zu Harry und springt an diesem hoch. "Warte, ich nehme Zoey." Louis hebt seine Tochter auf seinen Arm und beobachtet, wie sein Alpha nun auch Amy auf den Boden absetzt und kurz darauf drei Wölfe miteinander herumtoben. Es ist faszinierend, wie Harry auf sie Acht gibt. Er ist so viel größer als die Welpen, sodass es nicht verwunderlich wäre, wenn er einen mal übersieht. Doch er scheint immer genau zu wissen, wohin er seine Pfoten setzen kann oder auch wonach er schnappen kann, wenn die Welpen ihn immer wieder zwicken wollen. Sie kämpfen miteinander und toben ausgelassen über die Wiese.

Little white truths - L.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt