Kapitel 12

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Harumi

Ich sah ihn an. Um seine roten Augen war alles schwarz. Seine Haare, seine Kleidung. Aber seine Haut war fast das komplette Gegenteil. Sie war fast so weiß wie meine Haare. Wut kochte in mir auf. Ich ging bedrohlich einen Schritt auf ihn zu. „Niemals im Leben bringe ich Leya her. Du wirst ihr nie etwas antun, sonst tue ich dir was an. Darauf kannst du dich verlassen." Doch ich sah nicht die Angst die ich erwartet hatte. Der Ton, mit dem ich gerade gedroht habe, hatte sonst immer gewirkt. „Wer hat denn was von etwas antun gesagt? Ich brauche nur ihre Kräfte", sagte er. Ich war verwirrt. „Welche Kräfte?"

„Elementarkräfte. Ihre Elementarkraft ist Kristall."

„Ach ja?", ungläubig starrte ich ihn an. Ich hatte noch nie etwas von Kristallkräften gehört. „Und du bist dir da ganz sicher?", fragte ich. „Du denkst wohl ich irre mich. Aber da liegst du falsch. Und wenn du sie nicht hierherbringst, endest du so wie Hutchins", seine Stimme war klar, deutlich und bestimmend. Ich musste Lächeln. „Wenn ich so ende wie Hutchins, wer macht dann die Drecksarbeit?" Er antwortete mir sofort und ebenfalls grinsend. „Dann hole ich sie, und zwar nicht so nett und schonend wie du es gemacht hättest."

Leya

Äußerlich sah ich ganz ruhig aus. Doch in mir plätscherte ein kleiner Wasserfall der Trauer. Harumi wurde entführt. Ich vermisste sie. Ich vermisste wie sie sprach, ihre liebevollen Blicke... Ich vermisste alles an ihr. Kai stapfte an mir vorbei. „Wo willst du hin?", fragte ich. „Oh, Leya", sagte er und machte eine verlegene Miene. „Ich... ich wollte zu Lloyd, was machst du mit dem Schwert da?" Ich sah auf das Schwert hinunter. „Ich wollte trainieren", antwortete ich. Kai runzelte die Stirn. „Ich will Harumi retten." Seine Miene verfinsterte sich. „Was hast du gegen sie?", fragte ich.

Kai

Ich beschloss ihr es zu sagen. Denn ich glaubte nicht daran, das Leya Lloyd etwas über meine Liebe zu ihm erzählen würde. Ich schaute mich um, um sicherzugehen, dass uns keiner zuhörte. Nur ich und Leya waren momentan auf dem Hof. „Ich liebe Lloyd", gestand ich leise. Plötzlich hatte ich Angst. Was, wenn Leya es ihm doch sagen würde? Oder sie mich verurteilt? Aber Leya lächelte nur. „Das dachte ich mir schon."

Leya - Ninjago FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt