Leya - Ninjago FF

Kapitel 2 (TW: Selbstverletzung, sexuelle Gewalt)

Leya

„Warum?", das war das Einzige, was Lloyd rausbrachte. Ich schaute zu Boden. „Ich... Ich möchte nicht darüber reden. Bitte", sagte ich schwach. Ich dachte, dass er mich zwingen würde, den Grund zu erzählen. Wie sie es auch getan haben. Doch Lloyd zwang mich nicht. Er nickte nur.

Meine Therapeutin sagte immer, dass nicht alle Menschen so waren wie sie. Doch das glaubte ich ihr nicht. Jeder war dazu in der Lage, Böses zu tun. Ganz gleich, ob die Person gut zu sein scheint ist. „Ist okay. Wenn du darüber reden willst, bin ich immer für dich da. Vertrau mir", sagte Lloyd, aber ich nahm gar nicht die Bedeutung von diesen Worten wahr. Nur das ,Vertrau mir' hallte mir im Kopf wider.

TW

Ein lachen kam von dem Mann, der mich entführte. Es war ein grausames Lachen. „W-Was wollen Sie von mir?", fragte ich zitternd. „Zieh dich aus, Kleine. Vertrau mir."

Mir blieb kurz die Luft weg. Schwitzige Hände. Verschwommene Sicht. Ganz kurz fielen mir tausend Skills ein, die ich gelernt hatte, wenn so etwas passierte. Aber dann waren sie auch schon weg. Ich rannte raus zur Küche und holte mir ein Messer aus der Schublade. Ich fuhr mit starkem Druck über meinen Arm. Und dann nochmal. Kreuz und quer. Mit jedem Schnitt wurde meine Panik geringer.

Gerade als ich den letzten Schnitt setzen wollte, riss mir jemand das Messer aus der Hand. Ich schrie nochmal. Verzweifelt versuchte ich an das Messer zu kommen, doch Lloyd schmiss es weg. Ich wollte sofort hinterherrennen, aber Lloyd hielt mich auf. Er hielt mich fest.

Jetzt verschwamm Vergangenheit mit Gegenwart. Ich sah vor mir den Mann der mich vergewaltigt und geschlagen hatte, und schrie nochmal auf. „Leya, du musst dich beruhigen! Bitte, du schaffst das! Überwinde deine Panik!", hörte ich irgendwo Lloyds Stimme. Das hier war keine Panik. Es war ein purer Überlebenskampf meines Körpers und Bewusstseins. Ich spürte wie ich keine Luft mehr bekam. Schließlich erlöste mich eine warme, endlose Schwärze.