Kapitel 3 (TW: Entführung)

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Lloyd

Ich sah meine kleine Schwester an. Wie friedlich sie schlief. Trotz das Zane ihren Arm verbunden hatte, war bis vor ein paar Minuten Blut aus der wunde gesickert.

„Wie geht's ihr?", fragte mich Cole, der gerade nach uns schaute. „Sie scheint zu schlafen", antwortete ich. Ich strich ihr sanft übers Gesicht. Cole räusperte sich. „Warum hat sie das gemacht? Ich meine, wie kann man sich so etwas antun?", fragte er. „Ich weiß es nicht. Ich glaube das können nur diejenigen voll und ganz verstehen, die es selbst schon durchhaben", sagte ich. Ich sah Cole an. Er nickte. „Du solltest schlafen gehen, Lloyd. Ich kann solange bei ihr bleiben", sagte Cole. „Nein, schon gut, geh du schlafen. Ich habe sie schon einmal allein gelassen. Ich will das nicht nochmal tun", ich wendete mich wieder zu Leya. „Okay", sagte Cole und ging.

Ich bekam ein schlechtes Gewissen. Hätten wir sie ins Krankenhaus bringen sollen? Aber ehe wir da gewesen wären, wäre sie schon verblutet.

Ich fuhr mit meinen Händen über mein Gesicht. Ich weiß noch, als ich Leya das letzte Mal allein gelassen habe. Diesen Tag werde ich nie vergessen. Es war der Tag an dem sie entführt wurde.

TW

„Nein Lloyd, bitte tu das nicht! Das bist nicht du! Du bist nicht böse! Geh mit mir weiter auf eine normale Schule!", flehte Leya. Mama schaltete sich ein. „Leya, es war der letzte Wunsch von euren Vater. Bitte, Lloyd muss seinen eigenen Weg gehen!" „Genau, und außerdem bin ich böse", knurrte ich. Diesen Aufstand hatte Leya nicht zum ersten Mal gemacht. In zwei Wochen würde ich endlich alt genug sein, um auf ein Internat zu gehen, das mich zum nächsten dunklen Herrscher macht. Genau wie Lord Garmadon. „Nein!", schrie Leya. Ich rannte aus dem Haus, um ihr Genörgel nicht mehr zu hören. Als ich hinter mich guckte, stellte ich fest, dass Leya hinter mir hergelaufen war. Ich rannte und rannte. Ich drehte mich um und sah das sie stehen geblieben war. Aber ich rannte trotzdem weiter. Irgendwann lief ich zurück und kam an die Stelle, an der Leya stehen geblieben war. Es war bereits mitten in der Nacht. Leya stand nicht mehr da. Ich dachte mir nichts dabei und vermutete das sie zu Hause war. Aber als ich ankam, rannte meine Mutter mit bleichem Gesicht auf mich zu. „Wo ist Leya?", schrie sie. „Ich... ich weiß es... n-nicht", stotterte ich.

An mehr konnte ich mich nur noch verschwommen erinnern. Ich wusste nur das eine Welt für mich zusammen brach. Ich habe Leya gesucht. Tagelang, aber ich habe sie nicht gefunden. Ab da wollte ich der dunkelste Herrscher über Ninjago sein. Doch ich vermisste Leya so sehr, dass es mir nie wirklich gelang böse zu sein. Denn sie war fort. Ich liebte Leya über alles. Es war meine Schuld. Weil ich sie allein gelassen habe.

Umso mehr war ich jetzt froh, dass sie wieder bei mir war. Ich sah sie wieder an. Langsam öffneten sich ihre Augen.

„Lloyd?", sagte Leya schwach. „Hey", antwortete ich.

„Wie geht es dir?", fragte ich. Sie lächelte. „Mir geht es gut", antwortete sie.

„Wirklich?"

„Ja"

Obwohl ich es ihr nicht glaubte, ließ ich meine Fragerei.

Ich wollte mich so gerne entschuldigen, aber ich ließ es. Denn wenn ich Leya an ihren Entführungstag erinnern würde, würde das böse enden.

„Lloyd? Kannst... kannst du bei mir bleiben? Ich habeAngst, dass... dass sie zurückkommen", fragte Leya. „Klar", lächelte ich, ohnezu fragen wer sie waren. Das wusste ich. „Du kannst ruhig im Bett schlafen",sagte sie. Sie machte Anstalten aufzustehen, doch ich hielt sie zurück. „Ich schlafeauf dem Boden", meinte ich. Ich legte mich als Beweis auf denBoden, nachdem ich den Stuhl, auf dem ich gesessen hatte, weggeräumt hatte. „DankeLloyd. Es ist schön einen großen Bruder wie dich zu haben"

Leya - Ninjago FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt