Kapitel 18

164 14 8
                                    

Leya

„Denk dran, Leya. Du kannst deinen geliebten Bruder und deine kleine Freundin Harumi wiedersehen, wenn du ihn mir gibst", versprach mir Rex. „Aber...Die Elementarkräfte der Ninja. Was willst du mit ihnen?", fragte ich. „Hör zu, Leya. Ich werde dir nichts tun. Ich werde dich auch nicht anfassen. Ich verlange nur den Kristall", sagte Rex. Ich verstand nicht. Warum nahm er sich den Kristall nicht einfach? Ich verstand auch seine Nettigkeit nicht. Erst hatte er mich dazu gezwungen, diesen Trank zu trinken, und jetzt tat er auf nett. Aber ich konnte gar nicht weiter darüber nachdenken, denn Rex fuhr fort. „Was die Elementarkräfte der Ninja angeht. Meine ganze Familie besteht aus Elementarmeistern. Ich habe keine einzige. Da wäre es doch nur fair, mir alle auf einmal zu schnappen", erzählte Rex. Nein, das war nicht fair. „Wirst du auch meine Kraft wollen?", fragte ich. Er schüttelte den Kopf. „Kristall ist so eine starke Kraft, dass man sie eigentlich gar nicht ein Element nennen brauch. Wenn ich sie dir mit deinem Kristall, den du mit deiner  Kraft erschaffen hast, entziehen würde, würde das Böse für mich enden." Er versuchte mich dazu zu bringen, den Kristall rauszurücken, den ich fest in meiner Hand hielt. „Ich gebe ihn dir trotzdem nicht. Ich kann nicht zulassen, dass du meinen Freunden die Kräfte raubst", sagte ich entschlossen. „Dann wird Harumi den Kristall abnehmen", Rex grinste böse, als ob er genau darauf gehofft hatte, dass ich ihm den Kristall nicht geben würde. 

Kai

Ich setzte den letzten Zombie in Brand. „Das war nur der Anfang", seufzte Zane. Cole sah nach diesen Worten nicht begeistert aus. Ich seufzte und entfachte ein Feuer in meiner Hand, damit wir was sehen konnten. Wir gingen noch tiefer in die Höhle. Wer weiß, ob wir jemals lebend wieder rauskommen.

TW

„Ich glaube, wir haben uns verlaufen", murmelte Zane nach einer Weile besorgt. Ich blieb ruckartig stehen und Nya, die hinter mir lief, prallte gegen mich. „Kai!", rief sie. „Das heißt, wir haben uns verlaufen? Oder glaubst du es nur?", fragte ich und ignorierte meine Schwester. „Wir haben uns verlaufen", sagte Zane. Toll. Ich schüttelte den Kopf. „Ich finde schon den Weg", nuschelte ich und rannte plötzlich los. Ich wusste nicht wie lange ich rannte, oder ob mir wer nachrannte. Sicher rannte mir wer nach. Sie waren meine Freunde. Nicht nur ich rannte, sondern auch meine Gedanken. Lloyd. Lloyd. Lloyd. Wie sehr ich ihn liebte. Alles in mir schrie danach ihn zu finden. Jetzt. Mir lief eine Träne über die Wange, weil ich ganz genau wusste, dass er nicht dasselbe empfand. Ich rannte und rannte. Durch das Rennen wurde ich meine Trauer los. Aber nur wenn ich schneller rannte. Ich beschleunigte. Obwohl ich gleich meine Lunge auskotzte, rannte ich. Obwohl meine Beine brannten, rannte ich. Obwohl ich eigentlich nicht mehr hier sein wollte, rannte ich. Ich rannte solange, bis ich zusammenbrach. Ich keuchte. Hatte mir vermutlich meine Hand verstaucht. Und ich heulte wie ein Schlosshund. Der ganze Schmerz, über den ich nicht mal nachdenken konnte, hat sich über die Tage angesammelt und brach nun aus mir heraus.

Mittlerweile lag ich einfach nur da. Und starrte an die Decke. Es war still. „Kai?", erklang es auf einmal. Ich bemerkte gar nicht, wie ich aufstand und zu Lloydrannte. Er stand an den Gittern und sah mich mit Tränen in den Augen an. Noch eine Träne lief mir die Wange hinunter. „Kai", Lloyd fasste durch die Stäbe, die uns trennten und berührte meine Hand. „Ich fühle es auch, Kai."

Leya - Ninjago FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt