Kapitel 9

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Lloyd

Irgendwie ging alles zu schnell für mich. Erst fanden wir die Leichen der Verbrecher, dann saß Leya mit Harumi auf dem Sofa. Und dann eröffnete uns Wu, dass Harumi Leya gerettet hat. Wie gesagt, es ging mir zu schnell.

Leya gähnte. Erst jetzt nahm ich ihre tiefblauen Augenringe wahr. Sie war todmüde. „Leya, ich glaube du solltest schlafen gehen", sagte ich. Leya gähnte nochmal. Müde nickte sie. Ich stand mit ihr auf und wir gingen in ihr Zimmer. Sie schaute sich um. „Bei ihnen war das Zimmer viel kleiner. Nur ein Schrank und ein Bett standen drin", murmelte sie. „Aber ich hoffe das ist Vergangenheit. Obwohl ich extreme Angst habe, dass sie wiederkommen", fügte sie flüsternd hinzu. „Ich bin bei dir. Sie werden dir nie wieder etwas antun", versprach ich. Kurz überlegte ich, ob ich ihr sagen sollte, dass wir sie tot aufgefunden haben. Ich entschied mich dann aber dagegen. Ich dachte es ist besser, wenn sie das erst später erfährt. „Soll ich noch bei dir bleiben?", fragte ich. „Nein, ist schon okay. Geh du zu Harumi", antwortete Leya. „Okay", ich dachte nicht nach und umarmte Leya. Als ich sie schon im Arm hatte, fiel mir auf, dass sie gar nicht zurückgezuckt war, wie sie es sonst immer tat. Leya erwiderte die Umarmung sogar. „Ich bin so stolz auf dich", murmelte ich. „Warum?"

„Sieh an, wie viel du schon geschafft hast. Du bist so stark geworden", flüsterte ich. Leya sah mich mit großen Augen an. „Danke, Lloyd"

Als ich Leyas Zimmer verlassen habe, sah ich wie im Wohnzimmer Kai Harumi sein Schwert gegen die Kehle drückte. „Du verschwindest jetzt! Oder ich rufe höchstpersönlich-" „KAI! Nimm das Schwert weg!", rief ich entsetzt. Was war denn bloß in ihn gefahren? „Genau, du Vollidiot, nimm das Schwert weg!", sagte Harumi. „Erst wenn sie abhaut!", warf Kai zurück. „Nein, Kai, du nimmst jetzt das Schwert weg. Und du, Harumi, beantwortest mir ein paar Fragen"

Kai und Harumi hatten sich inzwischen hingesetzt und starrten sich an. Kai würde ich mir nochmal extra vornehmen.

Harumi

„Wie hast du Leya gefunden?", fragte Lloyd. „Ich war auf der Flucht vor der Polizei, da habe ich dieses Haus gefunden. Erst wollte ich mich darin verstecken, aber dann habe ich Schreie gehört. Die Wahrheit ist, dass ich den Verbrechern schon vorher begegnet bin. Sie wollten mich dazu bringen Leyas Vertrauen zu wecken und sie zu entführen. Ich schäme mich dafür, sie nicht direkt umgebracht zu haben."

Du hast sie umgebracht!", rief Kai. Ich kniff die Augen zusammen. „Sie haben es verdient", knurrte ich. Lloyd sah mich an. Es sah so aus als wüsste er nicht, was er davon halten soll. Ich erinnerte mich an die Schreie. Spätestens jetzt wurde mir klar, dass es verdammt nochmal richtig war, diese Schweine getötet zu haben. Als mich alle komisch anstarrten, stand ich empört auf. „Was gibt es da zu glotzen? Ihr habt keine Ahnung! Stellt euch mal vor euch passiert sowas!", ich wusste vor lauter Wut gar nicht, was ich sagen sollte. Lloyd flüsterte: „Es hat niemand gesagt, dass du das Falsche getan hast." Kai schaltete sich dazwischen. „Bist du völlig irre, Lloyd? Sie hat Menschen umgebracht! Sie ist ein Monster!" Er holte Luft. „Wir müssen sofort die Polizei rufen!" „Du... hast sie umgebracht?", eine zitternde Stimme kam aus dem Tür Ramen. „Leya, du solltest doch im Zimmer-" „Sei still, Kai.", zischte ich. Ich traute mich nicht, Leya anzugucken. Als ich es schließlich doch tat, fiel mir ein Stein vom Herzen. „Das heißt, dass sie nie wieder jemanden was antun können?", fragte sie. Ihre grünen Augen leuchteten. Ich nickte. Und plötzlich ertönten mehrere Polizei Sirenen, die mich erschaudern ließen.

Leya - Ninjago FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt