Kapitel 33

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Zehn Wochen später

Leya

Endlich war ich aus dem Krankenhaus raus. Ich fühlte meine weiche Matratze unter mir, während ich mich auf meinem Bett lag. Auf meinem Bett im Kloster. „Hey, Leya", Harumi trat durch die offene Tür und sah erleichtert aus. „Hey! Wie war dein Gerichtstermin, Harumi?", fragte ich sofort. „Die Richterin war echt nett", erzählte Rumi. Sie trug noch die Klamotten vom Termin. „Ich habe Sozialstunden bekommen, echt viele, aber ich muss nicht ins Gefängnis und...", Harumi stoppte, weil ich ihr stürmisch um den Hals fiel. Jetzt wusste ich, es würde alles gut werden. Rumi erwiderte meine Umarmung. Ich spürte einen kleinen Krümel in meiner Hand, erschrocken löste ich mich von ihr. Ich schaute zu, wie der Krümel und meiner Handfläche größer wurde und sich als kleiner Kristall entpuppte. Ich lächelte. „Sind sie zurück?", fragte Rumi verwundert. „Ich denke, ich werde sie weiter trainieren, damit ich sie irgendwann richtig einsetzen kann", antwortete ich. Ich hielt ihr den Kristall hin. „Für dich", lächelte ich. Harumi nahm den Kristall dankbar an. Er war so blau wie ihre Augen. „Ich liebe dich, Leya", sagte Rumi. „Ich liebe dich auch." Der nächsten Momente waren verwirrend, aber auch wunderschön. Wir umarmten uns erst lange, und dann lagen meine Lippen ehe ich mich versah auf Harumis. Erschrocken von mir selbst brach ich den Kuss ab, doch Harumi flüsterte: „Es ist okay, Leya." Ich schloss die Augen und legte meine Lippen wieder auf ihre. Ein Gribbeln durchfuhr mich. Es so unglaublich schön. Es war mein erster Kuss, den ich je gehabt hatte. In so einem schönen Moment wollte ich nicht an sie denken, die mich zum Glück nie geküsst hatten. Vermutlich versteifte ich mich doch kurz als ich das dachte, aber Harumi flüsterte wieder an meinen Lippen: „Es ist okay, Leya." Es war ein langer, zärtlicher Kuss, so zärtlich und vorsichtig, als ob wir Angst hätten, den anderen zu verletzen. Doch das war nicht der Fall. Wir schauten uns danach in die Augen. „Ich liebe dich, Harumi", sagte ich. „Ich liebe dich auch, Leya."

Harumi

Leya war die Person, die mich aus der Hölle gerettet hatte. Aus einer Hölle, die ich selbst erschaffen hatte. Ich hatte meine Eltern verloren, meine Adoptiveltern, Hutchins, meinen guten Willen. Ich hatte mich in Wut und rachesucht fallen lassen. Vielleicht war es auch nicht komplett meine Schuld, dass ich so geworden bin. Oder vielleicht doch, ich würde es nie herausfinden. Ich habe jetzt nicht mehr verloren. Vielleicht habe ich auch nicht gewonnen, aber es fühlte sich schon so an wie ein Sieg. Ein Sieg über den stillen Boss. Ich liebe dich, Leya, dachte ich nochmal, bevor ich auf dem Bett neben ihr einschlief.  

Leya - Ninjago FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt